Borussia empfängt Fortuna Was man über das Derby wissen sollte

Mönchengladbach · Bei den Siegen liegt Borussia mit 26:23 vorn, in Sachen Trainererfahrung Fortuna. Aufgrund der aktuellen Form scheint das Nachbarschafts-Duell offen wie selten zuvor.

 Szene aus der Vorsaison: Borussias Florian Neuhaus beim Abschluss. Fortunas Matthias Zimmermann versucht zu stören.

Szene aus der Vorsaison: Borussias Florian Neuhaus beim Abschluss. Fortunas Matthias Zimmermann versucht zu stören.

Foto: Falk Janning

Zum 61. Mal treffen Borussia Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf am Sonntag (15.30 Uhr) aufeinander. Traditionell gelten die Gladbacher als Favorit, doch aufgrund der aktuellen Situation mit dem blamablen 0:4 in der Europa League gegen den Wolfsberger AC im Rücken sowie der seit elf Spielen andauernden Sieglosserie im Borussia-Park und der Auswärtsstärke der Fortunen, die in Bremen (3:1) gewannen, ist das Spiel wohl offen wie lange nicht mehr. Unsere Redaktion hat die wichtigsten Fakten zum Treffen der Niederrhein-Rivalen gesammelt.

Direkter Vergleich Mit 26 Siegen liegt Gladbach vorn, Fortuna konnte den Nachbarn bislang 23-mal besiegen. In der Vorsaison gewannen beide Teams jeweils ihr Heimspiel. Zu Hause entschieden die Borussen 18 von 28 Spielen für sich.

Die aktuelle Form Gladbach hatte eine ansteigende Leistungskurve, wie das Derby in Köln (1:0) vor einer Woche zeigte. Die Ideen, die der im Sommer installierte Trainer Marco Rose hat, werden allmählich verinnerlich. Doch das 0:4 gegen Wolfsberg warf die Borussen zurück, der Druck liegt im Spiel gegen Düsseldorf auf ihnen. Fortuna gewann zwar das erste Saisonspiel in Bremen 3:1, doch kurioserweise waren die vom Ergebnis her weniger erfolgreichen jüngsten Partien in Frankfurt (1:2) und gegen Wolfsburg (1:1) besser. Die Gäste kommen daher mit viel Selbstvertrauen.

Die Kader Gladbach hat mit 257 Millionen Euro die deutlich wertvollere Mannschaft im Vergleich zu den Düsseldorfern (81,55 Millionen Euro). Auch der Unterschied zwischen den Top-Leuten Matthias Ginter (35 Millionen Euro) und Kaan Ayhan (9 Millionen Euro) weist die vermeintlichen Kräfteverhältnisse auf. Doch der Wolfsberger AC hat Fortuna nochmals vor Augen geführt, dass Ablösewerte keine Spiele entscheiden.

Die Trainer Friedhelm Funkel kann in puncto Erfahrung niemand etwas vormachen. Die Begegnung am Sonntag ist sein 498. Bundesligaspiel als Trainer – nur Otto Rehhagel, Jupp Heynckes, Erich Ribbeck, Udo Lattek und Thomas Schaaf haben noch mehr. Marco Rose ist dagegen neu in der Bundesliga und steckt mit seinem Team noch in der Findungsphase. Gegen Düsseldorf wird sich seine Kreativität in schwierigen Zeiten zeigen, da er nach dem Europapokalspiel reagieren muss.

Die Personallage Rose fehlen in Lars Stindl, Jonas Hofmann, Tobias Strobl und wohl auch Fabian Johnson und Ibrahima Traoré wichtige, gestandene Leute. Außer Form zeigten sich zuletzt Marcus Thuram und Florian Neuhaus, der als Leihgabe maßgeblichen Anteil am Fortuna-Aufstieg in die Bundesliga hatte. Die Düsseldorfer müssen neben den Langzeitverletzten Michael Rensing und Aymen Barkok auch Marcel Sobottka, Alfredo Morales und Markus Suttner ersetzen. Der polnische Nationalstürmer Dawid Kownacki nähert sich seiner Bestform.

Die Zuschauer Der Gästebereich ist mit 5000 Karten komplett ausverkauft, insgesamt werden rund 7000 Düsseldorfer erwartet. Für den Heimbereich auf der Südtribüne gibt es im Onlineshop der Gladbacher noch einige Resttickets.

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