0:1 gegen den 1. FC Nürnberg Fortunas stolze Heimserie ist beendet

Düsseldorf · Zum ersten Mal seit fast acht Monaten hat der Düsseldorfer Zweitligist wieder ein Heimspiel verloren. Das 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg schmerzt dabei extrem, da Fortuna auswärts schon länger nichts mehr zuwege bringt und daher auf Punkte in der eigenen Arena dringend angewiesen ist.

Fortuna Düsseldorf - die F95-Profis in der Einzelkritik - Noten gegen Nürnberg
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Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Gegen den 1. FC Nürnberg hatte alles begonnen, gegen den 1. FC Nürnberg endete es nun auch. Fast acht Monate lang hatte Fortuna Düsseldorf in der eigenen Arena nicht mehr verloren, nachdem es am 21. Januar gegen eben jenen „Club“ ein 0:1 gegeben hatte. Jetzt stellten sich die kriselnden Nürnberger wieder in Stockum vor – und entführten erneut mit 0:1 alle drei Punkte. Ein bitterer Rückschlag für die Truppe von Trainer Daniel Thioune, der umso schwerer wiegt, da sie auswärts seit dem ersten Spieltag nicht mehr gewonnen hat.

Vor dem Anpfiff hatten Fortuna und ihre Fans erst einmal klare Kante gezeigt. Als die Teams den Rasen betraten, entrollten die aus vielen Videos bekannte Gruppe „Halbangst“ und andere Anhänger aus dem Block 29 ein 25 Meter breites Transparent mit der Aufschrift „#Boycott Qatar 2022“. Ein deutliches Statement, ausdrücklich genehmigt von der Fortuna-Führung, die sich ja gemeinsam mit den Mitgliedern ohnehin für einen Boykott der höchst umstrittenen Weltmeisterschaft in dem Emirat ausspricht.

Eine klare Aussage, und die sollte es auch sportlich auf dem Feld geben. Thioune schickte nahezu die gleiche Mannschaft aufs Feld wie in der vergangenen Woche beim 0:1 in Darmstadt; lediglich Marcel Sobottka kam für den verletzten Jorrit Hendrix neu in die Startelf. Der Vizekapitän, der aktuell den ebenfalls verletzten Andre Hoffmann beim Tragen der Binde vertritt, hatte in Darmstadt allerdings schon vor der Pause Hendrix abgelöst.

Fortuna Düsseldorf - 1. FC Nürnberg: die Bilder des Spiels, 2. Liga
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Fortuna – Nürnberg: die Bilder des Spiels

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Eine Chance zur Wiedergutmachung also, vor allem in Sachen Offensive, denn die hatte in Darmstadt so gut wie gar nicht stattgefunden. Es blieb jedoch lange Zeit beim guten Willen. Fortuna gelang es nicht, die Nürnberger nachhaltig unter Druck zu setzen, kombinierte meist nur um den Strafraum herum. Und da es auf der anderen Seite ganz ähnlich aussah, gab es in Hälfte eins fast gar keine Strafraumszenen zu verbuchen.

Drei Ausnahmen gilt es dabei festzuhalten: einen geblockten Schuss von Felix Klaus, der endlich einmal Torkurs hatte (42.) und Sekunden später einen Versuch des Nürnbergers Lino Tempelmann, den Florian Kastenmeier abwehrte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte Tempelmann dann sogar die größte Chance auf dem Fuß, zog aber rechts am Pfosten vorbei.

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Foto: dpa/David Inderlied

Nicht einmal 90 Sekunden waren nach dem Seitenwechsel gespielt, da machte es Kwadwo Duah besser. Der „Club“-Stürmer nutzte ein Nickerchen der Düsseldorfer Deckung aus kurzer Distanz zum 0:1 und setzte damit einen Wirkungstreffer, denn in den folgenden Minuten wurde die Unsicherheit bei den Gastgebern beinahe greifbar.

Thioune reagierte, nahm in Ao Tanaka und Shinta Appelkamp nach rund einer Stunde zwei Profis heraus, die in der Tat nichts Positives hatten beitragen können; zudem ging Emmanuel Iyoha. Interessant dabei: Michal Karbownik rückte durch die folgenden Umstellungen von der Linksverteidiger-Position, die Nicolas Gavory ünernahm, in seine Lieblingsrolle im zentralen offensiven Mittelfeld. Youngster „Elo“ Fernandes Neto und Rouwen Hennings ergänzten das neue Trio.

Der Angriffsdruck erhöhte sich auch etwas, die Zuschauer stiegen ebenfalls noch einmal stärker ein, aber am Ende war dennoch nichts mehr zu machen. Die stolze Heimserie ist Geschichte und Fortuna damit bis auf Weiteres ins triste Tabellenmittelfeld abgerutscht.

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