DFB-U21-Nationalspieler Diesem Team drückt Fortunas Appelkamp bei der WM die Daumen

Düsseldorf · Er ist Fortunas Juwel – Shinta Appelkamp ist einer der Hoffnungsträger beim Zweitligisten. Der Deutsch-Japaner hatte sich insgeheim Hoffnungen gemacht, bei der WM in Katar mit dabei zu sein. Was er über seine Entwicklung sagt. Was er Mitspieler Ao Tanaka im Duell gegen die DFB-Auswahl wünscht.

Fortuna Düsseldorf: Was man über Shinta Appelkamp wissen sollte
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Das ist Shinta Appelkamp

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Foto: Frederic Scheidemann

Mit der U21 des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist Shinta Appelkamp im vergangenen Jahr ziemlich überraschend Europameister gegen Portugal geworden. Eine Rolle spielt er in den Planungen der Nationalmannschaft allerdings aktuell überhaupt keine mehr. Deshalb hatte er in den vergangenen Monaten sehr intensiv damit geliebäugelt, zum japanischen Verband zu wechseln. Doch ein Anruf ist vor der Weltmeisterschaft in Katar ausgeblieben.

Mit 15 Jahren ist er ins Nachwuchsleistungszentrum von Fortuna an den Flinger Broich gekommen. Schnell wurde klar, dass er über ein außerordentliches Talent verfügte. Friedhelm Funkel war der erste Trainer, der ihn langsam an die Profis heranführte. Doch auch außerhalb von Düsseldorf ist man schnell auf den heute 22-Jährigen aufmerksam geworden.

Zunächst spielte er für die U18 des japanischen Verbandes, dann wechselte er etwas überraschend in die U21 des DFB. Bei welchem Verband sieht er denn seine Zukunft? Appelkamp sagt: „Es gibt eine Tendenz – die ist gerade für Japan.“ Vor allem, weil er in Deutschland bei der Konkurrenz nur schwer eine Chance haben dürfte, mit der A-Nationalmannschaft an einem großen Turnier teilzunehmen. Für Japan dagegen rechnet er sich bessere Karten aus: „Ja ich würde auf jeden Fall das japanische Trikot tragen wollen. Es ist auch kein Geheimnis, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass ich dort spiele.“

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ようこそ, Ao Tanaka!

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Foto: MoMue/Moritz Mueller

Nun trifft Deutschland in der Vorrunde der WM um ersten Gruppenspiel ausgerechnet auf Japan. Mit dabei sein Mitspieler Ao Tanaka. „Wir hatten bisher keinen Kontakt. Ich lasse ihn komplett in Ruhe, er soll sich auf das Spiel konzentrieren“, sagt Appelkamp. „Das Spiel ist sehr speziell für mich. Viele aus der japanischen Nationalmannschaft haben internationale Erfahrung, kennen dadurch den europäischen Fußball. Aber die Deutschen habe eine individuelle Klasse, die Japan im Vergleich nicht hat. Wenn die Deutschen das Spiel gewinnen sollten, dann aufgrund eben dieser Klasse.“

Und wem drückt er die Daumen? „Japan!“, sagt Appelkamp ohne zu überlegen. Kurze Pause. Nachfrage an ihn. Warum? „Ja, weil es eben so ist. Weil es der Underdog ist.“ Appelkamp schiebt noch ein Lächeln hinter. Natürlich kann man die Präferenz bei seiner Geschichte verstehen.

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Foto: RP/F95

Die Mannschaft guckt sich am Mittwoch das Spiel gemeinsam an. Auf Sprüche seiner Kollegen ist Appelkamp schon eingestellt. „Damit rechne ich natürlich“, sagt er. „Sollen sie ruhig. Ein paar Kommentare verkrafte ich schon. Wenn am Ende das Ergebnis stimmt, ist das schon in Ordnung.“

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