1:1 in Ahlen Bornemann rettet der „Zwoten“ einen Punkt

Ahlen · Lange Zeit sahen Fortunas Regionalliga-Fußballer bei Rot Weiss Ahlen wie der sichere Verlierer aus. Die Defensive wackelte in der ersten Hälfte bedenklich, offensiv lief auch nicht viel zusammen. Doch dann kam Timo Bornemann – und erzielte den 1:1-Ausgleich.

 Fortunas Timo Bornemann.

Fortunas Timo Bornemann.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Michael Schneider musste tief in die Trikotkiste greifen. Weil Rot Weiss Ahlen – seinen Vereinsfarben entsprechend – in rot-weiß gestreiftem Dress auflief, kramte der Zeugwart von Fortunas Regionalliga-Fußballern aus der hintersten Ecke des Schrankes die schwarzen Ausweichtrikots hervor. In Oberhausen hatte die „Zwote“ in diesen Klamotten zuletzt verloren, bei den abstiegsbedrohten Ahlenern rettete sie auf den letzten Drücker ein 1:1.

In Abwesenheit von Lex-Tyger Lobinger - der Angreifer war am Samstag mit den Profis nach Darmstadt gereist – baute Trainer Nico Michaty seine Offensive kräftig um. Timo Bornemann rutschte für den 22-Jährigen in die Startelf und bildete mit Cedric Euschen eine Doppelspitze. Dahinter teilten Phil Sieben, Oliver Fink und Tim Köther die Mittelfeldzentrale unter sich auf; ihre Rollen interpretierten sie sehr variabel.

Im Spiel nach vorne lief zunächst allerdings nicht viel zusammen. Bornemann feuerte erfolglos den ersten Schuss der „Zwoten“ ab, ansonsten geschah in der Hälfte der Ahlener wenig. Die Flingerner hatten große Probleme mit dem löchrigen Rasen und vollendeten kaum eine Passstafette, während sie in der Defensive praktisch unter Dauerstress standen. Schon nach zwei Minuten hatte RWA-Kapitän Kevin Kahlert nach einer Ecke die erste Gelegenheit.

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Daraus zogen die Gastgeber reichlich Selbstvertrauen, liefen sich in der Folge die Lunge aus dem Leib und zwangen die Michaty-Elf reihenweise zu Fehlern. Der zweite Teil ihres Erfolgsrezepts: Sie schossen „Zwote“-Keeper Glenn Dohn einen Ball nach dem anderen um die Ohren – aus allen Lagen. Meistens war der Schlussmann zur Stelle und einmal im Glück, als der Versuch von Gianluca Marzullo gegen das Außennetz flog.

Kurz zuvor hatte Dohn jedoch hinter sich greifen müssen. Im Anschluss an eine Ecke landete der Ball über Umwege auf dem Fuß von Ahlens Innenverteidiger Rene Lindner, der mutterseelenallein im Fünfmeterraum stand und vollendete. Die Führung gab dem ehemaligen Zweitligisten noch mehr Auftrieb, trotzdem hätte die „Zwote“ vor der Halbzeit ausgleichen können. Bornemann traf die Kugel aber nicht richtig.

Immerhin hatten sich die Flingerner für den zweiten Spielabschnitt mehr vorgenommen. Namentlich Sieben sorgte mit einigen starken Dribblings für Unruhe in der Ahlener Deckung, auch Körpersprache und Zweikampfführung passten wesentlich besser. Klare Torchancen blieben dennoch Mangelware. Vincent Schaub, der im Sommer zum SV Rödinghausen wechselt, zielte nicht genau genug; und einem Kopfball von Cedric Euschen fehlte die Kraft.

Coach Michaty ließ allerdings nichts unversucht, er stärkte die Offensive mit den Einwechslungen von Top-Torjäger Steffen Meuer und Elmin Heric. Der Druck wuchs minütlich, und kurz vor dem Schlusspfiff brach die erbitterte Ahlener Gegenwehr. Nach einem Freistoß leitete Kapitän Tim Oberdorf den Ball zu Bornemann weiter – und der Angreifer rettete in letzter Sekunde einen Punkt.

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