Fortuna Düsseldorf Da Silva Pinto passt in Schultes Beuteschema

Düsseldorf · Der 33 Jahre alte Deutsch-Portugiese könnte zur Führungskraft der Fortuna auf ihrem Weg zurück in die Bundesliga werden.

Sergio da Silva Pinto wäre für die Fortuna ein Glücksgriff.

Sergio da Silva Pinto wäre für die Fortuna ein Glücksgriff.

Foto: dpa, Jan-Philipp Strobel

Als Sergio da Silva Pinto am 18. Mai 2013 in der 80. Minute das Spielfeld in Hannover verließ, führte seine Mannschaft gegen Fortuna mit 3:0. Dass die Aufsteiger aus Düsseldorf wenig später als direkter Absteiger aus der Bundesliga feststehen würden, ahnten zu diesem Zeitpunkt nur wenige. Dass der 33 Jahre alte Deutsch-Portugiese ein Jahr später wahrscheinlich an den Rhein wechselt, wie unsere Redaktion am Donnerstag berichtet hat, ahnte niemand.

Sergio da Silva Pinto entspricht exakt dem Beuteschema von Manager Helmut Schulte, denn der Fall liegt ganz ähnlich wie bei Lukas Schmitz. Den Mann für das linke Mittelfeld hat Fortuna verpflichtet, obwohl er an der Weser noch einen Vertrag bis 2015 hatte. Doch die Grün-Weißen wollten den 25-jährigen Ex-Schalker los werden und zahlen eine Abfindung von rund 300.000 Euro, so dass sich die Gehaltseinbuße — Schmitz verdient künftig 400.000 anstatt bislang 1,2 Millionen Euro — verschmerzen lässt. "Er wird die Qualität unseres Kaders deutlich erhöhen", sagt Manager Helmut Schulte.

Das gilt auch für da Silva Pinto, dessen Fall ganz ähnlich gelagert ist. Der Routinier, der auf Schalke ausgebildet wurde und später 212 Bundesligaspiele für Alemannia Aachen und Hannover 96 absolviert hat, erhielt bei den Niedersachsen vor einem Jahr keinen neuen Vertrag. Er wechselte zu UD Levante nach Spanien, wo er einen Vertrag bis 2015 unterschrieb, aber nur 18 mal eingesetzt wurde, davon nur viermal über 90 Minuten. Der Spieler ist unzufrieden, der Verein auch nicht glücklich — was liegt also näher, als das Intermezzo schnellstmöglich zu beenden.

Helmut Schulte hat nach Schmitz somit den zweiten Spieler aufgespürt, der das Zeug hat, in der ersten oder zweiten Liga zu spielen, bei dem es aber im alten Verein nicht passt. Dass da Silva Pinto bereits 33 Jahre alt ist, muss in diesem Einzelfall kein Nachteil sein, im Gegenteil.

Fortuna verfügt über viele Talente, denen die Erfahrung eines gestandenen, erfolgreichen Erstligaspielers — Vizemeister mit (2001), zweimal Pokal- und Ligapokalsieger (2001, 2002) auf Schalke sowie Bundesliga-Aufsteiger mit Aachen — durchaus hilfreich sein kann. Zudem verfügt der Mittelfeldspieler über etwas, dass in dieser Kombination eher selten ist: eine überragende Technik und viel Biss. Und vielleicht will da Silva Pinto nicht nur Fortunas Ab-, sondern auch Aufstieg erleben.

(RP)
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