Fortuna Düsseldorf Die Krise eines Aufstiegskandidaten — nicht mehr, nicht weniger

Meinung | Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat zwei Spiele in Folge in der 2. Bundesliga verloren. Das ist kein Weltuntergang, aber aufgrund der überraschenden Leistungsschwankungen der vergangenen Monate Grund zur Besorgnis.

Fortuna Düsseldorf trainiert weiterhin ohne Michael Rensing
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Platz sechs und drei Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten 1. FC Kaiserslautern, sechs Siege, sieben Remis und lediglich drei Niederlagen. Das alles ist eine durchaus überdurchschnittliche Ausbeute, die das erklärte Ziel der Düsseldorfer ("Wir wollen oben eine wichtige Rolle spielen") bis zum anstehenden 17. Spieltag realistisch erscheinen lässt. Dennoch ist es rund um das Team laut geworden.

Die Schärfe der Kritik kommt nicht in etwa dadurch, dass das Team von Trainer Oliver Reck zwei Niederlagen in Folge einstecken musste. Es war die Art und Weise, wie dies geschah. Fortuna wirkte über fast 180 Minuten vollkommen rat- und ideenlos gegen zwei Mannschaften, die den spielerisch überlegenen Michael Liendl und Co. die Partie gänzlich überließen und über Konter ihr Glück versuchten — und problemlos fanden.

Fortuna - SV Sandhausen: Reaktionen
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Foto: dpa, mb

Das einzige erzielte Tor der Fortunen in diesen Spielen war ein Sinnbild des derzeitigen Problems: Eher glücklich entstand eine Art von Passkombination, die Ben Halloran sehenswert abschloss. Das Team ist mit überdurchschnittlich guten Zweitliga-Spielern bestückt. Es bringt die vorhandene Qualität bloß nicht auf den Platz.

Die zwei Niederlagen kamen zudem nicht aus dem Nichts. Während knappe Siege gegen 1860 München und St. Pauli in der vermeintlich erfolgreichen Phase des Teams als Spiele deklariert worden, die man nur gewinnt, wenn man später auch aufsteigt, offenbaren sie im Nachhinein einen Leistungseinbruch ab dem zehnten Spieltag. Bis auf eine überragende Mannschaftsleistung in den ersten rund 20 Minuten in München, funktionierte das Team als solches nur äußerst sporadisch. Die magere Punkteausbeute in den Spielen danach war nur folgerichtig.

Fortunas Sportvorstand Helmut Schulte reagierte nun auf die Schärfe der Kritik von Außen. Er könne nicht nachvollziehen, wie nach zwei Niederlagen alles ins Negative ausufert. Seine Aussage ist verständlich und legitim — es ist nicht alles schlecht. Das Team hinkt aber mittlerweile dem eigenen Potenzial erschreckend deutlich hinterher. Es ist eine Krise eines Aufstiegskandidaten, die die Mannschaft bewältigen muss und fraglos auch kann. Nicht mehr und nicht weniger.

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