Fortuna Düsseldorf Fortuna, das war unfair!

Meinung | Düsseldorf · Damit eins klar ist: Das Gebaren des Zweitligisten, der sich irreführend RasenBallsport Leipzig nennt, muss kritisch betrachtet werden. Der Konzern Red Bull verändert die deutsche Fußballlandschaft — nicht unbedingt zum Besseren.

Fortuna Düsseldorf: Fans protestieren gegen RB Leipzig
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Fortuna-Fans protestieren gegen RB Leipzig

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Foto: RPO/Falk Janning

Dass Fans gegen dieses Konstrukt Sturm laufen, sich abfällig über das sächsisch-salzburgerische Produkt äußern, ist nachvollziehbar und in Ordnung.

Wenn so genannte Retortenklubs auf so genannte Traditionsvereine treffen, begegnen sich unterschiedliche Fußballkulturen. Und dass dabei auf den Zuschauerrängen mitunter die Grenzen des guten Geschmacks überschritten werden, liegt in der Natur des von Emotionen lebenden Fußballgeschäfts.

Fortuna - Leipzig: Einzelkritik
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Fortuna - Leipzig: Einzelkritik

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Wenn aber der Stadion-DJ solch einen Konflikt befeuert, ist das ungeschickt und wirkt provinziell. "DJ Opa" als Fortunas Repräsentant hat RB Leipzig mit seinen Musikeinspielungen geschmäht und im sprichwörtlichen Sinne Öl in das schon lodernde Feuer gekippt. Nur gut, dass Leipzig (noch) keine nennenswerte Zahl an Randalierern mitbringt, die durch solche Aktionen zusätzlich in Rage gebracht werden.

Es gehört sich für einen guten Gastgeber nicht, die Besucher mit Trauermusik zu begrüßen. Und die Spitzen von Oliver Reck in Richtung seines Leipziger Kollegens nach dem Spiel waren entweder gleichermaßen unüberlegt oder billiger Populismus, um sich bei Fortunas Fans beliebt zu machen.

Die musikalischen Schmähungen sind übrigens schlicht ein Verstoß gegen die Präambel des Deutschen Fußball-Bunds, in der es heißt dass er sich "in hohem Maße dem Gedanken des Fair Play verbunden" fühlt. Auf diesen Grundsatz sollten sich Fortuna und der DJ besinnen.

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