Nach 0:0 in Hannover Das antwortet Thioune auf die Kritik an Fortuna

Düsseldorf · Nur 0:0 trotz 75 Minuten mit elf Spielern gegen nur zehn Hannoveraner – Fortunas Auftritt am Karsamstag ließ einiges zu wünschen übrig. Das sieht auch Daniel Thioune so, allerdings mit einer ganz wichtigen Einschränkung. Welche das ist und was der Trainer den Kritikern sagt.

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Das sagen die Fortunen zum Remis in Hannover

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Am Tag danach zeigte der Cheftrainer noch einmal richtig Einsatz vor der kurzen Osterpause. Während die Profis, die bei Fortunas 0:0 bei Hannover 96 den Großteil des Spiels auf dem Platz gestanden hatten, ein lockeres Auslaufen absolvierten, zogen die Reservisten ein kerniges Spielersatztraining durch. Zwei Teams um Edgar Prib, Christoph Klarer und Co. lieferten sich ein heißes Kleinfeldspiel in fünf Abschnitten – und Daniel Thioune betätigte sich als Balljunge.

„Ich hätte mir auch einen Sieg bei 96 gewünscht, dann hätte ich den Spielern und auch mir sofort nach dem Spiel freigegeben“, berichtet der Trainer. „Aber so gab es dann doch noch einiges zu besprechen und nachzubearbeiten. Muss meine Familie eben noch ein paar Stündchen auf mich warten.“ Zum Sonntagskaffee war der 47-Jährige dann aber daheim – und da der Ostermontag für alle frei ist, lohnt sich der Trip zurück ins Niedersächsische wenigstens.

Doch trotz der Vorfreude auf Ostern mit der Familie und der allgemein guten Stimmung auf dem Trainingsplatz ließ sich ein Blick zurück auf das Geschehen vom Karsamstag nicht vermeiden. Das 0:0 bei Hannover 96 hatte auch Thioune enttäuscht, gar keine Frage – wenn man 75 Minuten lang in Überzahl spielt, dann will man einfach mehr als nur einen Punkt.

„Mit der Vorstellung gestern waren wir nicht zufrieden“, gibt er zu. „Die Erwartungshaltung ist bei uns genauso groß wie bei allen anderen, wenn man so lange in Überzahl spielt. Das war auch ein wichtiger Punkt in der Analyse. Aber dieses Problem haben wir nicht exklusiv, das hatte Hannover vor einigen Wochen ganz ähnlich.“

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Indes findet Thioune in der Rückschau auch einige positive Aspekte. „Ich kenne Fußballspiele, die in solch einer Konstellation noch andersrum ausgegangen sind“, betont er. „Ich habe auch schon Spiele gewonnen in Unterzahl, sogar gedreht in Unterzahl. Dass wir ohne Gegentor geblieben sind, war schon einmal sehr positiv.“

Klar sei, dass Fortuna sich vor Themen wie dem problematischen Spiel gegen Mannschaften in Unterzahl und generell gegen tiefstehende Gegner nicht verschließe. Auch nicht vor der Kritik an seinem Team. „Ich verstehe diese Kritik“, versichert der Coach, „aber lasst uns auch das Große und Ganze betrachten. Nach dem 21. Spieltag hatten wir drei Punkte Rückstand auf Platz 15, vier sogar auf Dresden. Wir haben seitdem zwölf Punkte auf Dynamo aufgeholt, fünf auf Hannover und fünf auf Sandhausen. Das war das primäre Ziel.“

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Herunterspielen wolle er die Schwierigkeiten in Hannover deshalb freilich nicht. „Dass das nicht schön war gestern und kritisch hinterfragt werden darf – da gehe ich vollkommen mit. Aber im Großen und Ganzen sehe ich dann doch alles recht positiv.“ Sicherlich hätte er große Probleme damit gehabt, das Spiel noch komplett abzugeben, zum Beispiel wegen der beiden dummen Fouls, die zu Freistößen in der Nähe des eigenen Strafraums geführt hätten. „Das ist definitiv ein Thema. Gerade in den letzten Minuten darf es eher ein begleitendes Pressing sein als ein Pressing auf Balleroberung. Das sind Situationen, wo Gegenspieler sich auch leicht fallen lassen. Überflüssige Foulspiele können gefährlich und richtig teuer werden.“

Zu lernen gebe es also einiges aus Hannover. Doch die positive Gesamtentwicklung, so Thioune, dürfe man dabei nicht vergessen: „Und so kann ich mit diesem Unentschieden ganz gut leben.“

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