Kalenderblatt 4. Mai Als Andreas Kaiser auf die Bundesliga pfiff

Düsseldorf · Verteidiger Andreas Kaiser stand insgesamt knapp siebeneinhalb Jahre bei Fortuna unter Vertrag. 1991 schlug er ein Vertragsangebot aus und stieg aus dem Profigeschäft aus, unter anderem weil er lieber mit Freunden eine Motorradtour unternehmen wollte.

 Andreas Kaiser köpft vor dem Leverkusener Bum Kun Cha. Links: Rudi Wojtowicz (F95) und Herbert Waas (Leverkusen).

Andreas Kaiser köpft vor dem Leverkusener Bum Kun Cha. Links: Rudi Wojtowicz (F95) und Herbert Waas (Leverkusen).

Foto: Horstmueller/HORSTMUELLER GmbH

Andreas Kaiser gehört in der Geschichte Fortunas zu den ungewöhnlichsten Spielern: Gleich zweimal und insgesamt knapp siebeneinhalb Jahre stand der Verteidiger bei Fortuna unter Vertrag. 1991 schlug er ein Vertragsangebot aus und stieg aus dem Profigeschäft aus, unter anderem weil er lieber mit Freunden eine Motorradtour unternehmen wollte. Heute feiert er seinen 56. Geburtstag.

Der gebürtige Monheimer war im Trikot der Fortuna über all die Jahre ein unscheinbarer Arbeiter, für die Mannschaft aber wegen seiner Zuverlässigkeit von großer Bedeutung. Die Trainer schätzten auch die Kompromisslosigkeit und Zweikampfstärke an ihm. Und so bestritt er insgesamt 212 Pflichtspiele im Trikot der Düsseldorfer (114 in der Bundesliga, 79 in der 2. Liga, 19 im DFB-Pokal). Mit seinen 114 Einsätzen im Fußballoberhaus für die Rot-Weißen steht er an Platz 26 und damit noch vor Spielern wie Keeper Jörg Daniel (112 Bundesligaspiele), Sven Demandt (108) und Mike Büskens (101).

1981 war Kaiser an den Flinger Broich gewechselt, spielte zunächst in der Jugend und für die Amateur-Mannschaft. Sein Bundesliga-Debüt feierte Kaiser am dritten Spieltag der Saison 1984/85 auf dem Betzenberg. Unter Trainer Willibert Kremer durfte er erstmals ran und absolvierte 90 Minuten. Die Niederlage konnte er aber nicht verhindern. Sein Team ging durch Günter Thiele mit 1:0 in Führung (36.), unterlag aber mit 1:3.

Sein erstes Bundesligator erzielte Kaiser am elften Spieltag in der Partie beim SV Waldhof Mannheim: Der 20-Jährige traf zum 1:0 (28.). Auch diese Partie ging aber verloren – diesmal mit 1:2. Aber Kaiser-Tore waren eher eine Seltenheit. Der Verteidiger gehörte in der Saison 1988/89 zur legendären Aufstiegstruppe unter Trainer Aleks Ristic, erzielte in der Spielzeit aber keinen einzigen Treffer.

Die Bundesliga-Rückkehr 1991 und der Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale 1987 (0:3-Niederlage bei den Stuttgarter Kickers) gehörten zu seinen größten Erfolgen im Fortuna-Trikot.

Für Gesprächsstoff sorgte Kaiser, als er 1991 ein Angebot der Fortuna auf eine Verlängerung des Vertrages ablehnte. Der Spieler stieg aus, unternahm stattdessen eine Motorradtour mit Freunden durch Südeuropa, spielte wieder bei seinem Heimatverein 1. FC Monheim in der Bezirksliga und begann ein Studium an der Kölner Sporthochschule. Aber er kehrte noch einmal zur Fortuna zurück: Ristic reaktivierte seinen früheren Schützling für die Rückrunde der Zweitliga-Spielzeit 1992/93. Den Abstieg in die Oberliga konnte er aber nicht verhindern.

Seinen letzten Einsatz bei den Düsseldorfern hatte Kaiser im Mai 1993 beim 0:1 am 44. und letzten Spieltag gegen die Stuttgarter Kickers, als er in der Halbzeit für Jörg Albertz eingewechselt wurde. Beim SC Brück in der Oberliga beendete er seine Karriere. Heute betreibt er in der Kölner Südstadt die Szenekneipe „Ubierschänke“.

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