Fortuna Bodzek — mittendrin bei Fortuna

Erst vor wenigen Tagen wechselte der Mittelfeldmann innerhalb der Zweiten Liga vom MSV Duisburg nach Düsseldorf. Schwierigkeiten, sich in der Mannschaft einzugewöhnen, hat der 25-Jährige im Trainingslager überhaupt nicht. Den Konkurrenzkampf um einen Stammplatz nimmt er voll an.

Adam Bodzeck: Erstes Training bei Fortuna
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Er gehört erst seit wenigen Tagen zum Kader, aber seine Präsenz auf dem Trainingsplatz ist schon jetzt beeindruckend. Adam Bodzek fordert den Ball, zeigt in jedem Übungsspiel in Fortunas Trainingslager an der Costa Blanca mit jeder Körperfaser, dass er etwas erreichen will. "Gerade im Mittelfeld gibt es viele Kandidaten für einen Stammplatz", sagt der 25-Jährige, der kurz nach Weihnachten vom Zweitliga-Konkurrenten MSV Duisburg kam. "Aber Konkurrenz belebt das Geschäft, dadurch kann unser Team nur besser werden. Ich werde Gas geben und versuchen, mich aufzudrängen."

Könnte man Motivation auf einer Skala messen, so würde Adam Bodzek vermutlich den Anschlag erreichen. Nach sieben Jahren beim MSV, beginnend mit der A-Jugend, hat er in der Hinrunde der aktuellen Saison seinen zementiert scheinenden Stammplatz verloren. "Wegen eines Schlüsselbeinbruchs", berichtet er. "Zugezogen am letzten Tag des Sommertrainingslagers. Ich musste drei Monate lang pausieren, und die Mannschaft spielte ohne mich recht erfolgreich." Das Angebot Fortunas kam da gerade recht, denn nun bietet sich Bodzek die Chance, es allen zu beweisen — nicht zuletzt dem früheren Trainer Milan Sasic, auch wenn er die Frage nach diesem nur mit einem breiten Lächeln beantwortet.

Mit seinem neuen Coach Norbert Meier verbindet ihn eine gemeinsame Vergangenheit, denn der Familienvater — Töchterchen Sophia ist 19 Monate alt — spielte schon für Duisburg, als Meier dort arbeitete. Beide schätzen sich sehr, hielten stets den Kontakt, und so war Bodzeks Wechsel rheinaufwärts nur folgerichtig.

Mit acht Jahren kam der gebürtige Pole mit seinen Eltern nach Deutschland, wurde in Recklinghausen heimisch. Im Gespräch hört man von seiner Herkunft nichts mehr, nicht einmal den kleinsten Akzent. "Ich konnte kein Deutsch, als ich hier in der zweiten Schulklasse anfing, aber über den Fußball lernt man schnell", sagt er lächelnd. Und natürlich über die Freunde in Recklinghausen — auch wegen ihnen blieb er stets dort. "Bis jetzt war das kein Problem", erzählt er, "aber ich muss sehen, wie sich die A2 außerhalb der Ferien präsentiert. Es täte uns aber schon weh, Recklinghausen verlassen zu müssen. Auch meine Eltern und die meiner Freundin leben noch dort."

Sportlich fühlt er sich in seiner neuen Heimat längst wohl. "Fortunas Mannschaft hat oft nachgewiesen, dass sie gut ist. Der ganze Verein hat großes Potenzial, und auf die Stimmung in der Arena freue ich mich schon jetzt." Auf welcher Position er Fortuna helfen kann, ist Bodzek dabei egal: "Am liebsten spiele ich eine Art ,Achter', also jemand, der die Defensive zusammenhält, sich aber auch nach vorn einschaltet. Wenn ich jedoch als Innenverteidiger gebraucht werde, spiele ich auch das gern." Hauptsache, es macht wieder Spaß — denn den wird einer wie Adam Bodzek auf der Ersatzbank niemals haben.

(RP)
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