Fortuna Düsseldorf Erster Rückrundensieg — Fortuna kann ihre Zukunft planen

Düsseldorf · Die Düsseldorfer setzen sich durch das 2:0 gegen Arminia Bielefeld im Mittelfeld der zweiten Liga fest. Trainer Lorenz-Günther Köstner hat das Team stabilisiert.

Profis von Fortuna Düsseldorf beim Rosenmontagszug dabei
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Foto: RPO, Falk Janning

Ein Raunen ging durch die Esprit-Arena, als die ersten Töne von "An Tagen wie diesen" ertönten. Dass Fortunas DJ "Opa" Haefs dieses Lied auflegte, mag einige erstaunt haben, soll es doch nur bei besonderen Siegen erklingen. Andere reagierten gleichermaßen erleichtert wie erfreut und stimmten fröhlich ein. Stadion-DJ Haefs bewies mit seiner Wahl ein sehr gutes Gespür. Zwar war der 2:0-Sieg der Düsseldorfer über Arminia Bielefeld alles andere als glanzvoll herausgespielt und ein großer Erfolg, der in die Vereinsgeschichte eingeht, aber er war vor allem eines: wichtig. Erstmals seit Jahren scheint Fortuna früh Planungssicherheit zu haben.

Fortuna unter Köstner noch ungeschlagen

Mit dem ersten Heimsieg seit dem 10. November (1:0 gegen Sandhausen) haben sich die Rot-Weißen von den Abstiegsrängen zunächst einmal deutlich abgesetzt und den Sprung ins gesicherte Mittelfeld geschafft. Zugleich war es der erste Sieg unter dem neuen Trainer Lorenz-Günther Köstner, mit dem sie im Jahr 2014 ungeschlagen sind. Ihm ist es gelungen, die Abwehr und damit die Mannschaft zu stabilisieren. Nur zwei Gegentore in vier Spielen sind ein eindeutiger Beleg. Es spricht für den 62 Jahre alten Coach, dass er stets die Fähigkeit zur kühlen Analyse bewahrt. Er habe seine Mannschaft vor dem Spiel gewarnt, sei aber nicht erhört worden. "Wir sind nicht frühzeitig angelaufen, haben den Gegner dadurch gelockt und viele Freistöße und Eckbälle für die Arminia produziert", monierte er. "Wie gefährlich diese sind, wussten wir. Aber diese Situationen haben wir auch gut verteidigt. Der Klasse-Angriff, der das 1:0 gebracht hat, war eine Befreiung."

Köstner ist es dann gelungen, seiner Mannschaft in der Pause zu vermitteln, nicht die gleichen Fehler zu machen wie gegen Berlin, wo sie sich zurückzog und den Ausgleich hinnehmen musste. "Wir sind früher angelaufen, haben den Gegner mehr unter Druck gesetzt. Endlich hat sich die Mannschaft für den Aufwand belohnt."

Meier gratuliert Ex-Klub

Norbert Meier, Ex-Fortuna- und Neu-Arminen-Trainer, gratulierte: "Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient." Er hob Charlison Benschop hervor: "Bei dem Führungstreffer hat man aber auch die Qualität gesehen, Ballannahme und Abschluss waren quasi eine Bewegung." Für den Niederländer, von dem sonst wenig zu sehen war, war es sein neuntes Saisontor, das er auch der glänzenden Vorarbeit von Jimmy Hoffer verdankte. Der Österreicher krönte seine starke Leistung mit dem 2:0. Köstner verließ nach dem Sieg die Karnevalshochburg, um die nächsten Gegner zu beobachten. Derweil kann sich Sportvorstand Helmut Schulte mit der nächsten Saison beschäftigen. Alles deutet darauf hin, dass Fortuna ein zweites Jahr in der zweiten Liga verbringt. Das mögen einige als enttäuschend empfinden, andere als erleichternd — vor allem ist es realistisch.

(RP)
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