„War unter der Gürtellinie“ Fortunas Hoffmann kritisiert Verhalten des Gegners

Ingolstadt · Erst der Kopfball von Andre Hoffmann zur Führung brachte Fortuna in Ingolstadt in die Spur. Nach dem Spiel positionierte er sich klar gegen die FCI-Bank. Was vorgefallen ist und was er zum Einsatz von Raphael Wolf sagt.

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Foto: Christof Wolff

Als Andre Hoffmann in der 57. Minute zum Sprung ansetzte, da war wohl jedem der knapp über 4000 Zuschauer in Ingolstadt klar, was gleich passieren würde. So eine Gelegenheit lässt sich Fortunas Abwehrchef nur selten entgehen. Fest entschlossen köpfte Hoffmann zur wichtigen Führung ein.

Im Anschluss fiel sehr viel von seinen Schultern ab. Die Last der vergangenen Monate, in denen Hoffmann auch psychisch stark bleiben musste. Fünf Monate konnte der 28-Jährige seinen Mitspielern verletzungsbedingt nicht helfen.

Doch nun ist Hoffmann seit wenigen Wochen wieder fit. Und hilft Fortuna sofort weiter. „Ich habe mich darauf vorbereitet, dass ich der Mannschaft nach meiner Rückkehr direkt Stabilität geben kann“, sagt er auf Nachfrage. „Jetzt haben wir sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen geholt. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte.“

Umso schöner war es für ihn, dass er unmittelbar vor der eigenen Fankurve einnickte. Der Torjubel war dementsprechend emotional. „Als ich das Tor gemacht habe, kamen einige Emotionen in mir hoch“, gesteht er. „Genau vor unserer Kurve – das war schon richtig geil.“

Und trotz dieses besonderen Moments und des anschließenden Sieges war Hoffmann nicht vollumfänglich zufrieden. Besonders die letzten Minuten, in denen der Dreier noch einmal gehörig auf der Kippe stand, machten ihm zu schaffen. „Das war Wahnsinn“, befand er anschließend. „Wir haben uns immer nach eigenen Fehlern in Bedrängnis gebracht. Mich ärgert es, weil ich gern zu Null gespielt hätte.“

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Foto: Christof Wolff

Doch das klappte nicht. Auch deshalb, weil sich Torhüter Florian Kastenmeier in der 84. Minute einen kurzen Aussetzer leistete und anschließend vom Schiedsrichter wegen Handspiels außerhalb des Strafraums die Rote Karte gezeigt bekam. „Wenn wir die Rote Karte nicht bekommen, dann bin ich mir sicher, dass wir den Sieg auch deutlich souveräner über die Bühne gebracht hätten“, sagt Hoffmann, der sich nach Abpfiff besonders intensiv über den Sieg freute und diese Freude auch expressiv in Richtung der Ingolstädter Bank offenbarte.

Die Folge war eine kurze Rudelbildung, die Hoffmann aber dafür in Kauf nahm, ein Exempel zu statuieren. „Was die Ingolstädter Bank da von sich gegeben hat, als unser Ersatztorwart, der vorher über 80 Minuten auf der Bank gesessen hat, ins Spiel kam, war unter der Gürtellinie“, erklärt er. „Auch wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, sollte man den Fairplay-Gedanken immer vor Augen haben. Das war nicht der Fall. Da wollte ich mich nach dem Abpfiff ganz klar positionieren. Das war einfach nicht in Ordnung.“

Umso mehr freute sich Hoffmann anschließend darüber, dass Raphael Wolf mit seiner besonnenen Ausstrahlung mit dazu beitrug, die Führung über die Runden zu bringen. „Ich habe mich sehr über den Sieg gefreut. Der Jubel war für Rapha“, verrät er. „Jeder weiß, was er bei uns für eine Stellung hat. Er hat uns Sicherheit gegeben.“

Diese wird auch am kommenden Samstag wieder wichtig sein, um auch gegen den SC Paderborn erfolgreich zu sein und im Idealfall den ersten Heimsieg der Saison einzufahren. Abwehrboss Hoffmann wird auch dort wieder versuchen, der gesamten Hintermannschaft mit seiner Erfahrung den nötigen Halt zu geben.

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