Vorstandsvorsitzender muss gehen Das sagt Robert Schäfer zu seinem Aus bei Fortuna

Exklusiv | Düsseldorf · Kurz vor dem Spiel gegen den FC Bayern München (1:4) bestätigte Fortuna die Trennung von Robert Schäfer. Der scheidende Vorstandsvorsitzende äußerte sich erstmals zu seinem bevorstehenden Abschied beim Bundesliga-Aufsteiger.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Robert Schäfer
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Foto: Christof Wolff

„Zur Sache kann ich nichts sagen. Darum kümmert sich mein Anwalt“, sagte Schäfer im Gespräch mit unserer Redaktion. „Aber ich bin natürlich schon enttäuscht, weil ich diesen Tag mit dem Erreichen des Klassenerhalts und dem Spiel gegen den FC Bayern gerne unbeschwert genossen hätte.“ Ob es sein letztes Heimspiel gewesen ist, darüber wollte er keine Auskunft geben: „Ich habe einen bis zum 30. Juni 2021 gültigen Vertrag.“ Schäfer war offenbar bereits seit Tagen über den Vertrauensentzug vom neunköpfigen Kontrollgremium im Bilde. Demnach, so erfuhr unsere Redaktion aus Kreisen des Vereins, gab es bereits vor zwei Wochen ein Gespräch zwischen Schäfer und Reinhold Ernst, dem Aufsichtsratsvorsitzenden. Beide Seiten seien darum bemüht, eine einvernehmliche Lösung hinzubekommen. Im Klartext: Es geht um die Höhe der Abfindung. Angeblich pocht Schäfer auf die Auszahlung von mehr als einer Million Euro.

Die Vorstandskollegen von Schäfer wollten zur Demission ihres Vorsitzenden lieber nichts sagen. Gleichwohl waren sie sichtbar angesäuert über das Vorgehen des Aufsichtsrats. Die Sportvorstände Lutz Pfannenstiel und Erich Rutemöller sollen nach Informationen unserer Redaktion erst kurz vor der Partie gegen den deutschen Rekordmeister von Ernst zur Seite gezogen worden sein. Dementsprechend einsilbig gaben sie sich. Rutemöller bat um Verständnis, dass er in der aktuell „aufgeladenen Situation“ lieber nicht sagen wolle. Pfannenstiel, der erst zur Winterpause vom Aufsichtsrat von Hoffenheim an den Rhein geholt wurde, wollte sich ebenfalls nicht äußern.

So kommentiert das Netz den Schäfer-Rausschmiss
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Foto: dpa/Marius Becker

Ausgerechnet Friedhelm Funkel positionierte sich dagegen deutlich – und brach eine Lanze für Schäfer. Nach der Vertrags-Posse um seine Person im Trainingslager in Marbella (Schäfer wollte mit Wissen des Aufsichtsrats Funkel keinen neuen Vertrag anbieten) war es zu einem massiven Vertrauensverlust zwischen allen Beteiligten gekommen. Gleichwohl hatte Funkel anerkannt, dass Schäfer bemüht war, seinen Fehler wieder gutzumachen: „Es sind Dinge passiert, die waren mehr als unnötig. Aber das Verhältnis zwischen mir und Robert hat sich in den vergangenen Wochen absolut normalisiert. Wir haben uns wieder angenähert und eine Basis gefunden“, sagte Funkel. „Das hat mich jetzt auch alles etwas überrascht.“

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