Fortuna Düsseldorf Aristide Bancé hofft auf seinen Durchbruch

Düsseldorf · Wie wichtig Aristide Bancé für Fortuna sein kann, das hat er am Sonntag beim erlösenden 1:0-Sieg gegen den SV Sandhausen gezeigt. Der 29-jährige Burkiner zeigte keine Klasseleistung, aber er machte das, wofür er bezahlt wird.

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Er war in der alles entscheidenden Szene hellwach und erzielte in der 60. Minute mit seiner einzigen Chance des Spiels das Tor des Tages. "Ari hat seine Stärke in der Box, das hat er mal wieder eindrucksvoll gezeigt", sagte Fortunas Trainer Mike Büskens nach der Partie.

Für Bancé war es nach einer schwierigen Zeit ein erlösender Treffer. Fortuna hatte ihn im Sommer kurz vor Transferschluss vom FC Augsburg ausgeliehen und damit für eine Überraschung gesorgt. Die Düsseldorfer ernteten für diesen Transfer jedoch nicht nur Anerkennung. Dabei fehlte ein Spieler- und Stürmertyp wie Bancé im Kader der Düsseldorfer.

Spielpraxis fehlte

Vor allem seine Stärke, das Kopfballspiel, fehlte zuvor im Kader des Bundesliga-Absteigers. Zweifel herrschten vor allem aufgrund der Tatsache, dass Bancé in Augsburg kein Bein auf die Erde bekommen und monatelang keinen Treffer erzielt hatte. Weil er meist auf der Tribüne saß, fehlte ihm zudem die Spielpraxis. Der frühere Mainzer, der keine Interviews gibt, gilt außerdem als schwieriger Charakter. Seine schweren Knieverletzungen aus der Vergangenheit waren eine zusätzliche Hypothek.

So war das Tor gegen Sandhausen Balsam für die Seele des Burkiners. Er hatte sich viel vorgenommen, wollte bei den Rot-Weißen die jüngsten Enttäuschungen in Augsburg vergessen machen. "Ich bin hier, um Fußball zu spielen, Tore zu schießen, der Fortuna zu helfen", sagte Bancé nach seinem ersten Training. Doch es war für ihn wegen der großen Konkurrenz unter sieben Stürmern nicht leicht. Die Strafversetzung Stefan Reisingers in die U23 spielte ihm jedoch in die Karten.

Nur drei Mal über 90 Minuten

Vorher machte ihm jedoch das Verletzungspech zu schaffen: Bei einem Länderspiel gegen Algerien brach er sich im Oktober erneut den Unteram, während er bereits mit einer Schiene auflief. Lediglich sechsmal kam der Mann mit der Nummer 30 bislang für Fortuna in der 2. Bundesliga zum Einsatz, nur dreimal spielte er dabei über 90 Minuten. Nun hoffen die Fortunen, dass der Treffer Bancés Durchbruch in Düsseldorf war.

Bancé hat schon bei seinen Stationen in Offenbach und Mainz seine Treffsicherheit unter Beweis gestellt, war beim FSV maßgeblich am Aufstieg beteiligt. In der Bundesliga erzielte er in 48 Begegnungen insgesamt zehn Treffer. Ganz nah ist für ihn der Traum von der Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Brasilien. Im ersten WM-Play-off-Spiel gegen Algerien hatte er für Burkina Faso den 3:2-Siegtreffer per Foulelfmeter erzielt. Im Rückspiel am 19. November können sich Bancé und sein Team erstmals in der Geschichte des Landes das WM-Ticket sichern. Doch vor der Endrunde in Brasilien steht für den 29-Jährigen erstmal Fortuna im Mittelpunkt.

(jan)
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