Nach dem 2:5 in Wolfsburg Fortuna braucht volle hundert Prozent

Meinung | Wolfsburg · Wenn das Ergebnis 2:5 lautet, kann man üblicherweise nicht von einer vermeidbaren Niederlage sprechen. Und doch war Fortunas Schlappe beim VfL Wolfsburg eine solche.

 Kevin Stöger, Marcin Kaminski und Marcel Sobottka (v. li.) in Wolfsburg.

Kevin Stöger, Marcin Kaminski und Marcel Sobottka (v. li.) in Wolfsburg.

Foto: Falk Janning

Fortuna hat beim 2:5 in Wolfsburg auf ganz bittere Weise erleben müssen, dass sie nur mit einhundertprozentiger Konzentration in der Bundesliga bestehen kann. Die teilweise hervorragenden Leistungen der vergangenen Monate hatten den Eindruck entstehen lassen, der Aufsteiger habe sich bereits zu einem etablierten Erstligisten entwickelt – leider hatte sich diese vermeintliche Erkenntnis offenbar auch bei Teilen der Mannschaft eingenistet. Und so ist die harsche Kritik von Trainer Friedhelm Funkel, sein Team habe sich nach der Pause überheblich verhalten, auch vollauf angebracht.

Natürlich ist jetzt noch kein nachhaltiger Schaden entstanden. Das darf es allerdings auch nicht. Die nächsten Gegner nach der Länderspielpause haben es in sich: Gladbach, Hertha, FC Bayern. Sollte Funkel den Seinen bis zu diesen Partien nicht den Schlendrian ausgetrieben haben, können diese offensivstarken Teams für ein böses Erwachen sorgen.

VfL Wolfsburg - Fortuna Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik
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VfL Wolfsburg - Fortuna: Die Fortunen in der Einzelkritik

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Doch das Gute am Auftritt in Wolfsburg ist, dass es trotz des klaren Endstands eine vermeidbare Niederlage war. Fortuna war alles andere als chancenlos, hätte trotz ihrer kapitalen Defensivaussetzer in der Phase zwischen der 54. und 59. Minute und eines 1:4-Rückstands tatsächlich noch punkten können. Und so hatte am Ende auch der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer Recht, als er den unbedingten Willen der Mannschaft lobte, auch nach dem klaren Rückstand noch eine Ergebnisverbesserung zu erreichen.

VfL Wolfsburg - Fortuna: Stimmen zum Spiel
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Foto: Falk Janning

Die Lehre aus alldem ist: Fortuna muss sich darauf besinnen, dass sie nur mit absoluter Konzentration und mit absoluter Bereitschaft, in jedem Zweikampf an die Leistungsgrenze zu gehen, in der Bundesliga bestehen kann. Überheblichkeit, ja selbst schon Nachlässigkeit ist fehl am Platze, diesen Luxus kann sich der Aufsteiger nicht leisten. Friedhelm Funkel weiß das, und er wird die Pause nutzen, seinen ohnehin charakterstarken Profis dies zu vermitteln. Ganz sicher.

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