2000 Fans feiern Fortuna-Legende Das sagt Fink zu seinem Abschiedsspiel

Düsseldorf · Das Spiel der Düsseldorfer U23 war am vergangenen Samstag alles andere als normal. Denn an diesem Tag sollte ein ganz großer Fortune seine aktive Karriere als Spieler beenden. Und so war das Abschiedsspiel von Oliver Fink eine ganz große Party. Was er selbst dazu sagt.

So schön war die Abschiedsparty von Oliver Fink
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So schön war die Abschiedsparty von Oliver Fink

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Foto: Christof Wolff

Sogar Jennifer Lopez war zum großen Abschiedsspiel von Oliver Fink gekommen. Zugegeben: Natürlich hatte sich die US-amerikanische Sängerin am Samstag nicht wirklich am Flinger Broich blicken lassen. Doch akustisch leistete sie zur großen Feier – das vorangegangene 0:0 von Fortunas Regionalliga-Fußballern gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach geriet zum Randaspekt – einen standesgemäßen Beitrag. Ihren Hit „On the Floor“ hatten die Ultras kurzerhand umgedichtet; sie feierten Fink damit minutenlang.

Die Laune auf den Rängen war ausgezeichnet, genau wie auf dem Rasen. Knapp 2000 Zuschauer boten dem Routinier im Paul-Janes-Stadion jene Bühne, die sein letzter Auftritt als aktiver Profi verdient hatte. Spurlos zog das am 39-Jährigen nicht vorbei. „Ich war echt beeindruckt von der Kulisse“, sagte Fink. „Wenn du dir das malen könntest, dann hätten wir das Spiel vielleicht noch gewonnen und die Jungs ihre ,Humba‘ bekommen. Das war deren größter Wunsch, glaube ich.“

Unzählige Autogramme hatte der langjährige Kapitän zu diesem Zeitpunkt schon geschrieben, für unzählige Fotos posiert. Sein Trikot war längst in den Händen eines überglücklichen Jungen, ein Bier dem Mittelfeldspieler nach dem Schlusspfiff ebenfalls gereicht worden – und seine Teamkameraden hatten ihn vor der Fankurve mehrfach in die Höhe geworfen. Außerdem trug er mittlerweile ein weißes Trikot, das an den Dress aus den erfolgreichen 80er Jahren erinnerte. Die Ultras hatten es selbst gestaltet und Fink geschenkt. „Ein ganz schön feiner Zwirn, oder?“, sagte der gebürtige Hirschauer stolz.

Welch große Fußstapfen er hinterlässt und welchen Stellenwert sich der Routinier weit über die Vereinsgrenzen hinaus erarbeitet hat, zeigte der Applaus vor dem Anpfiff und während seiner Auswechslung. Sogar das Schiedsrichtergespann und die komplette Gladbacher Mannschaft samt Trainer- sowie Funktionsteam beklatschten Fink. Das große Finale seiner Karriere genoss er sichtlich, ohne aber zu überdrehen.

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Foto: dpa/Michael Schwartz

„Es ist ja nur Sport“, sagte er mit all seiner bayerischen Bierruhe, „und kein Lebewohl, sondern nur ein sportliches Karriereende. Deshalb fällt es mir ein bisschen einfacher, und deshalb kann ich ein bisschen nüchterner über das ganze Thema reden. Nichtsdestotrotz berührt einen natürlich, wenn man so viele Leute im Stadion hat, die fast nur wegen einem alleine kommen.“

Lediglich in den Stunden vor der Partie hatten Fink seine Emotionen gepackt. „Da hatte ich schon sehr viele sentimentale Gedanken“, erzählte er. Was genau ihm durch den Kopf gegangen war? „Du willst einer Erwartungshaltung gerecht werden, es geht ja erst einmal noch ums Sportliche. Da denkst du dir: Vielleicht stolpere ich da nur herum und die wissen gar nicht, ob der überhaupt noch spielen sollte“, sagte der 39-Jährige. „Ansonsten war es Dankbarkeit, Stolz und eine große Ehre, die letzten Jahre als Kapitän da vorne zu stehen.“

Während der Begegnung spielte der Abschied für ihn persönlich hingegen keine Rolle. „Da ist man glücklicherweise körperlich ein bisschen k. o., sodass man nicht so viel Zeit hat, darüber nachzudenken“, betonte Fink. Und dann setzte er zum Schlusswort an, das den Tag abrundete: „In Summe gehe ich als wirklich glücklicher Mensch.“

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