Fortuna-Sportvorstand holte ihn zwei Mal Was Klaus Allofs zum Thema Max Kruse sagt
Düsseldorf/Wolfsburg · Beim VfL Wolfsburg soll Max Kruse keine Rolle mehr spielen. Klaus Allofs kennt den Angreifer von zwei Stationen sehr gut. Was der 65-Jährige zu dessen aktueller Situation sagt. Ob der frühere Nationalspieler ein Thema für Fortuna werden könnte. Welchen Rat er an ihn hat.

Fortunas Team hinter dem Team
Im Fußballgeschäft ist es ganz oft so, dass sich die Wege der handelnden Personen im Laufe einer Karriere immer mal wieder kreuzen. Bei Klaus Allofs und Max Kruse zum Beispiel. Allofs hatte als Manager den jungen Kruse zum SV Werder Bremen geholt und dort zu den ersten Schritten in der Branche verholfen. Später dann holte er ihn von Borussia Mönchengladbach zum VfL Wolfsburg. „Stimmt“, sagt Allofs auf Anfrage unserer Redaktion mit einem Grinsen im Gesicht. „Ich habe mir Max tatsächlich schon zwei Mal zugetraut.“
Könnte es auch ein drittes Mal geben? Allofs ist mittlerweile Sportvorstand bei Zweitligist Fortuna. Allofs nimmt sich einen halben Atemzug mehr als sonst und antwortet dann: „Man muss ja so etwas immer als ganzes Paket sehen. Rein theoretisch kann man eine solche Personalie durchspielen. Für Fortuna wäre das aber nicht umsetzbar.“

„Wir waren kämpferisch heute so stark wie noch nie“
Damit meint er allerdings zuvorderst nicht nur mögliche finanzielle Hürden. „Wir sind da einfach auf einem anderen Weg“, sagt der 65-Jährige. „Es zeigt sich einfach, dass sich manches irgendwann verselbstständigen kann. Es birgt eine gewisse Brisanz, wenn man einen Max Kruse mit dem ganzen Drumherum engagiert.“ Anders: Man muss sich einen Max Kruse leisten können und wollen in seiner Gesamtheit auf und vor allem auch neben dem Platz.
Ob er einen Rat an seinen einstigen Schützling habe? Allofs sagt: „Max ist so selbstbewusst, der braucht ganz bestimmt keinen Rat von mir. Wir haben uns in den vergangenen Jahren oft ausgetauscht, in Bremen weniger, in seiner ersten Zeit in Wolfsburg etwas mehr. Ich denke schon, dass ich ein wenig weiß, wie er tickt. Er macht sein Ding und hat eine eigene Meinung.“

Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben
Davon konnte sich Allofs mehrfach in der Zusammenarbeit selbst ein Bild machen. Nach Eskapaden bei der Nationalmannschaft vor sechs Jahren hatte Allofs seinen Star zusammengefaltet. „Das ist ein Lebenswandel, den er so nicht weiterführen kann. Er hat der Mannschaft und dem Verein mit seinem Verhalten einen Bärendienst erwiesen", sagte Allofs damals der „Sport Bild“: „Wir haben ihm bei der Verpflichtung ganz klar umrissen, dass wir derartige Schlagzeilen nicht wollen."
Beim VfL Wolfsburg ist Max Kruse endgültig in Ungnade gefallen. „Wölfe“-Trainer Nico Kovac hatte am vergangenen Samstag bekanntgegeben, dass Kruse unter ihm beim VfL Wolfsburg nicht mehr zum Einsatz kommen werde und dies damit begründet, dass sich der Ex-Nationalspieler nicht mit dem Verein identifiziere. „Wir verlangen von jedem Spieler eine hundertprozentige Identifikation und Konzentration mit Fokus auf den VfL. Das Gefühl hatten wir nicht mit Max. Von daher war er nicht dabei und wird auch in Zukunft dann nicht dabei sein“, sagte Kovac nach dem 1:0 bei Eintracht Frankfurt. Auf die Nachfrage des Reporters, ob damit eine große Bundesliga-Karriere zu Ende gehe, antwortete Kovac knapp: „Ja.“
Kruse hat den Vorwurf mangelnder Identifikation mit dem Verein zurückgewiesen und eine Fortsetzung seiner Karriere in der Bundesliga angekündigt. In einem auf seinem Instagram-Account am Sonntag veröffentlichten Video erklärte der 34-Jährige, die Meinung von Kovac zu respektieren. „Aber ich glaube, jeder, der mich kennt, weiß, ich habe nicht nur beim VfL Wolfsburg, sondern in den letzten zehn, zwölf Jahren, in denen ich Profi-Fußball spiele, wenn ich auf dem Platz stand, immer alles gegeben für den Verein, für den ich gespielt habe“, sagte der Offensivspieler. Das werde auch so bleiben, so lange er trainieren und Fußball spielen dürfe. Trotz seiner sportlichen Ausbootung soll Kruse am Dienstag wieder am Training von Wolfsburg teilnehmen.