Comeback des Vizekapitäns Bodzeks Ruhe bringt Fortuna auf Kurs

Düsseldorf · Zum ersten Mal nach seinem Rippenbruch hat Fortunas Vizekapitän Adam Bodzek wieder ein Pflichtspiel bestritten. Beim 2:1-Sieg gegen Hoffenheim überzeugte er mit Kopfballstärke und guter Spieleröffnung. Dafür gab es viel Lob.

Adam Bodzek: Der Leader von Fortuna Düsseldorf
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Das ist Adam Bodzek

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Das dickste Lob kam vom Chef. „Ich weiß, was ich an Adam habe“, sagte Friedhelm Funkel. „Er und Olli Fink sind die beiden wichtigsten Spieler, die wir haben. Sie geben dem ganzen Umfeld Halt.“ Und, was Bodzek betrifft, nicht zuletzt auch Fortunas Abwehr. Weil Innenverteidiger Andre Hoffmann seine Gehirnerschütterung nicht rechtzeitig auskurieren konnte, sprang der 33-Jährige beim 2:1-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim auf der zentralen Position der Fünfer-Abwehrkette ein – und nach einer kurzen Anlaufphase agierte er dort, als habe er nie etwas anderes getan.

Selbstverständlich ist das keineswegs. Zwar spielte der Trainer Bodzeks vorangegangene Pause herunter: „Adam hat doch gerade einmal zwei Punktspiele verpasst.“ Stimmt – dafür wegen seines Rippenbruchs aber wichtige Teile der Vorbereitung. Der Routinier kämpfte sich wieder heran, erarbeitete sich die nötige Fitness und war auf den Punkt bereit, als die Mannschaft ihn brauchte. Nur ungern wollte „Bodze“, der in Vertretung des immer noch verletzten Spielführers Fink die Kapitänsbinde trug, hinterher über sich reden, lieber die Leistung der Mannschaft herausstellen. Nur zwei Sätze ließ er sich entlocken: „Ich war gut fokussiert und gut im Spiel drin. Ich habe mich wohl gefühlt, es hat gepasst.“

Das durften auch die 40.111 Zuschauer feststellen. Bodzek patzte in der Anfangsphase einmal (Funkel: „ein krasser Fehlpass“), danach nicht mehr. Mit auffälliger Ruhe ging er aus der Abwehr heraus den Spielaufbau an, ließ sich dabei auch von heftig pressenden Hoffenheimern nicht beeindrucken. Beim Gegentreffer hängte ihn zwar Torschütze Reiss Nelson mit einer Körpertäuschung ab, doch wäre das gegen die extrem flinke 18-jährige Leihgabe des FC Arsenal wohl auch jedem anderen passiert. Insgesamt lieferte Bodzek eine grundsolide Vorstellung ab, die vor allem von einer wichtigen Qualität geprägt war: Verlässlichkeit.

2:1-Sieg gegen TSG 1899 Hoffenheim: Fortuna Düsseldorfs erster Bundesliga-Sieg seit fünf Jahren
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Fortuna Düsseldorfs erster Bundesliga-Sieg seit fünf Jahren

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„Als Andre Hoffmanns Ausfall feststand, musste ich mich zwischen Adam und Robin Bormuth entscheiden“, erklärte Funkel. „Seine Erfahrung und die Spieleröffnung sprachen für Bodze. Er hat das dann im Spiel bestätigt, auch einige wichtige Kopfbälle gewonnen. Und er wird sich noch weiter steigern, wie die gesamte Mannschaft.“ Mit deren Vorstellung war der Interimskapitän schon sehr zufrieden. „Wir standen schon recht gut im Verbund“, berichtete Bodzek. „Das war gar nicht so einfach, da Kaan Ayhan schon früh an der Bauchmuskulatur angeschlagen war. In der ersten Hälfte haben wir auch einige Male großes Glück gehabt, denn wir standen etwas zu tief.“ Später sei es dann besser gelaufen, „und wir haben alles in die Waagschale geworfen. Nach dem Ausgleich haben wir dann eine Superreaktion gezeigt und durch Kenan Karaman den Elfmeter rausgeholt. Wir haben uns für unseren Einsatz belohnt.“ Nicht zuletzt der Comebacker Bodzek.

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