Beim 4:0 gegen Twente Das hat Fortunas Trainer besonders beeindruckt

Düsseldorf · Natürlich darf man Testspiele nicht überbewerten. Dennoch war es phasenweise bemerkenswert, wie viel Spielfreude die Düsseldorfer beim unerwartet deutlichen 4:0-Sieg über den FC Twente Enschede an den Tag legten. Das sagt Cheftrainer Daniel Thioune.

Fortuna Düsseldorf: Das ist der neue F95-Trainer Daniel Thioune
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Das ist Daniel Thioune

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Foto: Christof Wolff

Die Vorzeichen standen nun wirklich nicht auf einen lockeren Testspielsieg. Sicher, es war frühzeitig klar, dass der FC Twente Enschede nicht mit seiner allerbesten Crew in die Düsseldorfer Arena kommen würde. Das Überraschungsteam der niederländischen Eredivisie, das dort nach zuletzt vier Siegen in Serie hinter den Topteams von Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven und Feyenoord Rotterdam auf Rang vier liegt, verzichtete unter anderem auf seinen überragenden Torhüter Lars Unnerstall – den Fortunas Fans ja noch bestens aus seiner Zeit am Rhein kennen.

Aber auch Daniel Thioune hatte ja beileibe nicht seine erste Elf aufgeboten. Es fehlten unter anderem die vier Nationalspieler Ao Tanaka, Robert Bozenik, Shinta Appelkamp und Christoph Klarer, die gerade mit ihren Auswahlmannschaften in der Welt unterwegs sind. Aber auch ein großer Teil jener Stammspieler, die aktuell in der Landeshauptstadt weilen, sah sich den Beginn der Partie von draußen an. Rouwen Hennings etwa, der mit seinen zwölf Saisontoren der Erfolgsgarant schlechthin in der Zweiten Liga ist. Der 34-Jährige kam erst nach der Pause, als es bereits 3:0 stand – dafür verließ dann der diesmal als Rechtsverteidiger aufgebotene Khaled Narey, Topscorer der Fortuna, vorzeitig das Feld.

Umso bemerkenswerter, dass die Rot-Weißen das Testspiel gegen Twente dennoch völlig ungefährdet 4:0 gewannen. Thioune wollte an diesem Donnerstagmittag vor allem jene Akteure sehen, die bislang wenig zu Einsatzzeiten gekommen waren. Und die nutzten ihre Chance. „Genau das war auch unser Ziel. Ich verlange von den Spielern, dass sie so eine Partie von der ersten Minute wie ein Pflichtspiel annehmen“, sagte Thioune. „Und das verlange ich dann auch von mir.“ Das Engagement sei bei ihm immer gegeben, versicherte der 47-Jährige, „und vielleicht hört man mich in so einem leeren Stadion dann auch lauter. Ich kann die Jungs da ein bisschen besser erreichen“.

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Die Rekord-Torschützen von Fortuna Düsseldorf

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Foto: dpa, dpa

Insgesamt habe dieser Fußballmittag gut getan, betonte Thioune. „Wir haben viele Dinge ausprobiert, es hat so geklappt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Es haben einige Spieler ihre Chance genutzt, die bislang wenig Spielzeit bekommen hatten. Damit bin ich sehr einverstanden. Ich kann mich auf die Mannschaft verlassen.“ Das galt nicht zuletzt auch für Kapitän Adam Bodzek, der zum ersten Mal nach seiner Pause wegen eines doppelten Rippenbruchs eine komplette Begegnung absolvierte – eine Hälfte im defensiven Mittelfeld, eine in der Innenverteidigung.

Er habe immer gesagt, dass er leider nicht die Chance habe, jedem Spieler des Kaders eine faire Chance zu geben. „Sich über das Training anzubieten, ist schwierig, da dort alle sehr gute Leistungen zeigen.“ Folglich bilden solche Tests wie gegen Twente die seltenen Gelegenheiten, sich zu zeigen – und die haben die Torschützen Pledl (2), Peterson und Koutris in jedem Fall nicht verstreichen lassen. „Ich bin sehr glücklich, dass ich mal wieder ein Spiel über 90 Minuten machen konnte“, sagte Peterson. „Es hat richtig Spaß gemacht.“ Bei einem Treffer und zwei Vorlagen, die der Schwede da ablieferte, ist das nachvollziehbar.

Das Funktionsteam (Trainer, Analysten, Scouts, Vorstand) bei Fortuna
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Fortunas Team hinter dem Team

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Foto: dpa/Bernd Thissen

„Toni Pledl, Kristoffer Peterson, Leo Koutris – sie alle konnte ich vorher noch gar nicht zu hundert Prozent einschätzen“, erklärte Thioune, nach dessen Verpflichtung es ja in der Liga wirklich Schlag auf Schlag gegangen war. „Heute haben sie alle mehr als berechtigt den Anspruch angemeldet, Spielzeit zu bekommen.“

Bleibt abzuwarten, ob sich das in den verbleibenden sieben Saisonspielen in der Zweiten Liga bei dem einen oder anderen tatsächlich auch auf dem Aufstellungsbogen niederschlägt.

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