3:1 gegen den 1. FC Nürnberg Fortuna wahrt ihre Chance im Kampf um Platz drei

Düsseldorf · Die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler hat sich zurückgemeldet. Gegen den 1. FC Nürnberg fuhr sie mit einem 3:1-Erfolg drei wichtige Punkte ein. Bitter jedoch, dass sich der starke Thomas Pledl am Knie verletzte.

 Marcel Sobottka nach seinem Tor zum 2:1.

Marcel Sobottka nach seinem Tor zum 2:1.

Foto: Frederic Scheidemann

Es gibt noch eine kleine Chance für Fortuna Düsseldorf, den Relegationsplatz zu erreichen. Und um diese kämpfte die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler am Sonntag mit aller Leidenschaft. Zwar gelang in den 90 Minuten gegen den 1. FC Nürnberg längst nicht alles, doch unterm Strich war der 3:1-Erfolg nach Treffern von Innenverteidiger Andre Hoffmann und Mittelfeldspieler Marcel Sobottka sowie einem Eigentor von Oliver Sorg in der Schlussminute in jedem Fall verdient.

Rösler hatte seine Offensive ordentlich durchgemischt. Dass Edgar Prib eine Verschnaufpause bekommen würde, hatte der Coach ja bereits am Freitag angekündigt. Doch zusätzlich beorderte er auch Rouwen Hennings auf die Ersatzbank, und das brachte dann einige taktische Umgruppierungen mit sich. Den Platz des Torjägers in der vordersten Spitze nahm Dawid Kownacki ein, der von seiner Gelbsperre zurückgekehrt war. Der Pole war eigentlich eher auf dem linken Flügel erwartet worden; dorthin freilich beorderte Rösler den Schweden Kristoffer Peterson, der nach seiner Einwechslung beim 2:3 in Heidenheim eine starke zweite Hälfte gespielt hatte.

So forsch, wie die Düsseldorfer trotz der Niederlage auf der Schwäbischen Alb aufgehört hatten, so starteten sie auch in die Sonntag-Partie. Drei Eckbälle gleich in den ersten fünf Minuten, dazu ein Schuss von Marcel Sobottka, der nur hauchzart am rechten Pfosten vorbeistrich – es war die beste Anfangsphase der Fortuna seit langem

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Zur ganzen Wahrheit gehörte jedoch auch dazu, dass Torhüter Florian Kastenmeier in dieser Startperiode einen Kopfball von Georg Margreitter in kurioser Manier auf die Querlatte lenkte. Fehlende Höhepunkte konnte man der Partie in der ersten Viertelstunde also keinesfalls attestieren.

Doch irgendwie bekamen beide Teams diesen Schwung nicht konserviert. Nach 20 Minuten kam ein bemerkenswerter Bruch in die Partie, Fortunas zuvor gefälliges Passspiel erhielt eine enorme Fehlerquote. Lange Bälle, wenn kurze gefragt gewesen wären und umgekehrt – und da es beim „Club“ ähnlich lief, stellte sich schon die Frage, warum die anfangs so couragiert auftretenden Kontrahenten plötzlich alles verlernt hatten.

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Foto: dpa/Marius Becker

Die Düsseldorfer fingen sich als erste wieder und hätten sich dafür beinahe schon vor dem Wechsel belohnt. Doch bei einer Doppelchance von Peterson und Kenan Karaman fand der Ball einfach nicht den Weg ins Tor. Zunächst wurde der Schuss des Schweden im letzten Moment geblockt, dann köpfte Karaman das Spielgerät aus kurzer Distanz an den Pfosten. Diesen Treffer hätte der türkische Nationalstürmer auf alle Fälle machen müssen, und wenig später zog er sich zu allem Überfluss Petersons Zorn zu: Eigensinnig hatte der gebürtige Stuttgarter den besser postierten Mitspieler übersehen.

Diesmal jedoch gelang Fortuna das Kunststück, die Form zu konservieren, sogar über die Halbzeitpause hinweg. Es ging mit Druck weiter, und nach 150 Sekunden stellte sich der Ertrag ein: Andre Hoffmann nutzte Thomas Pledls Flanke per Kopf zu seinem ersten Saisontreffer. Es war bereits sie sechste Torvorlage für Pledl in der laufenden Spielzeit. Alles schien nun nach Plan zu laufen, aber die kalte Dusche kam dennoch: in Form eines völlig überflüssigen Ballverlustes, der an diesem für ihn gebrauchten Tag irgendwie Karaman einfach passieren musste. Dennis Borkowski war der Nutznießer zum 1:1.

Natürlich war es jedem bei Fortuna klar, dass ein Unentschieden zu wenig war, wenn man sich eine realistische Chance auf das Erreichen des dritten Tabellenplatzes erhalten wollte. Deshalb versuchte die Rösler-Elf noch einmal, ihr Glück zu erzwingen. In Person des sehr fleißigen Marcel Sobottka wurde das in der 77. Minute richtig deutlich: Eine Woche nach seinem Treffer in Heidenheim setzte der 26-Jährige den Ball wuchtig aus 19 Metern zum 2:1 ins lange Eck.

Das Zuspiel kam dabei von Brandon Borrello – und dieser im Grunde so erfreuliche Aspekt hatte einen bitteren Beigeschmack. Borrello musste nämlich kurz zuvor für Pledl eingewechselt werden, der sich am Knie verletzt hatte. Und das sah überhaupt nicht gut aus. Das trübte die Freude über den Sieg, der durch Sorgs Eigentor noch höher ausfiel, doch merklich.

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