Fortuna Beister: „Wir haben alle Bock auf die Saison“

Fortunas Angreifer Maximilian Beister spricht im Interview über Auszeichnungen, Spanisch-Lektionen, Freunde in der Not und die Nationalmannschaft.

 Maxi Beister will auch in der nächsten Saison oft jubeln.

Maxi Beister will auch in der nächsten Saison oft jubeln.

Herr Beister, das Fachmagazin "Kicker" hat Sie kürzlich zum besten offensiven Mittelfeldspieler der Zweiten Liga gekürt. Macht Sie das ein wenig stolz?

Beister Ja, das muss ich schon zugeben. Ich sehe diese Auszeichnung aber vor allem als Ansporn, auf diesem Weg weiterzumachen. Keinesfalls werde ich mich auf irgendwelchen Lorbeeren ausruhen.

Als Sie zu Beginn der vergangenen Saison nach Düsseldorf kamen, haben Sie mit einer solchen Entwicklung kaum rechnen können, oder?

Beister Rechnen sicher nicht. Alles hat sich auch für mich überraschend schnell entwickelt.

Sie waren erst 19, als das Leihgeschäft mit Ihrem Klub Hamburger SV über die Bühne ging...

Beister ...und damit der Jüngste im Kader, genau. Weit weg von der Familie und meinen Freunden, zum ersten Mal fern der Heimat. Düsseldorf war eine fremde Stadt, und weil ich mit meiner norddeutschen Art eher etwas in mich gekehrt bin, brauchte es Zeit, Kontakte zu knüpfen.

Wer in der Mannschaft hat Ihnen in dieser Zeit besonders geholfen?

Beister Das war Thomas Bröker, ganz klar. Mit ihm habe ich mir immer ein Zimmer geteilt, und er hat sich super um mich gekümmert.

Aber Sie sind doch sportliche Konkurrenten?

Beister Wir sind beide Offensivspieler, richtig. Aber das heißt doch nicht, dass man sich außerhalb des Platzes nicht sehr gut verstehen kann. Das war für Bröki und mich nie ein Problem.

Sind Sie denn inzwischen vollends in Düsseldorf und in der Mannschaft angekommen?

Beister Auf jeden Fall. Ich bin glücklich hier, fühle mich richtig wohl. Und wir haben alle Bock auf die neue Saison.

Inzwischen sind Sie ja sogar in der Rolle, anderen zu helfen.

Beister Sie meinen Juanan?

Genau. Hier in Maria Alm waren Sie auf dem Trainingsplatz der Erste, der mit dem Zugang aus Spanien das Gespräch gesucht hat.

Beister Na ja, wenn man das Gespräch nennen kann. Ich habe in der Schule zwei Jahre Spanisch gehabt. Das ist zwar ziemlich verschüttet, aber nun habe ich die Gelegenheit, wieder ein bisschen zu üben. Ich habe vor, mir auch wieder Spanisch-Bücher zuzulegen.

Sie haben in der starken Rückrunde als Linksfuß auf der rechten Seite gespielt. So etwas hat man in Deutschland vor Arjen Robben fast gar nicht gekannt. Haben Sie früher schon einmal rechts gespielt?

Beister Nein, auf diese Idee ist erst Norbert Meier gekommen. Er fand, dass ich meinen Schuss dann besser zur Geltung bringen kann - und er hat völlig Recht gehabt.

Inzwischen sind Sie in der Liga kein Unbekannter mehr. Fürchten Sie ein wenig, dass die nächste Saison für Sie schwieriger wird?

Beister Ich persönlich mache mir keinen Druck. Ich versuche einfach, daran anzuknüpfen, wo ich aufgehört habe.

Zum Beispiel an das Spiel beim KSC, als Sie kurz vor Schluss einen Elfmeter herausholten und die Initialzündung zur Wende gaben?

Beister Genau. Am Anfang der Saison hätte ich in einer solchen Szene noch zurückgezogen. Mittlerweile weiß ich, dass es auch einmal wehtun muss im Fußball.

Welchen Anteil hat der Trainer an Ihrer Entwicklung?

Beister Einen sehr großen. Herr Meier hat mir klargemacht, dass gerade ein junger Spieler in jedem Training 100 Prozent geben muss.

Träumen Sie von einer Karriere in der Nationalmannschaft?

Beister Zunächst einmal hoffe ich, dass ich weiter zur U21-Nationalmannschaft eingeladen werde. Mein Ziel ist es, bei der U21-EM 2013 dabeizusein. Wissen Sie, ich wollte immer für Deutschland spielen. Ich habe immer daran geglaubt, jeden Tag daran gedacht.

Am Ende der Saison gehören Sie wieder dem HSV, denn dann läuft der Leihvertrag aus. Gibt es eine Chance, dass Sie bei Fortuna bleiben?

Beister Es ist noch viel zu früh, darüber zu sprechen. Im Moment will ich nur eine gute Saison mit Fortuna spielen, und in meinem ersten Jahr hier hatte ich gar keinen Kontakt zum HSV.

Allein aus Heimweh werden Sie aber nicht zurückgehen, oder?

Beister Jeder Mensch hat manchmal ein bisschen Heimweh. Man darf schließlich nicht vergessen, wo man herkommt. Aber ich kann nur wiederholen: Ich fühle mich jetzt sehr wohl in Düsseldorf.

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Der Sommerfahrplan:

15. Juni: PSV Wesel - Fortuna 1:7

18. Juni: SG Orken - Fortuna 0:9

21. - 29. Juni Trainingslager in Maria Alm

23. Juni: Fortuna - FK Karpaty Lwiw 2:1

Samstag, 25. Juni, 16 Uhr: UFC Maria Alm - Fortuna 0:17

Dienstag, 28. Juni, 18.30 Uhr: Fortuna - Steaua Bukarest (in Bischofshofen)

Freitag, 1. Juli, 19.30 Uhr: FC Wegberg-Beeck - Fortuna

Samstag/Sonntag, 2./3. Juli: Saisoneröffnung

Montag, 4. Juli: Derby-Cuo in Aachen

Samstag, 9. Juli, 19 Uhr: Fortuna - PAOK Saloniki

Dienstag, 12. Juli, 19 Uhr: TuRU Düsseldorf - Fortuna

Montag, 18. Juli, 20.15 Uhr: 1. Spieltag: Fortuna - VfL Bochum

Sonntag, 24. Juli, 15.30 Uhr: 2. Spieltga: SC Paderborn - Fortuna

Sonntag, 31. Juli, 17.30 Uhr: Kassel - Fortuna (DFB-Pokal)

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