Planung für die Bundesliga Auf welchen Positionen sich Fortuna verstärken muss

Düsseldorf · Nach dem 2:1-Sieg in Dresden und den anschließenden Feierlichkeiten ist bei Fortuna für zwei Wochen der Arbeitsalltag zurückgekehrt. Die beiden letzten Saisonspiele gegen die Aufstiegskandidaten Holstein Kiel und beim 1. FC Nürnberg stehen noch aus. Außerdem laufen im Hintergrund die Planungen für die Bundesliga auf Hochtouren.

 Robert Schäfer und Friedhelm Funkel planen Fortunas Bundesliga-Saison.

Robert Schäfer und Friedhelm Funkel planen Fortunas Bundesliga-Saison.

Foto: dpa, Andreas Gebert

Vereinsboss Robert Schäfer sieht seinen Verein dabei auf einem guten Weg. "Wir befinden uns in vielversprechenden Gesprächen, was Vertragsverlängerungen und auch Zugänge angeht", sagt er. Fortuna befindet sich durch die Transferüberschüsse nach den Wechseln von Ihlas Bebou (für fünf Millionen Euro zu Hannover 96) und Co-Trainer Peter Hermann (für zwei Millionen Euro zum FC Bayern) zwar in einer finanziell komfortablen Lage, muss sich in der Bundesliga wirtschaftlich aber ganz hinten einreihen. Der Etat der Düsseldorfer wird nur etwa bei der Hälfte vieler Bundesligisten liegen.

Der Klub ist deshalb auf der Suche nach ähnlich kreativen Lösungen, wie es sie bei den Leihspielern Benito Raman (Standard Lüttich), Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach), Takashi Usami (FC Augsburg) und Genki Haraguchi (Hertha BSC) gab, die alle zu Leistungsträgern geworden sind. Der Verein ist laut Schäfer bemüht, die Leihspieler zu behalten. Das ist vor allem eine Frage des Geldes. Am schwierigsten dürfte es den Kaderplanern fallen, die Gladbacher von einem Verzicht Neuhaus' zu überzeugen.

Am wenigsten Bedarf nach Zugängen gibt es auf der Torhüterposition, wo der Verein mit Raphael Wolf (30), der gerade seinen Kontrakt um drei weitere Jahre verlängert hat, und Michael Rensing (34, Vertrag bis 2019) zwei Topleute unter Vertrag hat.

Kaum Bedarf gibt es auch nach Neuverpflichtungen auf der Innenverteidiger-Position. André Hoffmann (25) und Kaan Ayhan (23), sind dort gesetzt. Hoffmann ist noch für zwei Jahre an den Verein gebunden, und mit Ayhan laufen derzeit die Verhandlungen um eine vorzeitige Verlängerung des Vertrages, der noch ein Jahr läuft. Der türkische Nationalspieler ist laut Schäfer "ein ganz wichtiger Faktor — als Spieler und als Mensch". Er soll langfristig gebunden werden. Gökhan Gül (19, Vertrag bis 2021) und Robin Bormuth (22, Vertrag bis 2020) stehen als Alternativen für die Innenverteidigerposition zur Verfügung.

Verstärkungen brauchen die Düsseldorfer auf den Außenverteidigerpositionen, denn die Verträge von Linksverteidiger Lukas Schmitz (29) und Rechtsverteidiger Julian Schauerte (30) laufen aus. Sie dürften in der Bundesliga keine Rolle mehr spielen. Gesetzt ist als Linksverteidiger lediglich Niko Gießelmann, der noch ein zwei Jahre gültiges Arbeitspapier besitzt.

Bedarf hat der Verein an Verstärkungen im Mittelfeld, wo neben Neuhaus auch Jerome Kiesewetter und Justin Kinjo (21) keinen über die Saison gültigen Vertrag besitzen. Gesetzt sind in der Zentrale Marcel Sobottka (24), Oliver Fink (36) und Adam Bodzek (32). Mindestens zwei gestandene Mittelfeldakteure braucht die Mannschaft noch.

Im Sturm fehlt der Fortuna eine torgefährliche Ergänzung zu Rouwen Hennings (30) und Benito Raman (23). Havard Nielsen (24) und Emir Kujovic (30) haben zwar noch Verträge bis 2020, doch sie sind in der 2. Bundesliga nicht über den Status des Ergänzungsspielers hinausgekommen. Auch von den verliehenen Spielern Marlon Ritter (23) und Emmanuel Iyoha (20), die aus Paderborn und Osnabrück zurückkommen, ist nicht zu erwarten, dass sie auf Anhieb den Schritt in die Bundesliga schaffen. Der Kroate Davor Lovren (19), den Fortuna bis 2019 von Dinamo Zagreb ausgeliehen hatte, hat sein Potenzial in der 2. Bundesliga angedeutet, doch er braucht noch Zeit.

Viel Arbeit für die Kaderplaner. Trainer Friedhelm Funkel ist im ständigen Austausch mit dem ehrenamtlich arbeitenden Sportdirektor Erich Rutemöller sowie den Scouts und Kaderplanern Uwe Klein und Robert Palikuca. Der Coach ist sicher: "Wir werden auch nächstes Jahr eine gute und konkurrenzfähige Mannschaft zusammen bekommen. Wir haben gezeigt, dass man uns vertrauen kann."

Anmerkung: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, Emannuel Iyoha sei 29. Richtig ist zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels aber natürlich 20 Jahre. Wir haben das korrigiert.

(faja)
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