Torschütze gegen Ulm Teamkollegen feiern Fortunas Lukebakio

Ulm · Trainer Friedhelm Funkel bemühte sich nach dem 5:1 über Ulm zu Recht, den Ball flach zu halten. Im Falle Lukebakio besonders – doch selbst dessen Mannschaftskameraden und Sportvorstand Erich Rutemöller lobten dessen besondere Qualitäten.

DFB-Pokal 18/19: Reaktionen auf die Spiele der zweiten Pokal-Runde
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Reaktionen auf die Spiele der zweiten Pokal-Runde

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Foto: Rheinische Post/Falk Janning

Friedhelm Funkel ahnte Schlimmes. Da bemühte sich Fortunas Trainer nach Kräften, den 5:1-Sieg seines Teams beim Viertligisten SSV Ulm richtig einzuordnen – und dann bestürmten ihn die schwäbischen und überregionalen Medien nur mit Fragen zu Dodi Lukebakio. „Das war ja klar“, schnaufte der Coach. „Da trifft der Junge zweimal, und schon lobt ihn alle Welt in den Himmel. Bei allem Respekt vor Ulm: Dodi muss das, was er hier gezeigt hat, wie alle anderen auch in der Bundesliga umsetzen. Zwei Tore und zwei Vorlagen gegen einen Viertligisten sind gut, aber um in der Bundesliga anzukommen, braucht Dodi noch eine verdammt lange Zeit.“

Gar so lange muss sie allerdings möglicherweise nicht werden. Sicher: Die Defensivspieler des Schwimm- und Sportvereins aus der beschaulichen Stadt in Schwaben sind nicht Mats Hummels, Matthias Ginter oder gar Sergio Ramos. Was der 21-jährige Belgier aber mit den Ulmern anstellte, war dennoch bemerkenswert. SSV-Trainer Holger Bachthaler, dessen Schützlinge in der ersten Runde immerhin Pokalverteidiger Eintracht Frankfurt 2:1 bezwungen hatten, dachte wohl vor allem an Lukebakio, als er zusammenfasste: „Die höhere Qualität Düsseldorfs im Abschluss war brutal.“

Das attraktivste Beispiel lieferte die Leihgabe des englischen Premier-League-Klubs FC Watford mit dem 3:1. Lukebakio ließ einen langen Abschlag von Torhüter Michael Rensing einmal auftippen, visierte kurz den Torgiebel an und setzte den Ball direkt hinein. „Was für ein überragender linker Fuß, was?“, fragte Fortunas Sportvorstand Erich Rutemöller rhetorisch in der Interviewzone – und konnte froh sein, dass Funkel das nicht hörte, denn ansonsten hätte der Coach seinem Vorgesetzten wohl zumindest einen bösen Blick zugeworfen.

SSV Ulm gegen Fortuna Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik
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SSV Ulm - Fortuna: die Fortunen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Stefan Puchner

Doch auch die Teamkollegen zollten dem Belgier Respekt. „Dodi hat uns heute alle mitgerissen“, sagte der zweifache Torschütze Marvin Ducksch. „Wir wissen schon lange, welche Qualitäten er hat.“ Dann ergänzte der Blondschopf grinsend: „Wenn Dodi aber dieses Tor nicht macht und damit einen Drei-gegen-eins-Konter versemmelt, hätten wir ihm den Kopf abgerissen.“

Der Kopf blieb dran, und so erhielt sich Lukebakio die Möglichkeit, weiter in dem Maße hinzuzulernen, wie es ihm Rensing schon bis jetzt attestierte. „Dodi hat in den vergangenen Partien ja bereits angedeutet, wie wertvoll er für uns sein kann“, betonte der Keeper. „Besonders bemerkenswert ist für mich aber, wie stark er nach hinten gearbeitet, die Räume zugelaufen und dagegen gehalten hat. Das ist sauwichtig für uns.“

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SSV Ulm - Fortuna: Stimmen zum Spiel

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Foto: Rheinische Post/Falk Janning

Der so Gelobte fühlte sich geehrt, hielt aber selbst den Ball flach. „Es ist ein gutes Gefühl, dass ich der Mannschaft mit zwei Toren helfen konnte“, sagte der Außenstürmer. „Das Entscheidende ist aber, dass wir gewonnen haben und eine Runde sind. Der Pokal ist ein Superwettbewerb, und ich freue mich auf die nächste Runde.“ Auch im Fach „Sätze, die beim Trainer gut ankommen“ hat Lukebakio also schon eine ganze Menge gelernt.

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