Fortunas degradierter Torwarttrainer Reitmaier „Bin enttäuscht von Friedhelm Funkel“

Düsseldorf · Es waren turbulente Wochen bei Fortuna: Trainer Friedhelm Funkel wurde beurlaubt, Sportvorstand Lutz Pfannenstiel erklärte seinen Abschied zum Ende der Saison. Nun äußert sich der degradierte Ex-Torwarttrainer Claus Reitmaier zu beiden Personalien.

 Claus Reitmaier.

Claus Reitmaier.

Foto: Falk Janning

Das Kapitel Friedhelm Funkel ist seit dem 29. Januar bei Fortuna Düsseldorf beendet, der Klub beurlaubte an diesem Tag den 66-Jährigen. Eine Amtshandlung hatte Funkel wenige Wochen vor seiner Freistellung vorgenommen: Er degradierte Torwarttrainer Claus Reitmaier, der sich von da an aus dem Stab der Profimannschaft verabschieden musste. „Das Vertrauen in Claus ist in den vergangenen Wochen weniger geworden. Und wenn man was ändern muss, muss man das auch machen“, sagte Funkel damals und ergänzte, dass „die Entscheidung von den Verantwortlichen immer unterstützt wurde.“

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Foto: dpa/Tim Rehbein

Nun äußerte sich Reitmaier selbst zu seiner Herabstufung. „Ich bin enttäuscht von ihm“, sagte der 55-Jährige über Funkel im „Sport1“-Interview. Reitmaier würde im Rückblick genauso handeln, wie er es getan habe. Vor allem habe er sich aber gewünscht, dass Funkel ihn vorwarne. „Dann hätte ich mit Sicherheit etwas anders gemacht. Aber das, was ich gemacht habe, war nur im Sinne meiner Torhüter, der Spieler und der Mannschaft.“

Den genauen Grund seiner Degradierung konnte er nicht nennen. „Es ist etwas schiefgelaufen und dagegen habe ich angesteuert“, sagte Reitmaier. „Es ging mir einzig und allein um den Erfolg von Fortuna Düsseldorf. Einzelpersonen sind total nebensächlich. Fortuna ist größer als wir alle.“

Überrascht sei er von der Entlassung Funkels nicht gewesen. „Das war schon verständlich, weil es nicht mehr so gut lief. Das war keine Fehlentscheidung.“ Genugtuung verspüre er zwar keine, mit Kritik an Funkels Führungsstil sparte er aber nicht. „Ich kann nicht nachvollziehen, wenn es heißt, dass die Truppe nicht die Qualität hat, um in der Liga zu bleiben. Wenn man es aber immer wieder betont, dann glauben es die Spieler irgendwann, dass sie zu schlecht sind.“

Auch zur Personalie Kostenpflichtiger Inhalt Lutz Pfannenstiel, der am vergangenen Dienstag bekannt gab, seinen Vertrag am Ende dieser Saison aufzulösen, äußerte sich Reitmaier. „Lutz hat mit Sicherheit nichts falsch gemacht. Es war angenehm, mit ihm zu arbeiten. Er war eigentlich zu lieb zu allen.“ Außerdem habe Pfannenstiel Funkel nicht aus gekränkter Eitelkeit freigestellt. Funkel hatte nach seiner Beurlaubung erklärt, dass er in den vergangenen vier Jahren das Gesicht der Fortuna gewesen sei und das einigen Verantwortlichen nicht gepasst habe. „Dass Friedhelm gehen musste, war einzig und allein dem Misserfolg geschuldet und nicht, weil er zu sehr das Gesicht der Fortuna war.“

(pabie)
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