Fortuna Düsseldorf Der Kampf ums Fortuna-Tor ist eröffnet

Düsseldorf · Die Torhüter Lars Unnerstall und Michael Rensing verstehen sich prächtig – aber nur einer kann im Kasten stehen. Die gute Leistung des Ex-Schalkers Unnerstall in Kaiserslautern schafft Trainer Oliver Reck ein Luxusproblem.

Unnerstall gibt Pflichtspiel-Debüt
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Die Torhüter Lars Unnerstall und Michael Rensing verstehen sich prächtig — aber nur einer kann im Kasten stehen. Die gute Leistung des Ex-Schalkers Unnerstall in Kaiserslautern schafft Trainer Oliver Reck ein Luxusproblem.

Oliver Reck war selbst Torhüter. Fast zwei Jahrzehnte lang sogar hauptberuflich in der Bundesliga, bei Kickers Offenbach, Werder Bremen und dem FC Schalke 04. Er weiß, worauf es ankommt, kennt die Besonderheiten des Jobs. Inzwischen ist Reck Trainer bei Fortuna — und fällte am Wochenende eine spektakuläre und umstrittene Personalentscheidung. Obwohl Rensing in den bisherigen zehn Saisonspielen im Düsseldorfer Gehäuse vollauf überzeugt hatte, setzte ihn Reck ausgerechnet im Spitzenspiel beim 1. FC Kaiserslautern auf die Bank und schenkte Unnerstall das Vertrauen.

Ein Vabanquespiel — aber Reck knackte den Jackpot. Unnerstall vereitelte nach 32 Sekunden eine Großchance des Lauterers Marcel Gaus, blieb auch in der Folge ein Garant für das wichtige 1:1 im Fritz-Walter-Stadion. Nervosität ließ der 24-Jährige in keiner Phase erkennen. "Ich mache mir da nicht so viele Gedanken", erklärte er. "Dass ich vor einer lauten Fankurve stehe wie in Kaiserslautern, blende ich aus. Ich konzentriere mich darauf, einfach so zu halten wie im Training."

"Ich bin zufrieden mit Lars' Pflichtspieldebüt", kommentierte Trainer Reck knapp, ließ dabei jedoch keinen Hauch von Genugtuung gegenüber seinen Kritikern erkennen. Im Gegenteil — Reck wechselte sogleich das Thema und kam auf eine weitere Personalie zu sprechen: "Gut fand ich auch, dass Tugrul Erat sich bei seinem Comeback so gut zurechtgefunden hat."

Ein netter Versuch — doch so leicht wird Reck das Thema Torhüter nun nicht mehr los. Zwar hat er das Glück, dass Unnerstall und Rensing sich bestens verstehen. "Wir drei, Torwarttrainer Simon Jentzsch, Michael Rensing und ich, das passt einfach", sagte der Ex-Schalker. Der Konkurrenzkampf ist dennoch eröffnet. Im Grunde kann der Trainer Unnerstall nach dessen starker Leistung nicht wieder herausnehmen, doch mit dem gleichen Argument hätte er Rensing am Samstag auch nicht auf die Bank setzen dürfen.

Eine naheliegende Lösung ist, dass Unnerstall am Freitag im Gipfeltreffen des Zweiten Fortuna mit dem Spitzenreiter FC Ingolstadt (18.30 Uhr/Live-Ticker) im Kasten steht und diesen Platz auch bis zur Winterpause behält. Dann hätte Rensing zehn und Unnerstall neun Ligaspiele absolviert, und die restlichen 15 im neuen Jahr könnte man nach dem gleichen Muster aufteilen. Vorausgesetzt, es gibt keine Verletzungen, Sperren oder Formschwächen. So oder so: Die Entscheidung zwischen zwei so starken Keepern darf Reck unter der Kategorie "Luxusproblem" verbuchen.

(RP)
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