Mädchenfußball startet nach 127 Jahren Wie eine U17 bei Fortuna Vereinsgeschichte schreibt

Düsseldorf · Zum ersten Mal seit der Klubgründung 1895 hat eine Mädchenmannschaft den Trainingsbetrieb aufgenommen. Fortunas Vorstandsvorsitzender Alexander Jobst unterstrich den historischen Moment mit seiner Anwesenheit. Was die neue U17 für den Verein und für den Fußball in der Stadt bedeutet.

 Alexander Jobst (li.). und Trainer Anestis Tsentemeidis mit Fortunas neuer U17.

Alexander Jobst (li.). und Trainer Anestis Tsentemeidis mit Fortunas neuer U17.

Foto: Frederic Scheidemann/Hendrik Deckers/Scheidemann

Wo man am Montagabend auf dem Kunstrasenplatz an der Düsseldorfer Arena auch hinschaute, sah man in glückliche Gesichter. Erstmals in Fortunas Vereinsgeschichte nahm eine Mädchenmannschaft offiziell den Trainingsbetrieb auf. Rund anderthalb Stunden standen die U17-Juniorinnen unter der Leitung von Trainer Anestis Tsentemeidis auf dem Platz und trainierten bei strahlendem Sonnenschein neben der Arena.

„Es hat richtig Spaß gemacht“, freute sich Elisabeth Stumpf, eine der Spielerinnen nach dem Training. Ihre Teamkollegin Eliza Bilali fügte strahlend hinzu: „Ich bin zwar kein Fortuna-Fan, aber es ist eine Ehre, das Fortuna-Logo auf der Brust zu tragen.“

Auch der Vorstandsvorsitzender Alexander Jobst beobachtete Teile des Trainings. Kurz vor dem Beginn überreichte er dem Team symbolisch einen Ball. „Es ist ein besonderer Tag für Fortuna und die Stadt Düsseldorf“, sagte er und ergänzte: „Wir sind froh und glücklich, es geschafft zu haben, mit vielen Kooperationsvereinen in der Stadt Düsseldorf den Mädchen- und Frauenfußball auf der Basis- und Talentförderung jetzt endlich an den Start zu bekommen.“

Mit ihrer neuen Mädchen- und Frauenfußballabteilung ist die Fortuna Teil des Bündnisses „Mädchenfußball in Düsseldorf“, welches das Ziel hat, „den Breiten- und den Profisport noch enger zu verzahnen“, so Jobst. Die Mannschaft setzt sich vor allem aus Spielerinnen aus den Düsseldorfer Kooperationsvereinen zusammen.

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„Wir haben von Beginn an sehr viele Gespräche geführt mit den ortsansässigen Mädchen- und Frauenfußballvereinen, um zu sagen‚ das Aushängeschild, der Sympathieträger Fortuna Düsseldorf möchte auch im Frauenfußball Unterstützung leisten‘“, gab Jobst einen kleinen Einblick in den Prozess. Die Vereine hätten dies sehr dankbar aufgenommen, erklärte er und versicherte: „Wir wollen überhaupt nicht agieren und Talente wegnehmen, sondern es ist ein Bündnis, und die ganze Talentförderung basiert auf diesem Bündnis, auf einer Gemeinsamkeit, für den Sport in dieser Stadt.“

Die 15-jährige Bilali wurde bei einem Training bei den Sportfreunden Gerresheim gesichtet und eingeladen. Sie freut sich über die intensive Förderung. „Es ist einfach cool, wenn alle auf einem Niveau sind“, sagte sie. Die erste Trainingseinheit hatte es dann auch ordentlich in sich. Trainer Anestis Tsentemeidis führte mit den Mädchen ein anspruchsvolles Programm durch, bei dem der Spaß aber nicht zu kurz kam. Zum Aufwärmen ließ er die Fußballerinnen in kleinen Wettkampfformen einen Dribbel-Parcours durchlaufen.

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Später ging es in komplexeren Übungen um das schnelle Umschalten und den Torabschluss. „Ich bin positiv überrascht. Die Mädels bringen sehr gute Voraussetzungen mit, obwohl sie hauptsächlich im Breitensport aktiv sind. Das zeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen in den Vereinen gute Arbeit leisten“, sagte Tsentemeidis und zog so nach der Einheit ein positives Fazit.

Die Vorfreude auf die neue Aufgabe sei bei ihm riesengroß: „Die Mädels haben Spaß, wollen sich entwickeln und sind wissensgierig. Das treibt mich persönlich an, noch härter zu arbeiten und mit den Mädels die Basis für die Frauenmannschaften in den nächsten Jahren hier aufzubauen.“ In den kommenden Jahren sollen bei Fortuna auch eine Frauen- und eine U23-Mannschaft gegründet werden. Die U17 wird im Sommer als erstes Team in der Kreisklasse starten. „Sowohl ich als auch die Mädels können es kaum erwarten“, sagte Tsentemeidis.

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