Mittelfeldspieler zeigt Engagement Barkok nimmt die Herausforderung in Fortunas U23 an

Düsseldorf · Der 21-jährige Mittelfeldspieler hat seinen Platz im Kader des Bundesliga-Teams vorerst verloren. Doch er zeigt eine beachtliche Reaktion darauf: Beim 2:2 der U23 in Bonn überragt Barkok und erzielt beide Treffer.

 Aymen Barkok (rechts) im Testspiel gegen den SV Meppen.

Aymen Barkok (rechts) im Testspiel gegen den SV Meppen.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Das Glück ist bislang nur ein unsteter Begleiter Aymen Barkoks. Anderthalb Jahre sind seit dem Beginn seiner Leihe von Eintracht Frankfurt zu Fortuna vergangen, und immer wieder hindern Verletzungen den 21-Jährigen am Durchbruch. In der Hinrunde der Vorsaison plagten den talentierten Mittelfeldspieler muskuläre Probleme, nur wenige Tage vor dem Start der laufenden Spielzeit erlitt er im Testspiel gegen den TSV Krefeld-Bockum eine Schultereckgelenksprengung. Doch Barkok ist ein Kämpfer, und als solchen wirft ihn kein Rückschlag nachhaltig aus der Bahn.

Aymen Barkok im Porträt
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Das ist Aymen Barkok

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Foto: Falk Janning

Am Sonntagnachmittag steht der gebürtige Frankfurter in der Interviewzone des Sportparks Nord in Bonn. Mit Fortunas Regionalliga-Team hat er wenige Augenblicke zuvor in der ehemaligen Bundeshauptstadt einen 0:2-Rückstand ausgeglichen und mit seinem Doppelpack – ein prächtig herausgespieltes Tor und ein Strafstoß in letzter Sekunde – den Löwenanteil zum verdienten Remis beigetragen. Im Brustton der Überzeugung sagt er: „Meine Zeit wird auf jeden Fall kommen. Davon bin ich überzeugt.“ Der unbändige Wille und seine positive Lebenseinstellung sind sein großes Faustpfand.

Nach einer schwachen ersten Hälfte, in der auch die Leihgabe phasenweise kein Bein auf den Boden bekommt, übernimmt der 21-Jährige das Kommando auf dem Platz, spult ein enormes Laufpensum ab und dreht mächtig auf. Weil er seine Rolle im zentralen Mittelfeld offensiver interpretiert, kommt Barkok noch besser zur Geltung. „Ich dachte mir: alles oder nichts. Wir hatten nichts zu verlieren, und dann bin ich von mir aus etwas nach vorne gegangen, um das Spiel unter Kontrolle zu nehmen“, sagt er später.

Sein Instinkt wird belohnt. An seiner Seite erstarkt die gesamte Mannschaft, und der Youngster mausert sich gegen fortan nervöse Bonner zum besten Mann auf dem Platz. Wohlgemerkt: in Unterzahl, denn Kelvin Ofori, die zweite Profi-Leihgabe, hatte bereits nach einer halben Stunde die Rote Karte gesehen.

Trotz Barkoks bärenstarker Leistung wird es vermutlich noch etwas dauern, bis auch Trainer Friedhelm Funkel wieder auf den Jungspund setzt. Die Gründe hat der 66-Jährige seinem Schützling unlängst dargelegt. „Ich habe mit dem Trainer geredet“, berichtet Barkok. „Er hat gesagt, dass ich wegen meiner Schulterverletzung noch einen Rückstand habe.“ Kurz vor Weihnachten schien der schon aufgeholt, als er in Dortmund, gegen Leipzig und in Augsburg zum Zuge kam. Nun ist er zurück im zweiten Glied, kämpft jedoch um den erneuten Anschluss. Solch gute Auftritte in der U23 wie am Sonntag sind ein tauglicher Anfang.

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