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Fortuna Düsseldorf Fans stehen wie eine Eins hinter Fortuna

Düsseldorf · Nachdem es in den vergangenen Tagen Kritik gehagelt hat, werden die Reihen geschlossen. Die Anhänger wissen, dass die verunsicherte Mannschaft die Unterstützung braucht und geben beim torlosen Remis ihr Bestes.

 Die Unterstützung von den Rängen war im Spiel gegen Ingolstadt vorbildlich.

Die Unterstützung von den Rängen war im Spiel gegen Ingolstadt vorbildlich.

Foto: rpo, Falk Janning

Bei der Fortuna läuft es jetzt schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr rund. Abstieg aus der ersten Liga, Abstiegskandidat in der zweiten Liga, zuletzt gar eine handfeste Auseinandersetzung in Frankfurt im eigenen Fan-Block — die Nerven liegen zumindest bei einigen eingefleischten Anhängern blank.

Das zeigte sich zumindest in zwei Punkten. In den vergangenen Tagen hat tatsächlich ein enttäuschter Fan seine Dauerkarte zurückgegeben; andere verzichteten gestern trotz Karte auf den Besuch und nutzten den herrlichen Frühlingsabend auf andere Weise.

Und auch beim Hauptsponsor scheinen Begeisterung und Stolz, Teil des erfolgreichen Aufstiegs zu sein, einen Dämpfer bekommen zu haben. Am Vodafone-Hochhaus prangte am Freitag nicht das Fortuna-Logo, das sonst an Spieltagen angebracht wird.

So lautete eine spannende Frage: Wie würden die Fans in der Arena reagieren? Würden sie die Mannschaft von Beginn an bedingungslos unterstützen? Oder würde es gar zu Missfallensbekundungen kommen? "Die Mannschaft muss von der ersten Sekunde an kämpferisch auftreten und das Publikum für sich gewinnen", hatte der Vorstandsvorsitzende Dirk Kall die Richtung vorgegeben.

Darauf wollten die Fans freilich nicht warten. Vom Anpfiff weg gaben sie lautstark ihr Bestes. "Fortuna, Fortuna", hallte es von den Rängen. Diese Unterstützung hatte die Mannschaft dringend benötigt. Sie gab sich kämpferisch, wenngleich spielerisch zunächst recht wenig gelang. Aber die Einstellung, die am Dienstag in Fürth gefehlt hatte, war wieder vorhanden.

Burgfrieden zwischen "Bushwhackers" und "Dissidenti"

Eine große Baustelle hatte Fortuna bereits vor dem Anpfiff der Zweitliga-Partie gegen den FC Ingolstadt geschlossen. Den Düsseldorfern gelang es, einen Burgfrieden zwischen den Fangruppen "Bushwhackers" und "Dissidenti" zu schließen, die noch am vergangenen Samstag beim 0:0 in Frankfurt für eine Schlägerei im Gästeblock gesorgt hatten. Zwei Haupttäter, die aufgrund von Videoaufzeichnungen identifiziert wurden, belegte der Klub in Absprache mit dem FSV Frankfurt mit Stadionverboten. Viel wichtiger ist jedoch, dass sich beide Gruppen bereit erklärten, in Zukunft auf Auswüchse wie am Bornheimer Hang zu verzichten.

Die Bushwhackers verpflichteten sich, die umstrittene Fahne der faschistischen Madrider Organisation "Frente Atlético" nicht mehr aufzuhängen, zudem werden sie ebenso wie die Dissidenti innerhalb der Esprit-Arena umziehen und so künftig nicht mehr in unmittelbar benachbarten Stadionblöcken die Fortuna-Heimspiele verfolgen. Die Dissidenti platzierten sich erstmals in der gegenüberliegenden Kurve und sorgten dort für Stimmung.

Nach dem 0:0 gab es nur ganz wenige, vereinzelte Pfiffe. Die Fans haben erkannt, dass der Abstiegskampf noch nicht beendet ist. Mannschaft und Fans sind gestern Abend wieder ein Stück zusammengerückt. Das kann nur gut sein.

(RP)
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