Saisonausklang auf dem Betzenberg Darum soll es für Fortuna keine Kaffeefahrt in die Pfalz werden

Düsseldorf · Tabellenplatz acht gegen sechs, für beide keine Chance mehr auf den Aufstieg, keine Sorgen mehr um den Klassenverbleib. Was sich nach einem gemütlichen Saisonausklang anhört, ordnet der Trainer ganz anders ein. Warum das Gastspiel in Kaiserslautern für Daniel Thioune viel Zunder birgt.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Zahl ist schon beeindruckend. Die ganz großen Fragen zur Fortuna-Saison 2022/23 sind längst beantwortet, es geht am Pfingstsonntag nicht mehr um Auf- oder Abstieg. Und dennoch machen sich 3700 Düsseldorfer Fans auf den Weg zum letzten Saisonspiel beim 1. FC Kaiserslautern. Da der Heimbereich im Fritz-Walter-Stadion auf dem legendären Betzenberg sogar komplett ausverkauft ist, werden fast 50.000 Zuschauer der Begegnung beiwohnen. Nicht schlecht für das Duell des Achten der Zweitliga-Tabelle mit dem Sechsten der Rangliste.

Fortunas Trainer sieht die enorme Resonanz als Verpflichtung. „Wir wissen, dass es absolut nicht selbstverständlich ist, wie die Fans uns unterstützen“, sagt Daniel Thioune. „Es ist nicht selbstverständlich, dass sie unter der Woche zu einem Pokalspiel nach Regensburg fahren. Und es ist auch nicht selbstverständlich, dass sie in so großer Zahl mit nach Kaiserslautern kommen. Wir wollen mit aller Macht noch auf Platz vier, und wir versuchen allen, die uns begleiten, den Mund wässrig zu machen für die neue Saison und alles, was da kommt.“

Es werde, so der Chefcoach, daher kein Austrudeln geben, keine gemütliche Kaffeefahrt zum Saisonabschluss. „Und deshalb wird es am Sonntag auch keine Experimente geben“, betont der 48-Jährige, „keine Zugeständnisse, es wird keine Spielzeit verteilt.“ Fortuna werde mit der Elf spielen, von der er sich den größtmöglichen Erfolg verspreche, „und wir wollen von der ersten Minute an voll da sein“.

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Foto: Frederic Scheidemann

Hilfreich für Einstellung und Motivation ist dabei das Hinspiel, denn das haben weder Trainer noch Spieler vergessen. Bis zur Pause führte Fortuna damals zum Hinrundenabschluss 1:0, hatte bis dahin die vielleicht beste Saisonleistung geboten. Am Ende aber entführte Aufsteiger Lautern mit 2:1 alle Punkte, erzielte dabei den entscheidenden Treffer per Strafstoß in der Nachspielzeit.

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Foto: RP/F95

„Das fühlte sich überhaupt nicht gut an“, gibt Thioune auch ein halbes Jahr später noch zu. „Wir haben damals einfach zu wenig daraus gemacht, was wir gespielt haben. Wir sind mit keinem guten Gefühl in die lange WM-Pause gegangen, und deshalb schwirrte das alles viel länger in unseren Hinterköpfen herum als bei anderen Spielen.“ Bis heute, genauer gesagt – und deshalb erwartet der Coach am Sonntag eine heiße Fortuna.

Dabei muss er allerdings auf mindestens drei Stammkräfte verzichten. Kapitän Andre Hoffmann ist wegen der fünften Gelben Karte, die er beim 3:3 gegen Hannover 96 sah, gesperrt, Ao Tanaka (Innenbandriss im Knie) und Jorrit Hendrix (Unterarmbruch) fallen verletzt aus. Bei Marcel Sobottka ist Thioune zuversichtlich: „Wir hoffen und glauben, dass er zurückkehren kann.“ Das ist der Coach allerdings auch schon vor dem Hannover-Spiel gewesen, und dann wurde doch nichts aus Sobottkas Mitwirken. „Da mussten wir auf ,Cellos‘ muskuläre Probleme Rücksicht nehmen“, erklärt Thioune.

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Foto: Frederic Scheidemann

Christoph Klarer und Jordy de Wijs, so viel verrät der Coach bereits, werden auf dem „Betze“ definitiv spielen, doch ob das in einer Vierer- oder Dreierkette geschieht, Letzteres dann mit Tim Oberdorf oder Matthias Zimmermann als drittem Innenverteidiger, lässt er noch offen. Eine heiße Partie werde es ohnehin, egal mit welchem Personal: „Da sind schließlich ein paar Jungs auf der anderen Seite, die auch schon unser Trikot getragen haben.“

Stimmt, fünf an der Zahl: Jean Zimmer, Robin Bormuth, Boris Tomiak, Marlon Ritter und Lex-Tyger Lobinger. Fast schon ein Familientreffen also. Aber eines mit ordentlich Zündstoff.

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