Ehemaliger Abwehrchef So stark schätzt Ayhan Fortuna in der neuen Saison ein

Modena/Düsseldorf · Kaan Ayhan trägt Fortuna immer noch im Herzen. Allerdings auch seinen zweiten Ex-Klub Schalke – das gibt er ganz ehrlich zu. In einem Zeitungsinterview hat sich der frühere Abwehrchef der Düsseldorfer über seine beiden Vereine, deren Zukunft und auch seine eigene geäußert.

Kaan Ayhan: Schalker Jung bei Fortuna
10 Bilder

Das ist Kaan Ayhan

10 Bilder
Foto: Falk Janning

In den vergangenen Tagen ist viel über Kaan Ayhan gesprochen worden. Der frühere Abwehrchef der Fortuna soll demnach möglicherweise in die Bundesliga zurückkehren – obwohl sein Vertrag bei UD Sassuolo aus der italienischen Serie A noch zwei Jahre lang läuft. Angeblich hat der VfL Wolfsburg den türkischen Nationalspieler auf dem Wunschzettel, und sollte dieser Transfer tatsächlich über die Bühne gehen, gäbe es ein hochinteressantes Wiedersehen. Noch nicht mit der Fortuna zwar, dafür aber mit seinem Stammverein FC Schalke 04, der ja soeben den Wiederaufstieg geschafft hat.

Ayhan war dieser Tage daheim auf Familienbesuch in Gelsenkirchen. Doch bei dem Interview, das er zu diesem Anlass dem „Express“ gegeben hat, deutete der 27-Jährige eine solche Wechselbereitschaft nicht einmal an. „Seit Beginn 2022 bin ich endgültig in Italien angekommen, jetzt läuft’s“, sagt Ayhan und spielt dabei auf den Trainerwechsel an, den Sassuolo hin zu Alessio Dionisi vollzogen hat. Mit dessen Vorgänger Roberto de Zerbi war er nicht mehr so gut zurechtgekommen.

„Ich habe noch zwei Jahre Vertrag. In dieser Zeit könnten wir es ja noch schaffen, mal die sieben großen Teams zu ärgern“, erklärt der Abwehrspieler in dem Interview weiter. „Es ist ein hoch angesetztes Ziel, aber es ist zu schaffen. Der Traum, als kleines Sassuolo in Europa spielen zu können, ist da.“ Nach bevorstehendem Abschied klingt das nicht – aber das will in der Fußballszene ja nicht immer allzu viel heißen.

Ayhan äußerte sich allerdings auch über seine beiden deutschen Ex-Klubs und machte dabei aus seinem Herzen keine Mördergrube. Den Schalker Aufstieg habe er sich natürlich im Fernsehen angeschaut, und er brauche ja auch nicht zu verheimlichen, „dass ich zu dem Klub eine besondere Beziehung habe. Zu Fortuna aber natürlich auch noch. Die Spiele dieser Klubs sind schon in der engeren Auswahl, wenn ich am Wochenende Zeit habe zu gucken“.

Fortuna Düsseldorf - Das große Saisonzeugnis 2021/22 für die Profis des Zweitligisten
66 Bilder

Das große Saisonzeugnis für Fortunas Profis

66 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

Und so habe er auch Fortunas Saison sehr aufmerksam verfolgt. „Die Saison hat mich an meine erste Fortuna-Saison 2016/2017 erinnert, als wir auch plötzlich unter Abstiegsdruck standen. Ich will die beiden Trainer der aktuellen Saison nicht bewerten, weil ich beide nicht kenne, aber der Wechsel hat sportlich klar etwas bewegt. Es war schon beachtlich, so aus dieser Situation herauszukommen mit zwölf Spielen ohne Niederlage. Diese Spielzeit hat es mit Schalke einer meiner Ex-Klubs in die Erste Liga geschafft, warum dann nicht 2022/2023 der andere?“

Allzu sehr will er Fortuna dann aber doch nicht unter Druck setzen. „Ich träume natürlich davon, dass Düsseldorf in der Ersten Liga vertreten ist“, versichert Ayhan. „Aber ich will auch keinen Druck aufbauen, die Zielsetzung müssen die Verantwortlichen vor Ort bestimmen.“

Fortuna Düsseldorf: Diese Profis wären besser in Düsseldorf geblieben
30 Bilder

Diese Profis wären besser in Düsseldorf geblieben

30 Bilder
Foto: dpa/Guido Kirchner

Seine beiden Herzensvereine gemeinsam in der Bundesliga zu sehen, ist allerdings nicht der einzige Traum, der sich bei Kaan Ayhan beständig hält. Der andere sei, so berichtet er dem „Express“, einmal gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Mertcan, der aktuell in Schalkes U16 kickt, gemeinsam in einer Mannschaft zu spielen. „Ich habe ihm versprochen, wenn er es mal in die erste Mannschaft von Schalke schafft und sich dort etabliert, dann ist meine Pflicht, alles daran zu setzen, dass wir zusammen spielen können“, sagt Ayhan. „Das ist wirklich der allergrößte Traum! Das wäre Fußball-Romantik pur.“

Für Düsseldorfer Fans ist allerdings der Zusatz besonders wichtig, dass dieses Familientreffen nicht unbedingt auf Schalke stattfinden muss: „Er soll so hoch wie möglich spielen, das ist das wichtigste Ziel. Ich komme dann dahin, wo es passt. Gerne auch zurück zur Fortuna, wenn es sich ergeben sollte.“

(jol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort