Ermutigende Reaktion in Ulm Fortuna entfacht wieder etwas Zuversicht

Ulm · Nach dem frühen Nackenschlag zeigt Fortuna Düsseldorf im Pokal beim SSV Ulm eine ermutigende Reaktion. Trainer Friedhelm Funkel ist dennoch um Einordnung der Leistung bemüht.

DFB-Pokal 18/19: SSV Ulm gegen Fortuna Düsseldorf - die Bilder des Spiels
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SSV Ulm - Fortuna: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Stefan Puchner

Nur eine knappe Viertelstunde durfte Außenseiter SSV Ulm von der zweiten Pokalsensation nach dem 2:1-Erstrundensieg über Titelverteidiger Eintracht Frankfurt träumen. So lange führte der Viertligist gegen Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf 1:0 – doch dann nahm die Truppe von Trainer Friedhelm Funkel das Herz in beide Hände und zog durch einen 5:1-Sieg ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein.

Trotz des klaren Erfolgs schnaufte Torhüter Rensing nach dem Abpfiff erst einmal tief durch. „Als Ulm nach 13 Sekunden in Führung ging, habe ich mir schon gedacht: Scheiße, das geht ja gut los“, sagte der Torhüter. „Danach aber haben wir es gut gemacht. Das ist Balsam für die Seele, das tut richtig gut.“

Hauptverantwortlich dafür war die überragende Vorstellung von Dodi Lukebakio, der zwei Treffer erzielte und zwei weitere vorbereitete. „Aber noch bemerkenswerter ist für mich, dass Dodi nach hinten so hervorragend gearbeitet und die Räume zugelaufen hat“, lobte Rensing. „Das ist sauwichtig für uns.“

Auch Funkel attestierte dem 21-jährigen Belgier eine „gute Leistung“, war aber sehr um Einordnung bemüht. „Er ist ein junger Spieler, und dass er gegen einen Viertligisten so auftrumpft, ist noch kein Maßstab für die Bundesliga“, warnte der Coach. „Bei allem Respekt vor Ulm: Es muss der Anspruch eines Bundesligisten sein, bei einem Viertligisten deutlich zu gewinnen. Bis Dodi richtig in der Bundesliga angekommen ist, braucht er noch eine verdammt lange Zeit.“

SSV Ulm gegen Fortuna Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik
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SSV Ulm - Fortuna: die Fortunen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Stefan Puchner

Das wollte der 64-Jährige ausdrücklich auch auf seine Mannschaft angewandt wissen: „Natürlich freut mich das für die Jungs. Und es ist auch wichtig für unsere Stürmer Marvin Ducksch und Rouwen Hennings, dass sie wieder getroffen haben. Aber wir werden erst am Sonntag bei unserem schweren Bundesligaspiel in Mönchengladbach sehen, was die heutige Leistung jedes Einzelnen wert ist.“!

Es ehrt den erfahrenen Chefcoach, dass er den Ball flach hielt. Dennoch muss man festhalten, dass Fortuna Charakter zeigte. Denn es war schon ein schwerer Schlag, als Niko Gießelmann mit einem kapitalen Bock den Rückstand einleitete. Anschließend auf diese Weise zurückzukommen, durch Ducksch schon nach 14 Minuten auszugleichen und bis zur Pause auf 4:1 davonzuziehen – das bewies, dass die Mannschaft trotz der Rückschläge in der Liga weiter an sich glaubt.

DFB-Pokal 18/19: SSV Ulm gegen Fortuna Düsseldorf - die Stimmen zum Spiel
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SSV Ulm - Fortuna: Stimmen zum Spiel

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„Unsere Moral war immer gut“, erklärte Funkel, „aber so ein frühes 0:1 ist schon ein Schlag ins Kontor. Und das Vertrauen in die eigene Leistung leidet nach fünf Niederlagen in der Liga natürlich auch. Ich habe aber an der Reaktion der Mannschaft gemerkt, dass sie unseren Plan weiter verfolgt hat. Er ist zu hundert Prozent aufgegangen.“

Er sah vor allem vor, die Ulmer über die Flügel unter Druck zu setzen, und das tat das starke Tandem Lukebakio/Jean Zimmer permanent. Auch der japanische Nationalspieler Takashi Usami erwies sich als belebendes Element und lieferte die präzise Flanke zum Ausgleich. Für diesen verdiente sich Ducksch ein Sonderlob von Sportvorstand Erich Rutemöller: „Ein überragender Kopfball von Marvin. Wahnsinn, wie er Druck auf den Ball bekam.“

DFB-Pokal 18/19: Reaktionen auf die Spiele der zweiten Pokal-Runde
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Reaktionen auf die Spiele der zweiten Pokal-Runde

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Fortuna bewies sich selbst, „dass wir noch Fußball spielen können“, sagte Mittelfeldspieler Matthias Zimmermann. Marvin Ducksch fasste es unwiderstehlich zusammen: „Nach so einem frühen 0:1 kann man die Köpfe hängen lassen oder mit breiter Brust zurückkommen. Wir haben das zweite gemacht.“ Stimmt.

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