Fünf Lehren aus dem Leverkusen-Spiel Die Niederlage wird Fortuna nichts anhaben

Düsseldorf · Die Fortunen waren beim 0:2 in Leverkusen so chancenlos wie nie zuvor in dieser Saison. Dennoch gab es positive Zeichen: die Mannschaft hebt nicht ab und ist guter Stimmung. Die Leistung der Winterzugänge stimmte.

 Fortunas Torhüter Jaroslav Drobny und Teamkollegen Matthias Zimmermann nach dem Gegentreffer zum 0:2.

Fortunas Torhüter Jaroslav Drobny und Teamkollegen Matthias Zimmermann nach dem Gegentreffer zum 0:2.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Nicht abheben Die Versuchung zur Überheblichkeit ist in Anbetracht von Fortunas guter Tabellensituation groß. Spieler, Trainer und Fans könnten sich zu der Ansicht hinreißen lassen, dass die bis jetzt gesammelten 25 Zähler schon eine Vorentscheidung für den Klassenerhalt sind. Schließlich steht die Mannschaft deutlich besser da als erwartet. Außerdem erweckt die kaum punktende Konkurrenz nicht den Eindruck, als wäre sie in der Lage, die Düsseldorfer noch in den Abstiegskampf verwickeln zu können. Fortuna verlor zwar in Leverkusen, doch in der Tabelle passierte nicht viel. Die Konkurrenz spielte mit und kam dem Aufsteiger nicht näher. Weiterhin zehn Punkte beträgt der Vorsprung der Düsseldorfer auf den Relegationsplatz. Trainer Friedhelm Funkel und seine Spieler haben nach dem 0:2 von Leverkusen klar gemacht, dass sie sich eine gewisse Lockerheit nicht leisten können - und werden. Im Hinspiel hatte die Niederlage gegen Leverkusen eine Serie von sechs Niederlagen in Folge eingeleitet.

Niederlage einordnen Die Fortunen waren in dieser Saison noch in keinem Spiel so chancenlos wie beim 0:2 in Leverkusen. Selbst beim 1:7 in Frankfurt hatte sie mehr Torchancen kreiert. Trotzdem fehlt Fortuna aber nicht die Qualität, um in der Bundesliga bestehen zu können. Es war einfach nicht der Tag der Rot-Weißen. „Solche Spiele kommen immer wieder mal vor. Und sie können jede Mannschaft treffen“, sagte Trainer Friedhelm Funkel.

Schulterschluss mit den Fans Die Stimmungslage rund um die Mannschaft ist weiterhin erstklassig. Als die Truppe nach dem Abpfiff mit gesenkten Köpfen in die Kurve zu den Fans schlich, da wurde sie begeistert gefeiert. Die Spieler haben nach den vielen Erfolgen der vergangenen Monate viel Kredit gesammelt. Da kann ruhig mal eine Partie in die Hose gehen. Die Geschlossenheit zwischen Fans, Spielern und Trainern ist der große Trumpf.

Winterzugänge top Das Spiel in Leverkusen hat gezeigt, dass die Fortuna mit den Winterzugängen alles richtig gemacht hat. Neben Markus Suttner konnte sich auch Keeper Jaroslav Drobny auszeichnen, der den grippekranken Michael Rensing im Tor ersetzen musste. Drobny, der bereits beim 1:4 im Pokal auf Schalke den Fortuna-Kasten gehütet hatte, ist mit seinen 39 Jahren der älteste Spieler der Düsseldorfer Bundesligageschichte. Alt sah er auf dem Platz allerdings nicht aus. Beim Gegentor zum 0:1 war er machtlos. Sicher agierte er bei den Flanken. Auch seine Ausstrahlung ist gut und frei von jeder Nervosität. Einziger Makel: Vor dem Treffer zum 0:2 ließ er einen Schuss zur Seite abprallen und eröffnete Leon Bailey so die Chance zum Treffer.

Zu viele Ausfälle Die Breite des Kaders hat Fortuna bislang so unberechenbar gemacht. Trainer Friedhelm Funkel konnte von Woche zu Woche mit seinen Aufstellungen überraschen. Er hatte mit seinen stets überraschenden Formationen Erfolg, weil er mehr als elf bundesligataugliche Spieler hat. Die Ausfälle von Kaan Ayhan und Kevin Stöger, die für das Leverkusen-Spiel gesperrt waren, waren dann aber wohl doch zu viel. Zum Spiel am Samstag gegen Nürnberg sind sie wieder dabei.

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