Parallele zur Vorsaison Auch Preußer hat die Totalausfälle noch nicht abstellen können

Düsseldorf · Eigentlich dachte man, Fortuna wäre unter dem neuen Trainer Christian Preußer bereits eine große Schwäche der vergangenen Saison losgeworden. Doch das Spiel bei Hansa Rostock bewies das Gegenteil. Worum es dabei geht.

Fortuna Düsseldorf: Diese Noten haben wir den Profis im Spiel bei Hansa Rostock gegeben
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Diese Noten haben wir und die Fans den Fortunen gegeben

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Foto: Christof Wolff

In der vergangenen Saison eilten die Düsseldorfer gegen das Mittelmaß der Tabelle von Sieg zu Sieg, gegen die Topteams gab es reihenweise Enttäuschungen. Und dann war da noch eine weitere ganz große Schwäche: die Auswärtsspiele bei den Kellerkindern der Liga. Es war ein großer Aufstiegskiller.

Gegen die Würzburger Kickers (Rang 18), Eintracht Braunschweig (Rang 17), den SV Sandhausen (Rang 15) und Jahn Regensburg (Rang 14) holte die Elf von Trainer Uwe Rösler magere drei Punkte in der Fremde. Zu wenig, um im Aufstiegsrennen am Ende die Trümpfe in der eigenen Hand zu halten.

Nun begann die Saison für Fortuna unter Christian Preußer dahingehend vielversprechend. Besserung war in Sicht. In der Frühphase der Saison sicherten sich die Rheinländer mit Auswärtserfolgen in Sandhausen, Aue und Ingolstadt – also die vermeintlich kleinen Gegner – die Grundlage dafür, dass der Start in die neue Spielzeit nicht komplett in die Hose ging.

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Foto: Christof Wolff

So weit, so gut. Wer nun aber glaubte, Fortuna habe diese akute Schwäche überwunden, sah sich am vergangenen Wochenende getäuscht. Denn bei allem Respekt vor der Leistung von Hansa Rostock: Mit etwas mehr Bereitschaft, den Kampf, der gegen den Aufsteiger im Vorfeld so erwartbar war, auch anzunehmen und darüber hinaus auch die eigenen Stärken auszuspielen, wäre an der Ostsee natürlich viel mehr möglich gewesen. „Wir hatten genug Räume, und Hansa hat nicht besonders kompakt verteidigt, doch wenn wir den Ball hatten, haben wir diese Räume nicht gefunden“, sagte auch Andre Hoffmann nach der Partie.

Anders gesagt: Es war ein erneuter Totalausfall. Ein kollektives Versagen jedes einzelnen Feldspielers. Genauso wie in der Vorsaison in Würzburg. Auch damals verlor Fortuna 1:2. Woran das liegt, ist eine Frage, die auch Preußer anscheinend noch nicht abschließend beantworten kann. Fest steht: Konstanz im eigenen Spiel ist ein Qualitätsmerkmal. Und dieses scheint den Düsseldorfern bislang noch abzugehen.

Um eine solche auf Strecke herzustellen, bedarf es Spielern, die vor einer Partie in Rostock wissen, dass sie ohne Körpersprache keinen Blumentopf gewinnen. Und es bedarf eines Trainers, der seine Mannschaft punktgenau auf eine solche Begegnung vorbereitet. Die Aussage von Hoffmann, dass „wir Fußball gespielt haben, der Hansa in die Karten gespielt hat“, zeigt, dass es an beidem diesmal offenbar gemangelt hat.

Natürlich wird Preußer seinen Mannen im Vorfeld sicherlich nicht erklärt haben, wie wichtig es sein wird, keinen Zweikampf anzunehmen. Und dennoch scheint er seine Spieler nicht vollends erreicht zu haben. Es wird nun also vor allem auch darauf ankommen, wie sich das Verhältnis zwischen Trainer und Spielern entwickelt. Seine Worte müssen nicht nur an die Köpfe, sondern in die Köpfe der Profis gelangen. Denn eine Wiederholung eines solchen Totalausfalls seiner Mannschaft darf Preußer unter keinen Umständen zulassen.

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