Hoffmann vor Comeback Mit dieser Kampfansage kommt Fortunas Kapitän zurück

Düsseldorf · Zwei Herzen schlagen in Andre Hoffmanns Brust: Als Kapitän ist er glücklich, dass sein Team während seiner Verletzungspause die Trendwende geschafft hat, in eigener Sache macht er seinen Vertretern eine Ansage. Welche das ist und wie es „Hoffi“ nach zwei Monaten ohne Praxis geht.

André Hoffmann – Innenverteidiger aus dem Ruhrpott
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Das ist Andre Hoffmann

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Foto: Frederic Scheidemann

Andre Hoffmann ist die Riesenmotivation in jeder Körperfaser anzumerken. Ob bei den Passübungen auf engstem Raum oder beim Trainingsspiel mit nahezu voller Kapelle: Fortunas Kapitän ist mit ganzem Herzen bei der Sache, gibt über die kompletten 95 Trainingsminuten Vollgas und gönnt sich und seinem „gelben“ Team nicht einmal die kleinste Auszeit. „Ich bin sehr glücklich, dass ich wieder auf dem Platz stehe“, sagt Hoffmann. „Es macht einfach großen Spaß, weil ich mich richtig gut fühle.“

Der Käpt’n hat ziemlich lange darauf warten müssen, diesen letzten Halbsatz sagen zu dürfen. Exakt zwei Monate lang, denn am 2. September zog sich Hoffmann bei Fortunas 1:2-Niederlage beim 1. FC Heidenheim eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu. Eine „leichte“ Muskelverletzung, wie der Verein seinerzeit veröffentlichte – doch letztlich ist daraus eine mehr als achtwöchige Phase ohne den Kapitän geworden. Wie konnte es nur dazu kommen?

„Verletzungen sind nicht so kalkulierbar“, sagt Hoffmann. „Man kann nicht immer an Tag eins sagen: Das dauert jetzt so oder so lange. Vielleicht waren wir alle, als Gruppe, auch einen Tick zu ehrgeizig.“ Zu früh wieder angefangen also? „Natürlich war es ein Wunsch von mir und auch von den Jungs, die für mich verantwortlich waren, mich möglichst schnell wieder fitzukriegen. Vielleicht haben wir da ein bisschen zu viel riskiert, was hintenraus ein paar Tage gekostet hat. Aber das war eine gemeinschaftliche Entscheidung, und ich als Spieler, als Kapitän der Mannschaft hatte da auch ein bisschen gepusht.“

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Foto: dpa/David Inderlied

Nicht zuletzt deshalb dominierte im weiteren Verlauf die Vorsicht. „Wir haben in den zurückliegenden zwei Wochen bereits sehr intensiv daran gearbeitet, mich Schritt für Schritt wieder ans Mannschaftstraining heranzuführen“, erklärt der 29-Jährige. „Ziel war es, in gutem Zustand zurückzukommen. Das habe ich aus all meinen Verletzungen gelernt: Es hat Sinn, so lange zu warten, bis man auch das Gefühl hat, dass alles komplett weg ist.“

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Foto: Frederic Scheidemann

Für 90 Minuten, da ist er ganz realistisch, wird es zu Beginn noch nicht reichen, da „ein bisschen dann doch eben verloren geht, wenn man nur individuell arbeitet“, berichtet Hoffmann. Aber auf seiner Position in der Innenverteidigung sei ja auch sehr gut gearbeitet worden in den vergangenen Wochen: „Chris Klarer und Tim Oberdorf haben hervorragende Spiele gemacht, wenig Tore geschluckt und sehr gut verteidigt. Der Job wurde sehr gut erledigt, deshalb geht es für mich jetzt darum, jede Minute Teamtraining voll zu nutzen, um wieder heranzukommen.“

Da ja nun eine Englische Woche mit drei Spielen innerhalb von sieben Tage folge, könne sehr schnell etwas passieren; Andre Hoffmann macht sich also keine großen Gedanken um seine Einsatzchancen. Er macht Klarer und Oberdorf allerdings eine Ansage: „Es ist natürlich das Recht des Trainers, dass er gesagt hat, es gebe keine Hierarchie mehr in der Innenverteidigung. Das ist ja auch durch die Leistungen der beiden begründet. Nichtsdestotrotz habe ich, sobald ich bei hundert Prozent bin, natürlich den Anspruch zu spielen. Und wenn ich an die vergangenen Verletzungen zurückdenke, die nun einmal Teil meiner Karriere sind, dann habe ich auch gespielt, wenn ich fit war. Da bin ich ganz guter Dinge.“

Vor allem aber lobt er die junge Konkurrenz. „Gerade bei Chris hat man die letzten Jahre schon gesehen, dass er auf diesem Niveau hervorragende Leistungen abrufen kann. Tim ist insoweit eine Überraschung, als er sehr spät Profi geworden ist. Aber dass er es kann, hat er inzwischen oft genug gezeigt, und dass die beiden ein gutes Duo sind, war offensichtlich für alle. das war herausragend, und das freut mich als Kapitän dieser Mannschaft riesig.“

Auf den Schlussspurt vor der Winterpause freut er sich ebenfalls richtig. „Das sind jetzt alles drei sehr attraktive Spiele“, meint der gebürtige Essener. „Wir haben es aufgrund unserer Auftritte zuletzt auch verdient, dass gegen St. Pauli und Lautern vielleicht ein paar Zuschauer mehr kommen als bisher.“ Dieser Wunsch wird ihm definitiv erfüllt: Für beide Spiele, die Fortuna ja auch als „Ticket-Bundle“ zum ermäßigten Gesamtpreis verkaufte, sind bereits mehr als 30.000 Tickets abgesetzt.

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