Fortuna Düsseldorf Fortuna beeindruckt mit großer Moral

Bochum · Nach dem 2:1 in Bochum sagt Abwehrspieler Lukas Schmitz: "Einer der schönsten Siege, seit ich in Düsseldorf bin." Den aus dem Nichts gefallenen Führungstreffer der Bochumer steckte Fortuna weg, als sei überhaupt nichts passiert.

Fortuna Düsseldorf: Fortunen feiern ausgelassen den Sieg
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Fortunen feiern ausgelassen den Sieg

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Foto: Falk Janning

Schon an guten Tagen ist mit Geertjan Verbeek nicht gut Kirschen essen. Der Trainer des VfL Bochum grantelt sich gern durchs Leben und stellt seine Spieler auch schon mal in den Senkel, wenn sie gerade ein schweres Auswärtsspiel gewonnen haben. Nach dem 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf, der ersten Heimniederlage der Zweitligasaison, war erst recht geboten, dem Niederländer möglichst großräumig aus dem Weg zu gehen.

Bereits unmittelbar nach dem Abpfiff ging Verbeek auf seinen Mittelfeldspieler Selim Gündüz zu, schenkte ihm verbal mächtig ein und zeigte dem 22-Jährigen obendrein den Vogel. Gündüz' Vergehen: Er hatte in der Nachspielzeit den Düsseldorfer Ihlas Bebou im Strafraum gelegt und diesem dadurch die Möglichkeit eröffnet, den entscheidenden Strafstoß zu verwandeln. "Einige meiner Spieler", sagte Verbeek, "waren am Ende zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Da kann man sich dann nur im Spiegel anschauen und sagen: Das war unsere eigene Schuld."

Während die Bochumer ihre kleinen Abrechnungen betrieben, konnte sich Fortuna nach mehr als einem Vierteljahr ohne Pflichtspielsieg endlich wieder aufs Feiern konzentrieren. Der komplette Kader hüpfte vor der mit 3000 Anhängern gut gefüllten Gästekurve munter auf und ab und stimmte lautstark in den Fangesang des Abends ein: "Fortuna ist der geilste Klub der Welt."

Wenn das sicherlich auch jetzt noch eine subjektive Sichtweise ist, so beeindruckte die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel im früheren Ruhrstadion doch in mehrerlei Hinsicht. Spielerisch, weil sie ideenreich und mit viel Tempo die Partie dominierte. Kämpferisch, weil sie keinem Duell aus dem Weg ging und dem VfL den Schneid abkaufte. Und vor allem in Sachen Moral, weil sie den vollkommen aus dem Nichts gefallenen Führungstreffer der Bochumer kurz vor der Pause wegsteckte, als sei überhaupt nichts passiert.

"Der Pausenstand war ein Witz", sagte Funkel. "Deshalb habe ich den Jungs gesagt: Genau so weitermachen." Der Erfolg stellte sich schnell ein: Nur 150 Sekunden nach Wiederbeginn beendete Rouwen Hennings mit dem 1:1 seine Torflaute. "Für meine Vorlage gibt Rouwen mir einen aus", verriet Flankengeber Lukas Schmitz. "Die Rede war von einem Kaltgetränk." Aber nicht nur diese Aussicht stimmte den Ex-Bochumer fröhlich. "Das ist einer der schönsten Siege, seit ich bei Fortuna bin", meinte Schmitz. "Endlich müssen wir mal nicht über Pleiten, Pech und Pannen reden."

(jol)
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