Fortuna Düsseldorf Die neue Fortuna ist alt

Düsseldorf · Beim 4:3-Erfolg von Fortuna Düsseldorf hatte das Team einen Altersdurchschnitt von 28,8 Jahren. Damit bot Friedhelm Funkel vereinsübergreifend die älteste Startelf der Saison auf. Die Routiniers überzeugten aber – besonders das Comeback von Adam Bodzek überraschte.

Fortuna - 1. FC Kaiserslautern: Reaktionen
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Foto: dpa, bt gfh

Beim 4:3-Erfolg von Fortuna Düsseldorf hatte das Team einen Altersdurchschnitt von 28,8 Jahren. Damit bot Friedhelm Funkel vereinsübergreifend die älteste Startelf der Saison auf. Die Routiniers überzeugten aber — besonders das Comeback von Adam Bodzek überraschte.

Fangen wir mit einer einfachen Quizfrage an: Was haben Michael Rensing, Alexander Madlung, Karim Haggui, Adam Bodzek, Axel Bellinghausen und Oliver Fink gemeinsam? Richtig, sie sind alle über 30 Jahre alt — und außerdem standen sie allesamt in der Startelf der Fortuna am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die Routiniers sorgten für eine Anhebung des Altersdurchschnitts auf sage und schreibe 28,8 Jahren. Dieser Wert wäre noch höher ausgefallen, hätte Funkel nicht noch auf die Dienste der Youngster Charis Mavrias (22) und Marcel Sobottka (21) gesetzt.

Funkel setzte damit ein deftiges Ausrufezeichen in vielerlei Hinsicht. Es war die älteste Startelf dieser Zweitliga-Saison, eine ältere Düsseldorfer Mannschaft bot zuletzt der Fortuna-Trainer namens Tim Kamp auf: Das war am 37. Spieltag der Saison 2000/2001, es war der 2. Juni 2001. Das Team verlor 1:2 gegen Fortuna Köln, der Altersdurchschnitt betrug 29,1 Jahre. Prominente Profis hießen Stefan Emmerling und Marcus Marin.

Funkel wird es egal sein. Der Plan des Trainers ging auf, seine Mannschaft ging voller Selbstvertrauen in die Partie. Bis auf Madlung, der sich den ein oder anderen Patzer leistete, zeigten alle Routiniers eine gute Leistung. Besonders die bisherigen Wackelkandidaten überzeugten restlos. Oliver Fink, der bei seinen wenigen Einsätzen von Beginn an regelmäßig unter seinen Möglichkeiten blieb, absolvierte die beste Partie der Spielzeit. Er zeigte eben das, was ihn in seiner Zeit bei der Fortuna ausmachte: Er bewies viel Übersicht, ordnete das chaotische Spiel immer wieder und zeigte sch enorm zweikampfstark.

Noch überraschender war der Auftritt Bodzeks. Der 30-Jährige machte in den vergangenen Monaten einen Abstieg sondergleichen durch. Seit der Entlassung von Ex-Trainer Oliver Reck im Februar 2015 velor er nicht nur die Kapitänsbinde, sondern auch seinen Stammplatz und zuletzt auch noch einen Platz im Kader. Funkels erste Amtshandlung: Er holte Bodzek zurück in die Startelf. "Ich habe natürlich 13 oder 14 Spieler im Kopf, die am Samstag anfangen können. Adam spielt auf jeden Fall eine Rolle in meinem Kopf. Aber warten wir mal ab, ob er morgen schon wieder mitwirkt", sagte der Coach noch einen Tag vor der Partie. Kurz vor dem Aufeinendertreffen wurde er schon deutlicher: "Ich habe ihn als gegnerischen Trainer immer als unangenehmen Gegenspieler erlebt. Er ist außerdem sehr erfahren", begründete Funkel seine Entscheidung.

Bodzek bedankte sich auf ungewöhnliche Art und Weise. Seine Werte in der Verteidigung waren durchschnittlich, bei drei Gegentreffern kann die Defensivleistung des Teams per se nicht gelobt werden. Allerdings war der Routinier an zwei der vier Fortuna-Treffer beteiligt, 68 Minuten Spielzeit reichten ihm dafür. Auf das intensive Spiel folgt nun erstmal eine Pause von zwei Wochen. Schlecht dürfte das für die routinierte Truppe sicherlich nicht sein. Passend dazu sagt ausgerechnet Youngster Marcel Sobottka: "Durchschnaufen und dann geht's weiter."

(cfk)
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