Vor Bundesliga-Duell am Samstag Fortuna hat beste Erinnerungen an Nürnberg

Düsseldorf · Am Samstag tritt Fortuna beim 1. FC Nürnberg an. Erst viereinhalb Monate ist es her, dass die Düsseldorfer sich beim „Club“ die Zweitliga-Meisterschaft sicherten. Die Rivalität zwischen beiden Klubs ist seitdem gewachsen.

 Zweitliga-Meister: Rouwen Hennings (links) und Niko Gießelmann feiern mit den Fans. (Archiv)

Zweitliga-Meister: Rouwen Hennings (links) und Niko Gießelmann feiern mit den Fans. (Archiv)

Foto: Falk Janning

Das Wiedersehen kommt schnell – und im Grunde freut sich jeder darauf. Die Nürnberger, weil sie möglichst schnell die Scharte auswetzen wollen, die Fortuna ihnen am letzten Spieltag der Saison 2017/18 verpasste. Und die Düsseldorfer, weil sie immer noch die besten Erinnerungen an den Nachmittag des 13. Mai haben und nur zu gern das Kunststück wiederholen wollen, das sie zuletzt gleich zweimal hintereinander vollbrachten: im Wohnzimmer des „Clubs“, dem Max-Morlock-Stadion, mit 3:2 zu gewinnen.

„Natürlich kommen da Erinnerungen hoch“, gibt Kaan Ayhan zu. Selbst kurz nach der bitteren 1:2-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen, die dem türkischen Nationalspieler wegen ihrer Unnötigkeit nach eigenem Bekunden ziemlich zu schaffen macht, gönnt sich Ayhan ein Lächeln beim Gedanken an Nürnberg. „Es war damals sicher kein Spiel wie jedes andere. Wir sind durch unseren Sieg schließlich Zweitliga-Meister geworden. Und es war schon eine besonders schöne Sache, dass ich mit meinem einzigen Tor der vergangenen Saison dazu beigetragen habe.“

Beigetragen ist gut: Fortunas Abwehrchef köpfte in der Nachspielzeit nach herrlicher Außenristflanke von Davor Lovren den Siegtreffer zum 3:2 und brachte damit den prall gefüllten Gästefanblock zum Überkochen. Unvergessen auch, wie Ayhan sich beim Jubeln das Trikot vom Leib riss und dafür die Gelbe Karte von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus erhielt, die ihm obendrein breit grinsend das Leibchen zurückbrachte. Der Erfolg wurde umso mehr bejubelt, als die Düsseldorfer früh 0:2 zurückgelegen und durch Treffer von Takashi Usami und Niko Gießelmann das 2:2 geschafft hatten.

Der Sieg vom Mai legte allerdings auch den Grundstein für eine besondere Rivalität zwischen den Klubs und ihren Fangruppen. Viele Nürnberger Anhänger machen seitdem kein Hehl daraus, dass sie Mitaufsteiger Düsseldorf nicht unbedingt das Beste wünschen – oft ist in den „sozialen“ Netzwerken und Foren dabei zu lesen, Fortuna habe angeblich nur Glück gehabt und der 1. FCN sei der eigentlich würdige Meister gewesen. In Düsseldorf sieht man das verständlicherweise ganz anders, und bemerkenswert offen erklärten die Fortuna-Profis samt Trainerstab nach dem Spiel und auch im sehenswerten Film „Aufstieg 2018 … und plötzlich Meister“, dass sie über den Sieg in Mittelfranken und die anschließende Meisterschaft besondere Genugtuung empfanden. Hintergrund: die sehr vollmundigen Sprüche von „Club“-Trainer Michael Köllner nach dem 2:0-Hinspielsieg der Nürnberger in Düsseldorf und auch im Saison-Endspurt, als Köllners Team vorübergehend an der lange führenden Fortuna vorbeigezogen war.

Köllner ist noch immer im Amt, ebenso wie sein Gegenüber Friedhelm Funkel, und interessanterweise spielen auch alle fünf Torschützen vom 13. Mai noch im selben Team wie vor mehr als vier Monaten. Bei Fortuna hätte sicher auch niemand etwas gegen das gleiche Ergebnis.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels haben wir die anstehende Bundesliga-Partie der Fortuna gegen den 1. FC Nürnberg als „Zweitliga-Duell“ bezeichnet. Wir bitten, diesen ärgerlichen Fehler zu entschuldigen.

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