Innenverteidigung überzeugt Fortunas Prunkstück ist die Abwehrzentrale

Düsseldorf · Marcin Kaminski hat Fortunas ohnehin starke Defensive weiter verbessert. Wenn Andre Hoffmann wieder gesund ist, muss sogar mindestens ein Klassespieler auf die Bank.

 Drei VfB-Gegenspieler, darunter in Benjamin Pavard (quer fliegend) ein aktueller Weltmeister? Kein Problem für Fortunas Marcin Kaminski (in blau).

Drei VfB-Gegenspieler, darunter in Benjamin Pavard (quer fliegend) ein aktueller Weltmeister? Kein Problem für Fortunas Marcin Kaminski (in blau).

Foto: Christof Wolff

Mario Gomez war das beste Beispiel. Der 78-malige Nationalstürmer machte bestimmt kein schlechtes Spiel am Freitagabend – er rackerte, grätschte, setzte nach, und er war letztlich doch chancenlos gegen Fortunas Abwehr. Ein einziges Mal ließ sie Gomez beim 0:0 gegen den VfB zum Schuss kommen, als Torhüter Michael Rensing bei seinem einzigen Fehler Chadrac Akolos Versuch nur abklatschte. Doch danach warf sich Rensing so vehement dazwischen, dass weder Gomez noch Nicolas Gonzalez den Abpraller verwerten konnten.

Der VfB biss sich die Zähne aus an der Düsseldorfer Innenverteidigung, obwohl diese im Gegensatz zu den Partien zuvor in Leipzig (1:1) und gegen Hoffenheim (2:1) nur aus zwei statt drei Spielern bestand. Kaan Ayhan und Marcin Kaminski hielten als Herzstück der Viererkette den Laden dicht und setzten phasenweise sogar starke Akzente im Spiel nach vorn.

„Das hat sich schon sehr gut angefühlt“, sagt Kaminski mit Blick zurück auf den Abend in Stuttgart lächelnd. „Ich mag dieses Stadion einfach, bin dort ja als Leihspieler des VfB beinahe zu Hause. Aber jetzt bin ich Düsseldorfer, und da wollte ich unbedingt gewinnen. Wir haben auch in der zweiten Hälfte alles dafür getan, die Chance war da.“ Doch auch mit dem einen Zähler konnte der sechsmalige polnische Nationalspieler sehr gut leben, verschafft er doch ihm und seinen Teamkollegen eine gute Ausgangsposition für das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am Mittwoch (18.30 Uhr, Arena). Mit fünf Zählern nach vier Partien hat sich der Aufsteiger ins Mittelfeld geschoben und liegt damit sogar zwei Punkte vor der mit ganz anderen Ambitionen gestarteten Werkself.

Für Kaminski heißt das freilich noch gar nichts. „Wir haben das in den vergangenen Spielen gut gemacht, aber das müssen wir jetzt bestätigen“, sagt der 26-jährige Familienvater. „Wichtig war, dass wir in Stuttgart sehr gute Eckbälle geschlagen und uns dabei gegenseitig hervorragend freigeblockt haben, so dass gute Chancen entstanden.“

Fortuna Düsseldorf trainiert für Leverkusen-Spiel
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Fortuna trainiert für Leverkusen-Spiel

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Foto: Falk Janning

Auch bei diesen Offensivstandards spielen die kopfballstarken Innenverteidiger eine Rolle, wie am Freitag beim VfB bewiesen – doch schon bald könnte da auf Trainer Friedhelm Funkel ein Luxusproblem zukommen. Denn Ayhan und Kaminski haben sich durch starke Leistungen festgespielt, und in einer Dreierkette fanden sie zuletzt in Adam Bodzek eine ideale Ergänzung. Schon bald jedoch kehrt Andre Hoffmann nach seiner Gehirnerschütterung zurück, und der ist in Normalform kaum aus der Startelf wegzudenken.

Rechnet man noch den zuverlässigen und ebenfalls kopfballstarken Robin Bormuth hinzu hat Funkel ein Überangebot an Innenverteidigern, so dass je nach System und Krankenstand mindestens ein Spieler auf die Bank muss, der es gar nicht verdient hat. Ein Luxusproblem, das Funkel gern öfter hätte.

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