Fortuna Düsseldorf Die nicht mehr so liebe Fortuna
Düsseldorf · Nach dem Spiel gegen den Karlsruher SC hat Fortuna Düsseldorf den sechsten Tabellenplatz mit einem hart umkämpften Remis verteidigt. Dabei zeigten die Gäste ein anderes Gesicht als an den Spieltagen zuvor. Das alles und noch viel mehr in unserer Fortuna-Nachspielzeit.
Karlsruhe - Fortuna: Einzelkritik
Da waren sich alle einig: In der zweiten Halbzeit arbeiteten sich die Fortunen in das Spiel hinein, agierten in der Defensive gut und erarbeiten sich ab und an eine Konterchance. Dabei ist überraschend, dass die Gastgeber die deutlich bessere Zweikampfstatistik besaßen. 58,74 Prozent der Duelle gewann der KSC, Düsseldorf kam somit nur auf knapp über 40.
Für KSC-Keeper Dirk Orlishausen nahm das Spiel Neuer'sche Ausmaße an. Zwar kam Fortuna laut den offiziellen Spieldaten der Deuitschen Fußball-Liga (DFL) auf exakt sieben Torschüsse, aber lediglich zwei gingen auch auf das Tor. Charlison Benschops eher missglückter Seitfallzieher gehörte dazu — und auch Oliver Finks Kopfballtor. Michael Rensing auf der anderen Seite hatte es nur bedingt besser, von 15 Torschüssen gingen drei auf den Kasten. Bekanntlich ging einer rein. Ernüchternder Nachmittag für die Torhüter.
Das sind die Fortunen mit den besten Zweikampfwerten
Die Fortuna hat sich vor der Winterpause einen gewissen Ruf erarbeitet: Die Düsseldorfer gehören zu den fairsten Teams der Liga. Beim Start in die Rest-Rückrunde wollten die Düsseldorfer aber offensichtlich dagegen angehen. 22 Fouls begingen sie gegen Karlsruhe, die auf lediglich zwölf kamen. Mittlerweile hat Fortuna auch schon 41 Gelbe Karten gesammelt, macht rund zwei pro Spiel. Damit liegen sie im guten Mittelfeld dieser Statistik.
Hätte sich Christian Gartner nicht so schwer verletzt, wäre Jonathan Tah der Verlierer des Spiels gegen den KSC geworden. Innerhalb drei Minuten holte er sich zwei Gelbe Karten ab und flog vom Platz. Bisher sammelte der junge Verteidiger in 100 Karriere-Spielen (A- und B-Junioren-Spiele mitgerechnet) 14 Gelbe Karten - inklusive der jüngsten Verwarnungen. Einen Platzverweis musste er hingegen erst ein Mal hinnehmen. Vor rund anderthalb Jahren verlor HSV II gegen den Goslarer SC 1:3, Tah musste in der Nachspielzeit den Platz vorzeitig verlassen.
Generell zeigte das Team von Trainer Oliver Reck ein anderes Gesicht gegen den KSC — teils natürlich auch zwangsläufig aufgrund der Geschehnisse auf dem Platz. So auch in der Passstatistik. 285 Pässe spielten die Fortunen, der KSC hat einen Wert von 652 — also mehr als doppelt so viel. Die Gastgeber hatten dabei eine Erfolgsquote von fast 90, Fortuna 68 Prozent.
Mit einem Erdrutschsieg setzte sich Rückkehrer und Torschütze Oliver Fink in unserem Voting mit sage und schreibe 86,9 Prozent durch, Julian Schauerte (8,9) und Michael Rensing (4,0) durften bei diesem Ergebnis schon froh sein, überhaupt ein paar Stimmen abbekommen zu haben.
Das sind die Fortunen mit den meisten Ballkontakten
Fortuna ist das beste Auswärtsteam der Liga - das ist ein Fakt. Dabei haben sie aber auch mindestens ein Spiel mehr als sechzehn weitere Konkurrenten in der Liga, Karlsruhe und Ingolstadt sitzen ihnen direkt im Nacken. Grund dafür ist die jüngste Entwicklung: In den ersten sechs Auswärtspartien mussten sie keine Niederlage einstecken, in den vergangenen fünf Spielen vor gegnerischer Kulisse gewannen die Düsseldorfer zwei Mal, verloren aber auch ebenso häufig und spielten in Karlsruhe remis.
Diese Fortunen spulen am meisten Kilometer ab
Dabei wartet Reck weiterhin auf einen Sieg gegen den KSC als Chefcoach der Fortuna. Drei Partien absolvierte er bisher gegen die Badener, zwei Mal spielte er unentschieden (2:2, 1:1), in der Hinrunde der aktuellen Saison verloren die Fortunen bekanntlich in der Esprit-Arena 0:2. Mit dem MSV Duisburg sah es schon besser aus. Am 9. Dezember 2011 gewann er mit den "Zebras" das einzige Aufeinandertreffen gegen den KSC 3:1.
