3:0 beim 1. FC Kaiserslautern Kownackis Doppelpack beschert Fortuna gelungenen Ausstand

Kaiserslautern · Es war noch einmal ein sehr munteres Spiel, das sich die Düsseldorfer und ihr Gastgeber 1. FC Kaiserslautern zum Ausklang der Zweitligasaison lieferten. Vor 47.956 Zuschauern gewannen die Gäste es nach einem frühen Platzverweis gegen den Pfälzer Jean Zimmer verdient 3:0.

Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik - diese Noten haben wir den Fortuna-Profis gegen den 1. FC Kaiserslautern gegeben
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Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

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Foto: Christof Wolff

Der Ausklang war ein würdiger: Zweitligist Fortuna Düsseldorf war sicher nicht immer rundum zufrieden mit seiner Saison, verschaffte sich aber mit dem 3:0-Sieg beim Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern ein gelungenes Finale. Ein Doppelpack von Dawid Kownacki, der in der kommenden Saison für den Bundesligisten Werder Bremen spielen wird, ebnete den Weg für die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune, die in der Abschlusstabelle damit noch Platz vier erreichte.

Bereits am Tag vor dem Spiel musste Thioune seine taktischen Pläne umstellen. Innenverteidiger Christoph Klarer meldete sich ab, weil ihn ein Magen-Darm-Virus erwischt hatte. Umso bitterer, als Kapitän Andre Hoffmann ebenfalls fehlte, weil er im letzten Heimspiel der Saison gegen Hannover 96 die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte und gesperrt war.

Der Düsseldorfer Coach musste also in der Abwehrzentrale doppelt improvisieren und schickte Tim Oberdorf an der Seite von Jordy de Wijs ins Rennen. Beide keine heurigen Hasen, obendrein zwei Profis, die schon häufiger zusammengespielt haben – da fiel schon schwerer ins Gewicht, dass Oberdorf nicht seiner geplanten Aufgabe im defensiven Mittelfeld nachkommen konnte. Diese übernahm nun als Partner des von einer Muskelverletzung zurückgekehrten Marcel Sobottka der polnische Nationalspieler Michal Karbownik.

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Foto: Christof Wolff

Karbownik trug wahrscheinlich zum letzten Mal den Düsseldorfer Dress, da seine Ausleihe vom englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion endet. Auch sein Landsmann Dawid Kownacki gab seinen sportlichen Ausstand, als vorderste Spitze zwischen den Außen Felix Klaus und Emmanuel Iyoha. Und wie er den gab: Nach etwas mehr als einer Viertelstunde schüttelte Kownacki gleich drei Gegenspieler ab und setzte den Ball cool zum 0:1 in die linke Ecke. Das 13. Saisontor des 26-Jährigen.

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Foto: Frederic Scheidemann

Wenig später kam es dann noch dicker für die Pfälzer. Der frühere Fortune Jean Zimmer zog bei einem Konter die Notbremse gegen Felix Klaus – zwar gut 35 Meter vor dem Tor, aber FCK-Keeper Andreas Luthe war weit aus seinem Kasten geeilt, und Klaus kontrollierte bereits den Ball. Eine glasklare Torchance also und somit nach Ansicht der Videobilder eine berechtigte Rote Karte gegen den Lauterer. Eine rührende Szene folgte: Als Zimmer Richtung Kabine trottete, ging ihm der scheidende Fortuna-Stürmer Rouwen Hennings von der Bank aus entgegen, und die beiden alten Kumpels umarmten sich herzlich.

Kurz nach Wiederbeginn hatte der FCK dann Glück, als der schwache Schiedsrichter Martin Petersen nicht auf Strafstoß für Fortuna entschied, obwohl Klaus offensichtlich im Strafraum ins Stolpern gebracht worden war. Die Düsseldorfer beschwerten sich kräftig, was auch ein Indiz dafür war, wie wichtig ihnen ein Erfolg zum Saisonfinale noch war.

Mit fortschreitender Spieldauer warfen jedoch die Gastgeber noch einmal alles in die Waagschale, erkämpften sich trotz Unterzahl ein Übergewicht. Das ermöglichte Fortuna zwar immer weder gefährliche Konter, aber sicher war der knappe Vorsprung keineswegs. BIs zur 76. Minute allerdings nur: Dann legte Klaus Kownacki seinen 14. Saisontreffer zum 0:2 auf, seinen letzten für Fortuna. Dafür drückte Thioune den Polen, der sich kurz vor seinem Trainer verneigt hatte, noch einmal lange und herzlich. Der eingewechselte Daniel Ginczek erhöhte noch zum Endstand.

In der Schlussphase gab’s dann auch noch den verdienten Abschlussmoment für Hennings, dessen Vertrag ja nicht verlängert wird. Im Fritz-Walter-Stadion durfte er noch einmal für Fortuna ran – es gibt sicher schlechtere Orte für einen Abschied. Und wer gab die Vorlage zu Ginczeks Tor? Natürlich Hennings.

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