Wieder keine Schützenhilfe der Dortmunder Darum sind Fortunas Fans beim BVB empfindlich

Düsseldorf · Es hätte für Fortuna in Leipzig ein Punktgewinn sein können, der Mut im Kampf um Rang 15 macht. Doch durch den Sieg der Mainzer im Parallelspiel gegen Dortmund, schwindet die Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt. Die Fans sind sauer auf den BVB, denn es gibt eine Vorgeschichte.

 Schiedsrichter Jochen Drees gibt ein Tor der Dortmunder gegen Hoffenheim nicht.

Schiedsrichter Jochen Drees gibt ein Tor der Dortmunder gegen Hoffenheim nicht.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Es könnte ein so wichtiger Treffer sein, den Andre Hoffmann in der Nachspielzeit in Leipzig köpfte. Düsseldorfs Innenverteidiger traf zum 2:2 und sicherte damit einen Zähler, den vorher nur wenige für möglich gehalten hatten. Nur durch diesen Treffer wahrte Fortuna sich die realistische Chance, nach dem 34. Spieltag doch noch auf Rang 15 zu klettern. Dass es für dieses Szenario überhaupt diesen Treffer benötigte, lag an dem Mainzer 2:0-Sieg im Parallelspiel bei Borussia Dortmund.

Denn damit stehen die Rheinhessen fünf Punkte vor Fortuna und haben zudem das bessere Torverhältnis. Bedeutet: Durch den Treffer Hoffmanns ist die Chance, Mainz mit zwei Siegen doch noch einzuholen, zwar unwahrscheinlich, aber realistischer als bei sechs Punkten Differenz. Dennoch saßen ob der Dortmunder Leistung wohl viele Düsseldorfer und Bremer Anhänger nicht gerade amüsiert vor dem Fernseher. Im Internet gab es viel Kritik für den Auftritt des BVB, teilweise war gar von Wettbewerbsverzerrung die Rede. Auch Trainer Lucien Favre musste nach dem Spiel zugeben, dass „wir den Gegner ein wenig unterschätzt haben.“

Dabei hat die BVB-Schwäche im Saisonendspurt gegen abstiegsbedrohte Teams fast schon Tradition. In der Saison 2012/2013 war eine Niederlage der Schwarz-Gelben für Fortuna besonders schmerzhaft. Es war der 18. Mai 2013, als der Tabellenvorletzte aus Hoffenheim beim bereits feststehenden Champions-League-Teilnehmer aus Dortmund antrat. Fortuna spielte parallel in Hannover und war sich sicher, dass es im letzten Spiel eher darum geht, nicht noch auf den Relegationsplatz abzurutschen. Denn nur bei einem Hoffenheimer Sieg bestand die Chance, dass Fortuna direkt absteigt.

Zunächst sah auch noch alles gut aus, Robert Lewandowski traf bereits nach sechs Minuten zur 1:0-Führung für den BVB. Doch das Drama nahm seinen Lauf. Hoffenheim glich in der 77. Minute per Strafstoß aus. Nur fünf Minuten später sah BVB-Torwart Roman Weidenfeller nach einer Notbremse im Strafraum Rot, erneut Elfmeter für die TSG. Dortmund konnte nicht mehr wechseln, Kevin Großkreutz musste ins Tor. Doch auch ein angestachelter Großkreutz half nichts, der Hoffenheimer Sead Salihovic blieb cool und netzte zum 2:1-Endstand ein, der gleichbedeutend mit dem Düsseldorfer Abstieg war.

Nach diesem Spiel entschuldigte sich BVB-Trainer Jürgen Klopp bei Fortuna, helfen tat es Fortuna wenig. Dass man zeitgleich in Hannover mit 0:3 verlor und es verpasste, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erreichen, soll hierbei nicht unerwähnt bleiben. Trotzdem werden sich wohl einige Fortuna-Anhänger an diesen Tag vor sieben Jahren zurückerinnert haben. Schließlich brauchten die Rheinländer nach dem Abstieg sechs Jahre, um wieder in die Beletage des deutschen Fußballs zurückzukehren. Nun könnte es also zu einem unerwünschten Déjà-vu kommen. Anders als 2013 hat Fortuna aber noch mindestes zwei Spiele Zeit, um den Klassenerhalt doch noch perfekt zu machen.

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