Zugang vom HSV Darum ist Khaled Narey der Mann der Stunde bei Fortuna

Düsseldorf · Am Sommerzugang vom Hamburger SV geht bei den Düsseldorfern derzeit kein Weg vorbei. In Ingolstadt bereitete er beide Fortuna-Treffer vor. Was den in Neuwied geborenen 27-Jährigen besonders auszeichnet, was Trainer und Sportvorstand an ihm schätzen.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Khaled Narey
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Das ist Khaled Narey

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Foto: Frederic Scheidemann

Am Anfang war schon Geduld gefragt. Zwar waren im Sommer die Reaktionen der Fortuna-Anhänger nach der Verpflichtung von Khaled Narey überwiegend positiv, was in Düsseldorf schon etwas Bemerkenswertes ist. Doch ein Platz in der Startelf des Zweitligisten war für den Zugang vom Hamburger SV deshalb noch lange nicht gebucht. Das Auftaktspiel beim SV Sandhausen begann für Narey erst nach 77 Minuten – dann durfte er helfen, die 2:0-Führung Fortunas ins Ziel bringen.

Spiel zwei brachte dem 27-Jährigen dann zwar 90 Minuten gegen Werder Bremen und seinen ersten Treffer; allerdings auch den von ihm verschuldeten Foulelfmeter in der Nachspielzeit zum 2:3. In der Folge saß Narey dann beim 0:2 in Nürnberg wieder zunächst draußen, kam erst in der 70. für Shinta Appelkamp.

Diese Phase ist zwar erst wenige Wochen her, erscheint aber dennoch schon weit entfernt. Von Spieltag vier an nämlich ist der extrem variable Flügelspieler bei Trainer Christian Preußer gesetzt. Aktuell darf man Narey sogar ohne jede Übertreibung als Mann der Stunde bezeichnen, denn beim 2:1-Erfolg in Ingolstadt war er nicht nur wegen seiner beiden Torerfolge bester Düsseldorfer.

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Diese Noten haben wir und die Fans den Fortunen gegeben

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Foto: Christof Wolff

Selbst Menschen, die sonst bestimmt nicht zu emotionalen Übertreibungen neigen, lockt Narey mit seinem Spiel schon einmal aus der Reserve. „Wenn ihr meine Benotung hören möchtet: Khaled Narey bekommt von mir eine glatte Eins“, rief Sportvorstand Uwe Klein nach dem 1:0-Sieg in Aue den Düsseldorfer Medienvertretern zu.

Dort wie nun auch in Ingolstadt beeindruckt der gebürtige Neuwieder nicht zuletzt durch seine Vielseitigkeit. Er ist gleichermaßen stark als Rechtsverteidiger wie als rechter Außenstürmer, wechselt sich dabei vorbildlich mit seinem jeweiligen Partner auch bei der Aufteilung der „Drecksarbeit“ ab.

So viel Flexibilität bei der Einsetzbarkeit muss dabei nicht für jeden Profi ein Vorteil sein – es gab schon Beispiele, auch bei Fortuna, denen diese Qualität beim Kampf um einen Stammplatz eher schadete. Die älteren Fans werden sich an U21-Nationalspieler Oliver Hampel erinnern, der vor 14 Jahren vom HSV zu Fortuna kam und beinahe auf jeder Position einsetzbar war. Oft zogen ihm die jeweiligen Trainer aber dann die „Spezialisten“ in den jeweiligen Rollen vor, weil Hampel ja der ideale Joker war.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Dieses Problem hat Narey derzeit nicht; er ist erste Wahl, ob nun hinten oder vorne rechts. „Es freut mich natürlich, dass ich der Mannschaft mit meinem Torbeteiligungen helfen konnte“ sagt Narey zu seinem Vorlagen-Doppelpack vom Samstag. „Wenn man am Ende gewinnt, ist es dann umso schöner. Ich habe mich auch sehr für Zimbo gefreut, der immer Gas gibt.“

Billiges Konkurrenzdenken ist dem Teamplayer ohnehin völlig fremd – auch deshalb steht er bei Preußer hoch im Kurs. Die schwache Teamvorstellung bis zur Pause in Ingolstadt konnte ihn ebenfalls nicht aus der Ruhe bringen: „Wir wussten, dass wir irgendwann Räume erhalten werden.“ Und wenn es Räume gibt, schlägt eben Nareys Stunde.

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