„Es wird emotional“ Thioune brennt auf Rückkehr nach Hamburg

Düsseldorf · Vor knapp eineinhalb Jahren wurde Daniel Thioune von seinen Traineraufgaben beim Hamburger SV freigestellt. Nun kehrt er am Samstagabend zum ersten Mal an seine alte Wirkungsstätte zurück – als Coach von Fortuna Düsseldorf. Was er dazu sagt und was er sich vorgenommen hat.

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Foto: Christof Wolff

Wenn Daniel Thioune über seine Zeit als Trainer des Hamburger SV spricht, dann merkt man ihm an, dass ihm in der Rückschau immer noch einiges wurmt. Da wäre natürlich sportlich gesehen der Fakt, dass ihm die Verantwortlichen des HSV drei Spiele vor dem Ende der Saison die Chance geraubt haben, mit der Mannschaft am Ende doch noch auf einen Aufstiegsplatz in der Zweiten Liga zu stehen. Vor allem findet es der 48-Jährige aber nach wie vor schade, nicht so wirklich die volle Wucht des Traditionsklubs von der Elbe erfahren zu können. Die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass Fans in den Stadien eine echte Rarität wurden.

Das ist mittlerweile – knapp eineinhalb Jahre später – zum Glück wieder anders. Und so wird Thioune am kommenden Samstagabend im Topspiel der Zweiten Liga nun als Trainer von Fortuna in den Genuss kommen, den „Hexenkessel Volkspark“ erleben zu dürfen. Auch knapp 2500 Düsseldorfer Fans werden die Reise in den Norden antreten und die Mannschaft vor Ort unterstützen. „Ich freue mich darüber, dass meine Jungs vor mehr als 40.000 Fans Fußballspielen dürfen. Das ist auch nicht in jeder Woche gegeben“, sagt Thioune.

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Foto: Frederic Scheidemann

Der Trainer gibt selbst ganz offen zu, dass das Spiel gegen seinen alten Arbeitgeber nichts Alltägliches für ihn darstellt. „Es wird eine emotionale Rückkehr für mich, weil ich trotz des fehlenden Aufstiegs eine gute Zeit in Hamburg hatte. Auch meine Familie wird im Stadion sein“, verrät er. „Aber weg von meinen Befindlichkeiten: Ich will am Samstag ausschließlich drei Punkte mit Fortuna holen. Wir haben in der Rückrunde wirklich etwas richtig Gutes geschaffen. Und ich habe Bock, mit den Jungs noch viel mehr zu schaffen.“

Nach acht Spieltagen befinden sich die Düsseldorfer auf dem fünften Tabellenrang – nur einen Zähler hinter dem Relegationsplatz, vier Zähler auf den Zweitplatzierten aus Hamburg. Vor der Länderspielpause wird es nun also das vorrangige Ziel sein, den Abstand auf die Aufstiegsränge nicht größer werden zu lassen. „Wir wollen den Abstand auf den HSV verkürzen und in Schlagdistanz bleiben. Der Abstand nach unten sollte deutlich größer sein als nach oben“, sagt Thioune. „Ich finde, dass in der bisherigen Saison mehr für uns drin gewesen wäre. Es hätten schon zwei oder drei Punkte mehr sein können.“

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Foto: Frederic Scheidemann

In den Spielen gegen Sandhausen und Heidenheim mangelte es Fortuna noch an einer gewissen Effizienz. Die war dafür im vergangenen Heimspiel gegen Rostock gegeben. Vor allem das Traumtor von Dawid Kownacki zur Düsseldorfer Führung sorgte für Aufsehen. „Wenn ich so ein Tor als Spieler hätte schießen können, hätte ich wahrscheinlich ein paar Länderspiele mehr gemacht. Dann würde ich irgendwo sitzen und mir diese Videos jeden Tag anschauen“, erklärt Thioune mit einem Lächeln auf den Lippen.

 Daniel Thioune – hier noch im Dress des Hamburger SV.

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Foto: dpa/Christian Charisius

Nun hofft Fortunas Trainer natürlich darauf, auch am Samstag auf seinen polnischen Topstürmer setzen zu können. Am Donnerstag setzte er aufgrund einer Belastungssteuerung mit dem Training aus. Auch hinter Felix Klaus stehen noch ein paar kleinere Fragezeichen. Definitiv ausfallen werden weiterhin Andre Hoffmann, Daniel Ginczek, Benjamin Böckle, Jordy de Wijs, Nana Ampomah, Takashi Uchino. Nicolas Gavory und Rouwen Hennings könnten hingegen in den Kader zurückkehren. Jorrit Hendrix ist wieder voll belastbar und steht Thioune gegen den HSV zur Verfügung.

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