Fortuna Fan stellt Strafanzeige gegen Cottbus-Ordner

Unglücklich waren die 400 mitgereisten Fortuna-Fans mit der 2:4-Niederlage ihrer Mannschaft beim FC Energie Cottbus. Schlimmer waren für sie aber die Erlebnisse, die sie am Rande der Partie machten. Die Fußball-Fans berichten von gewalttätigen Übergriffen und Provokationen der Ordner, die rechtsextreme Tattoos trugen.

400 Fortunen in Cottbus
33 Bilder

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Unglücklich waren die 400 mitgereisten Fortuna-Fans mit der 2:4-Niederlage ihrer Mannschaft beim FC Energie Cottbus. Schlimmer waren für sie aber die Erlebnisse, die sie am Rande der Partie machten. Die Fußball-Fans berichten von gewalttätigen Übergriffen und Provokationen der Ordner, die rechtsextreme Tattoos trugen.

Die Düsseldorfer Fußball-Fans wollen die Gewalt, die sie im "Stadion der Freundschaft" erfahren haben, nicht auf sich sitzen lassen. Der Supporters Club, der als Dachverband die Interessen der Fans vertritt, spricht von "inakzeptable Provokationen seitens des Ordnungsdienstes" und trägt derzeit die Aussagen von Zeugen zusammen.

Ein 19-jähriger Fortuna-Fan hatte noch am Samstag im Stadion Strafanzeige gegen zwei Mitarbeiter der Security-Firma erstattet, die ihn bei der Einlasskontrolle wegen seiner dunklen Hautfarbe mit rassistischen Beleidigungen bedacht hatten. Die Ordner wurden ermittelt. ."Wenn sich die Vorwürfe bewahrheiten, dann wird das Konsequenzen haben", sagt Lars Töffling, Pressesprecher des Vereins.

Im Gästeblock waren die Fortuna-Fans körperlichen und verbalen Attacken der Ordner ausgesetzt. Die Situation eskalierte schließlich, als die Ordner unmittelbar nach dem zweiten Cottbuser Tor einen Düsseldorfer eine Treppe hinabstießen. Es kam auf dem Aufgang zum Gästeblock zu einem wüsten Handgemenge. Die Fans skandierten: "Nazis raus!"

Die Angreifer versuchten den Spieß nach Spielende umzudrehen und nannten die Düsseldorfer als Auslöser der Schlägerei. Sie behaupteten, ein Fan habe sie mit Reizgas angegriffen. Um das zu unterstreichen, stellte ein Ordner Anzeige. Am Dienstag zog er sie aber lieber wieder zurück.

Die zuständige Sicherheitsfirma, von der die Ordner beschäftigt werden, stand laut "Lausitzer Rundschau" jüngst schon einmal im Brennpunkt: Ehemalige Angestellte hatten den Vorwurf erhoben, dass gelegentlich auch vorbestrafte Hooligans Ordnungsdienst bei Energie-Spielen versehen würden.

Wer in Cottbus direkt betroffen war oder Zeuge wurde, den ruft der Supporters Club dazu auf, die Erlebnisse möglichst detailliert zu dokumentieren und an die E-Mail-Adresse info@scd2003.de zu schicken.

(jan)
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