Fortuna Düsseldorf Arena: Sicherheit wird verbessert

Die Sicherheitsfirma Klüh will neue Erkenntnisse über den Umgang mit Menschenmengen in ihre Konzepte einfließen lassen. Das Unternehmen sieht sich unschuldig an den Ereignissen beim Spiel der Fortuna gegen Hertha BSC Berlin. Die Klüh-Gruppe will auch weiter Sponsor des Vereins bleiben.

Die Fortuna-Fans stürmen den Platz
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Die Folgen der chaotischen Ereignisse beim Relegationsspiel von Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC Berlin sind längst nicht ausgestanden. Laut Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses soll Aufsteiger Fortuna sein erstes Bundesliga-Heimspiel seit 15 Jahren vor leeren Rängen austragen. Vor diesem Hintergrund hält auch die Debatte an, wie ähnliche Geschehnisse künftig vermieden werden können. Die Sicherheits-Firma der Arena, Klüh Security, hat nun betont, man wolle das Sicherheitskonzept weiterhin verbessern und stets an steigende Anforderungen anpassen. Das sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Klüh-Gruppe, Andreas Heinze, bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens.

Gleichzeitig wies er aber jede Schuld von Klüh Security an den Ereignissen mit Nachdruck zurück: "Ich habe bislang niemanden getroffen, der mir erklären konnte, wie das Geschehene hätte verhindert werden können", sagte Heinze. Auch von Seiten der Arena oder der Fortuna habe es keinerlei Schuldzuweisungen an Klüh gegeben.

Tausende Fortuna-Fans hatten bei dem Spiel gegen Hertha schon vor dem Abpfiff das Spielfeld in der Arena gestürmt und dort Bengalische Feuer gezündet. "Das alles war ein unglücklicher Zufall", sagte Unternehmens-Inhaber Josef Klüh. Als die Fans im Siegestaumel aufs Feld gerannt seien, habe niemand sie aufhalten können. "Das war aber die Euphorie angesichts des Aufstiegs, dahinter steckte keine Aggressivität." Entsprechend sei die Situation auch nicht gefährlich gewesen, sagte Klüh. Gleichwohl stehe man in engem Kontakt mit der Fortuna und der Arena und entwickele auch ein ergänzendes Sicherheitssystem.

Geschäftsführer Heinze betonte, in die Sicherheitskonzepte sollten künftig auch neue Erkenntnisse zum Thema "Crowd Management" — also dem richtigen Umgang mit Menschenansammlungen — einfließen. Auf der Basis neuer Anforderungen des Deutschen Fußball-Bundes werde man ebenfalls weiter am Konzept arbeiten. "Wir werden immer alles tun, um das Konzept anzuliefern, das benötigt wird." Dass die Security-Mitarbeiter regelmäßig geschult und weitergebildet werden, sei ohnehin selbstverständlich und keine Reaktion auf die jüngeren Ereignisse: "Die Mitarbeiter werden permanent trainiert." Dazu gehöre auch, dass sie für neue Anforderungen vorbereitet würden: "Diese Anforderungen gibt es aber heute noch nicht."

Heinze sagte, bei dem Relegationsspiel im Mai hätten alle 900 eingesetzten Mitarbeiter sehr gute Arbeit geleistet. "Es wurde kein einziger Fan verletzt, weder ein Düsseldorfer noch ein Berliner." Die Mixed-Zone für Schiedsrichter und Spieler sei ebenfalls zuverlässig gesichert worden. "Und nicht zuletzt dank unserer Mitarbeiter konnte der Platz relativ schnell wieder geleert werden."

Die Zusammenarbeit mit Fortuna und Arena sieht das Unternehmen angesichts dieser Einschätzung auch nicht in Gefahr. "Wir blicken auf eine jahrelange, vertrauensvolle Zusammenarbeit zurück", sagte Heinze. Die ist im Übrigen keine Einbahnstraße: Die Klüh-Gruppe kündigte gestern an, Fortuna auch in diesem Jahr als Sponsor tatkräftig unterstützen zu wollen. "Wir wünschen unserem neuen Erstligisten viele, viele Tore."

(RP)
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