1:0 gegen den FC St. Pauli Fortuna landet vierten Pflichtspielsieg in Folge

Düsseldorf · Es war ein hartes Stück Arbeit, und es musste lange gezittert werden in der Düsseldorfer Arena. Am Ende stand für Fortuna vor der Saisonrekordkulisse von 36.430 Zuschauern aber ein letztlich verdienter 1:0-Sieg gegen den FC St. Pauli. Mehr als eine halbe Stunde Überzahl wirkte sich dabei nicht aus.

Fortuna Düsseldorf: Noten für das Spiel gegen den FC St. Pauli
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Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

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Foto: Frederic Scheidemann

Wenn eine Mannschaft mehr als eine halbe Stunde lang in Überzahl agieren darf, sollte sich das eigentlich positiv auf ihr Spiel auswirken. Bei Fortuna war das am Samstag allerdings nicht der Fall: Der Platzverweis gegen Betim Fazliji ivom FC St. Pauli in der 58. Minute brachte nicht die erwünschte Ruhe. Unterm Strich reichte es für die Truppe von Trainer Daniel Thioune aber dennoch zu einem knappen, aber wichtigen Erfolg. Das 1:0 gegen die Hanseaten bedeutete den vierten Pflichtspielsieg in Folge.

Jorrit Hendrix neu in der Startelf – damit war nach der Verletzung von Ao Tanaka und der Gelb-Rot-Sperre von Marcel Sobottka absolut zu rechnen. Zudem nahm Thioune aber auch Rouwen Hennings frisch ins Team, und das war schon eine klare Ansage: Mit dem 35-Jährigen standen gleich fünf Offensivspieler auf dem Platz, der mit viel Angreiferblut ausgestattete Michal Karbownik nicht einmal mitgerechnet.

Doch wie würde sich diese Elf tatktisch sortieren? Eine Frage, die Thioune sicher auch ganz bewusst seinem Gegenüber Timo Schultz ins Gehirn pflanzen wollte. Die Auflösung: Fortuna spielte wie beim 2:0 in Karlsruhe mit einer Dreierkette, zog aber Karbownik in die Mittelfeldzentrale neben Hendrix. Ein risikofreudiges, sehr offensives System.

2. Bundesliga 22/23: Fortuna Düsseldorf gegen FC St. Pauli - die Bilder des Spiels
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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Und die ganzen Facetten dieses Systems gab es dann auch gleich zu sehen. Viele attraktive, temporeiche Aktionen mit schnellen Abschlüssen auf beiden Seiten – aber auch Momente, in denen die Absicherung im Mittelfeld etwas zu kurz kam. So wogte das Geschehen ständig hin und her, zur Freude der Zuschauer, aber auch sicher mit Folgen für das Nervensystem der Trainer.

Die Heimatklubs der Fortuna-Profis
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Foto: Moritz Mueller

Der Führungstreffer war bei guten Chancen für beide Teams möglich, aber es setzte ihn Fortuna. Und natürlich war es wieder einmal Hennings, der große St.-Pauli-Schreck, vor dem Schultz seine Schützlinge bereits vorab gewarnt hatte. In der 22. Minute wuchtete er den Ball nach einem von Dawid Kownacki per Kopf verlängerten langen Pass von Torhüter Florian Kastenmeier ins kurze Eck. Sicher nicht unhaltbar für den Hamburger Keeper Nikola Vasilj, aber das scherte Hennings ebenso wenig wie die Fans.

Am Spielverlauf änderte das nicht viel, Attacke blieb Trumpf, Risiko ebenfalls. Fortuna brachte ihre Führung verdient in die zweite Hälfte, doch ein Ruhekissen war sie nie, dafür passierten zu viele kleine Patzer. Ein Aussetzer der Gäste änderte dann jedoch die Kräfteverhältnisse. Kownacki hatte sich zuvor einige verbale Scharmützel mit St. Paulis Betim Fazliji geliefert, und in der 58. Minute eskalierte das Ganze. Fazliji leistete sich bei einem weiteren „Trashtalk“ einen Kopfstoß gegen den Fortuna-Stürmer; ein selten dämlicher Ausraster, den Schiedsrichter Frank Willenborg nur mit der Roten Karte ahnden konnte.

Komplette Beruhigung brachte aber auch diese Überzahl nicht ins Düsseldorfer Spiel. Vor allem deshalb wechselte Thioune dann eine knappe Viertelstunde vor dem Ende Adam Bodzek ein, so dass der frühere Kapitän nach drei Auswärtseinsätzen nun auch sein Heim-Comeback feiern durfte. Fortuna wechselte damit zugleich auf Viererkette, indem Karbownik (der in seiner eigentlichen Lieblingsrolle im Mittelfeld nicht optimal zurechtkam) wieder auf die Linksverteidiger-Position rückte.

Gezittert werden musste dennoch, bis zum Ende. Und bei einigen Chancen der Gäste hatte Fortuna auch gehöriges Glück. Die Punkte aber blieben in Düsseldorf – sehr wichtig vor dem schweren Spiel in Hannover am Dienstag.

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