0:2-Niederlage von Düsseldorf bei „96“ Siegesserie von Fortuna in Hannover beendet

Hannover · Fortuna hat nach drei Siegen in Folge in der Zweiten Liga gegen Hannover 96 eine Niederlage kassiert. Die Gäste aus dem Rheinland unterlagen in der niedersächsischen Landeshauptstadt 0:2. Ausgerechnet ein Ex-Düsseldorfer konnte sich in die Liste der Torschützen eintragen.

Fortuna Düsseldorf - Die Noten für das Spiel gegen Hannover 96
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Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

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Foto: dpa/Michael Matthey

Rein statistisch gesehen hätte Fortuna gar nicht mehr zur zweiten Spielzeit antreten müssen. Denn fast immer, wenn die Rheinländer in der niedersächsischen Landeshauptstadt angetreten sind, hat jene Mannschaft den Platz als Sieger verlassen, die den Führungstreffer erzielte. Und dies gelang an diesem Abend Hannover 96. So endete die stolze Serie von drei Siegen in Folge in der Zweiten Liga für Düsseldorf mit dem 0:2 an der Leine.

Daniel Thioune entschied sich gegen Hannover für eine besondere Finesse. Marcel Sobottka oblag der Spezialauftrag, den Ex-Düsseldorfer Havard Nielsen in Schach zu halten. Eine Maßnahme, begründet aus den bisherigen Auftritten der Gastgeber. Nielsen, im Trikot der Fortuna in 24 Partien ohne einen einzigen Treffer, erzielte in 17 Partien für sein neues Team sieben Treffer. Am Dienstag ist eine Begegnung und ein Tor dazugekommen.

Jannik Dehm hatte mit einer Einwurf-Flanke die komplette Düsseldorfer Hintermannschaft aus dem Konzept gebracht. Christoph Klarer, Tim Oberdorf und eben auch Sobottka nicht nah genug an Nielsen. Der bedankte sich artig über so viel Freiraum und schob zum 1:0 (34.) ein. Allerdings sag der Schuss auch nicht unhaltbar aus – der zuletzt so starke Florian Kastenmeier fiel wie eine Bahnschranke danieder.

Hannover 96 - Fortuna Düsseldorf: die Bilder des Spiels​
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Hannover - Fortuna: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Michael Matthey

Fortuna versäumte es, dem Spiel mit eigenen Mitteln Struktur zu verleihen. Stattdessen ließ man recht wehrlos über sich ergehen, wie die Hausherren vor 24.100 Zuschauern die Fäden zogen. Im ersten Durchgang konnten die Gäste einen vernünftigen Angriff vorweisen, Felix Klaus konnte dem Ball nicht mehr entscheidend kontrollieren. Die Hannoveraner zauberten keineswegs, es reichte, auf die Fehler der Düsseldorfer zu warten.

Die kamen recht verlässlich. Klarer leistete sich im Spielaufbau einen völlig unnötigen Fehler  – ohne Druck des Gegners spielte er den Ball in den Fuß von Fabian Kunze. Der „96er“ reagierte prompt und leitete den Konter über Henning Weydandt ein, der Stoßstürmer legte im richtigen Moment quer auf den mitgelaufenen Cedric Teuchert, für den das 2:0 dann keine nennenswerte Hürde mehr darstellte.

Fortuna Düsseldorf: So sieht die Auswärtsfahrer-Tabelle aus​ in der 1. und 2. und Dritten Liga aus
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So sieht die Auswärtsfahrer-Tabelle aus

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Foto: Christof Wolff

Thioune schickte nach rund einer Stunde frische Kräfte auf den Platz. Und sowohl Emmanuel Iyoha (für Rouwen Hennings) als auch Kristoffer Peterson (für Dawid Kownacki) führten sich gleich ordentlich ein. In der 68. hätte es den Anschlusstreffer geben müssen – doch zunächst Iyoha und dann Peterson scheiterten an Ron-Robert Zieler. Der Ex-Nationaltorwart war auch noch in weiteren Szenen zur Stelle. Man gewann immer mehr den Eindruck, Fortuna hätte noch sonst wie lange spielen können, ein eigener Treffer sollte ihnen nicht vergönnt sein.

Dazu gesellten sich viele Unachtsamkeiten. Unnötige Fouls und Gelbe Karten, weit entfernt davon, Zeichen zu setzen. Mehr als Unterstreichung des eigenen Unvermögens an diesem Abend. Kurios: Zehn Minuten vor dem Ende der Partie sank Klaus zu Boden. Er signalisierte dem Schiedsrichter wohl, von Krämpfen in den Beinen geplagt zu sein. Der Unparteiische half ihm in misslicher Lage – warum Klaus allerdings überhaupt so ausgelaugt war, ist eine andere Sache.

Vorne nicht konsequent genug, hinten mitunter etwas zu fahrig. Am Ende dieses Arbeitstags stand so eine verdiente Niederlage in Hannover. In den Bemühungen von Fortuna, den Anschluss an die Tabellenspitze nicht abreißen zu lassen, sicherlich ein Dämpfer. Das hohe Tempo der vergangenen Wochen, in dieser Spitzenpartie bekamen die Düsseldorfer die Grenzen aufgezeigt. Michal Karbownik, zuletzt so stark, aber auch viele andere – sie konnten ihr Leistungsvermögen nicht im Ansatz abrufen. Im Heimspiel am Freitag in der heimischen Arena gibt es gleich die nächste Gelegenheit, sich zurückzumelden. Dann gastiert der 1. FC Kaiserslautern in Düsseldorf.

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