Fortuna Düsseldorf Braunschweig kommt für Bodzek wohl noch zu früh

Düsseldorf · Wenn die Manschette passt, will der an der Hand operierte Mittelfeldspieler ins Mannschaftstraining einsteigen. Sein Einsatz am Montag gegen Eintracht Braunschweig käme aber möglicherweise zu früh.

 Adam Bodzek mit Athletiktrainer Florian Klausner gestern beim individuellen Training.

Adam Bodzek mit Athletiktrainer Florian Klausner gestern beim individuellen Training.

Foto: Falk Janning

Adam Bodzek hält seine rechte Hand behutsam, vorsichtig, fast schwebt sie am Körper. Nur keine falschen Bewegungen machen, drückt der Mittelfeldspieler der Fortuna damit aus. Gut erkennbar sind die kleinen Pflaster über der Operationswunde. Der gebrochene Knochen ist mit einer Platte fixiert worden. Kaum auszudenken, wenn ein Zweikampf mal härter wird, der 31-Jährige gar auf den Arm fällt. Deshalb trainiert er zwar wieder mit der Mannschaft des Zweitligisten nach seinem Mittelhandbruch, aber eben mit der entsprechenden Zurückhaltung.

Eine Schiene soll es jetzt richten, eine Manschette den operierten Arm schützen. "Da müssen wir jetzt abwarten, ob alles passt, alles richtig sitzt", sagt Adam Bodzek. Wenn das der Fall sei, will "Bodze" in jedem Fall wieder voll mitmischen im Training: "Wenn die Manschette passt, gehe ich ganz normal ins Training." Was auch bedeutet: Mit Manschette würde Bodzek auch für den kommenden Montag (20.15 Uhr/Live-Ticker) im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig zur Verfügung stehen — doch ist sein Einsatz eher unwahrscheinlich. Dennoch ist der Co-Kapitän optimistisch. Er habe nur zwei Begegnungen pausiert und an Kondition und Frische nicht viel eingebüßt: "Das waren zwei Wochen, da verliert man nicht viel."

Aber ob Friedhelm Funkel dann sein zuletzt in Bochum siegreiches und durchaus überzeugend aufgetretenes Team wirklich wieder auseinanderreißt? Schließlich griffen beim VfL Bochum (2:1) die Rädchen gut ineinander, defensiv stand die Fortuna meist gut, transportierte den Ball über das zentrale Mittelfeld mit Marcel Sobottka, Christian Gartner und Oliver Fink gut nach vorne. Womöglich mag Adam Bodzek deshalb noch nicht so weit nach vorne schauen und Ansprüche anmelden: "Die erste Marschroute war, dass die Wunde abheilt. Jetzt bin ich wieder eingestiegen und kümmere mich erst einmal darum, dass die Schiene passt. Danach kann man über andere Sachen nachdenken." Der neue Schwung durch den Sieg in Bochum hat indes auch ihn erfasst. "Bock zu spielen, hat doch jeder Fußballprofi." Gerade jetzt vielleicht, nach dem Sieg und mit dem Traditionsduell gegen Braunschweig vor Augen. "Ich habe das vorher nicht ganz so schwarz gesehen. Aber wir brauchten schon einen Durchbruch wie in Bochum und waren mal an der Reihe, wieder ein Spiel zu gewinnen."

Dabei habe sich die stabile defensive Leistung fortgesetzt, die "über die Saison hinweg gut funktioniert" habe. In Bochum fand sein Team dann aber auch wieder zu einer Zielstrebigkeit in der Offensive. Warum das in den Spielen vorher nicht geklappt hat? "Das ist immer schwierig zu erklären, manchmal gar nicht zu erklären."

In jedem Fall sei es wichtig gewesen, die Serie von zuvor neun Spielen ohne Sieg zu durchbrechen, um nicht weiter abzurutschen Richtung Abstiegsränge. Das Gefühl müsse die Fortuna jetzt mitnehmen, könne wieder intuitiver handeln, ohne Grübelei auf dem Platz. "Die Tabellensituation ist dadurch schon komfortabler, aber noch ist nichts entschieden", sagt Adam Bodzek und bewegt ganz behutsam seinen operierten Arm am Körper — als ob er die Vorsicht auch auf die sportliche Situation übertragen wollte.

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