Abseits von Familie und Freunden Das hält Fortuna vom Quarantäne-Trainingslager

Düsseldorf · Um die laufende Saison regulär zu beenden, schickt die DFL alle 36 Profivereine ab Mitte Mai in ein Quarantäne-Trainingslager. Damit sollen weitere Spielausfälle vermieden werden. Was Fortuna von dieser Maßnahme hält.

 Die Düsseldorfer Arena (Symbolbild).

Die Düsseldorfer Arena (Symbolbild).

Foto: Frederic Scheidemann

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat wie erwartet die Corona-Regeln für den Saisonendspurt in der Bundesliga und 2. Bundesliga noch einmal verschärft. Vor den beiden letzten Spieltagen müssen sich ab dem 12. Mai alle 36 Profivereine komplett von der Außenwelt abschotten. Das hat das DFL-Präsidium am Donnerstag beschlossen.

Grund dafür ist, dass bei möglichen Corona-Infektionen und einer darauffolgenden 14-tägigen Quarantäne, jene Spiele ernst nach der Saison nachgeholt werden könnten. Das will die DFL, aber natürlich auch alle Klubs inklusive Fortuna Düsseldorf, vermeiden. „Wir unterstützen alle Maßnahmen, die sinnvoll sind, um die Saison zu Ende zu bringen“, sagt Vorstandsmitglied Klaus Allofs im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wir bereiten uns jetzt auf die Szenarien vor. Es steht noch nicht fest, in welches Hotel wir für diese Zeit ziehen werden. Unsere Spieler sind schon jetzt sensibilisiert dafür, sich an alle Regeln zu halten.“

Bereits ab dem 3. Mai, an diesem Tag spielen die Rheinländer gegen den Karlsruher SC, darf sich der jeweils in das regelmäßige PCR-Testungsprogramm eingeschlossene Personenkreis aller Vereine um Lizenzmannschaft, Trainerteam sowie Mannschaftsbetreuer ausschließlich im häuslichen Umfeld oder auf dem Trainingsgelände beziehungsweise im Stadion aufhalten. Dies solle der Kontaktreduzierung sowie einer weiteren Minimierung des Infektionsrisikos dienen, teilte die DFL mit.

Fortuna Düsseldorf: Die Stimmen zum Sieg gegen den FC St. Pauli
17 Bilder

Die Stimmen zu Fortunas Sieg gegen St. Pauli

17 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

„Das ist ganz im meinen Sinne“, sagt Fortunas Team-Arzt Ulf Blecker, der seit Ausbruch der Pandemie auch sogenannter Hygienebeauftragter des Vereins ist. „Man muss einfach sagen, was wir jetzt erleben, ist ein Kaleidoskop für die gesamte Entwicklung von Corona in unserer Gesellschaft. Nicht umsonst musste ein neues Infektionsschutzgesetz erlassen werden. Es ist ein verzweifelter Versuch, die Lage wieder in den Griff zu bekommen.“

Bei Fortuna würde man alles tun, so der Mediziner mit Praxis (Orthopädie) an der Schumannstraße, um so sicher wie möglich durch die Krise zu gelangen. Gleichwohl stoße man aber auch an Grenzen. „Wir haben in dieser Woche unseren 110. PCR-Test gemacht, wir setzen täglich Schnelltests bei allen Spielern und dem Betreuerstab ein und trotzdem gibt es ein nicht kalkulierbares Risiko, weil wir alle natürlich nicht auf einer isolierten Insel leben, sondern Teil der Gesellschaft sind – wenn auch mit deutlich reduzierten Kontakten. Viele Spieler haben Kinder in Schule und Kindergarten, können auch sonst nicht alle Begegnungen ganz vermeiden. Deshalb ist es schon sinnvoll, wenn man die Saison retten will, dass man wenigstens für die letzten Spieltage ein Quarantäne-Trainingslager organisiert.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort