Brandrede von Fortuna-Chef Röttgermann „Das kann auf Dauer nicht gutgehen“

Düsseldorf · Fortunas Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann wählt nach dem 0:3 gegen RB Leipzig klare Worte. Er sagt, dem Team fehle der unbedingte Wille zum Erfolg.

 Fortunas Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann.

Fortunas Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann.

Foto: Frederic Scheidemann

Thomas Röttgermann wartet mit ein paar Metern Abstand ab, bis die Spieler ihre Stellungnahmen zur klaren 0:3-Niederlage gegen Leipzig abgegeben haben. Dann tritt Fortunas Vorstandsboss vor die Aufnahmegeräte. Was folgt, ist eine Brandrede des 59-Jährigen. Röttgermann will vor den beiden letzten Spielen im Kalenderjahr 2019 allem Anschein nach, noch einmal aufrütteln. Dazu wählt er sehr klare Worte. Röttgermann über...

...die deutlichen Niederlagen in Dortmund (0:5) und am Samstag gegen Leipzig (0:3): „Nach den vergangenen beiden Spielen gegen überlegene Gegner geht es mir nicht gut. Es tut unseren Gegnern momentan zu wenig weh, gegen uns zu gewinnen. Ich kann mich nicht beschweren, dass es zu wenig Einsatz gibt, aber es steckt nicht die letzte Konsequenz drin. Wir haben natürlich gegen solche Gegner nicht die spielerische Qualität, wir haben allerdings andere Möglichkeiten, aber die müssen wir uns auch eröffnen.“

...die Einsatzbereitschaft der Spieler: „Ich spreche den Willen nicht gänzlich ab, aber wir brauchen eben den unbedingten Willen und müssen sagen: ,Wir lassen uns das heute nicht vom Brot nehmen, und wenn doch, dann wird es richtig wehtun.’ Dieses Gefühl habe ich nicht.“

...das Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Fans: „Das Publikum hier geht immer in Vorleistung. Es ist immer eine gute Stimmung. Aber ich sehe nicht, dass der Funke von der Mannschaft auf das Publikum überspringt. Das ist aber notwendig, um unsere Ziele zu erreichen. Da wartet eine Menge Arbeit im Trainingslager, um die letzten fünf Prozent, die wir brauchen, auf den Platz bringen.“

...die Punkte-Ausbeute zuletzt: „Wir haben uns zu Recht über den Punkt in Hoffenheim gefreut. Aber ich habe mich damals schon geärgert, dass es keine drei waren. Wir verlieren gegen die Mannschaften, die besser sind, und gewinnen nicht gegen die Mannschaften, die schlechter sind. Das kann auf Dauer nicht gutgehen. Wir müssen noch ein Stück mehr Energie aufwenden.“

...die wichtigen Spiele beim FC Augsburg und gegen Union Berlin: „Ich bin kein Anhänger davon, zu sagen, wir müssen diese beiden Spiele jetzt gewinnen, sonst geht die Welt unter. So sieht die Tabelle einfach nicht aus. Es sind zwei Begegnungen, in denen aber die Erklärung, dass es überlegene Teams waren, gegen die nichts zu holen ist, nicht gelten wird. Ich habe keine Punktezahl im Kopf, die wir vor Weihnachten noch holen müssen. Das ist auch nicht der entscheidende Punkt. Es hängt von der Tagesform ab. Da kann die ein oder andere Punktzahl je nach Spielverlauf befriedigend oder unbefriedigend sein. Ich will nur sehen, dass wir in jedem Spiel, in dem wir eine realistische Chance haben, uns diese auch erarbeiten.“

...den Fall, dass 2019 kein Sieg mehr dazukommt: „Ich bin davon überzeugt, dass da etwas Zählbares herausspringen wird. Aber selbst, wenn das der Fall sein sollte, sind wir noch weit vom Klassenziel entfernt. Deshalb müssen wir es einfach hinbekommen, dass wir eine andere Kompaktheit im Trainingslager hinbekommen.“

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